16.12.2012 Aufrufe

Jahrbuch 2006/2007, Teil 1 - Westdeutsches Tumorzentrum Essen

Jahrbuch 2006/2007, Teil 1 - Westdeutsches Tumorzentrum Essen

Jahrbuch 2006/2007, Teil 1 - Westdeutsches Tumorzentrum Essen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

abgebrochen werden. Bei dieser Patientin konnten 10 Stanzen entnommen werden. Die<br />

gewonnenen Biopsate waren in beiden Fällen ausreichend um eine histopathologische<br />

Diagnose zu stellen.<br />

Die Dauer der Interventionen betrug in der Regel 1 – 2 Stunden (Mittelwert: 1,5 Stunden).<br />

In der MRT-Verlaufskontrolle nach 24 Stunden lag in 6 Fällen eine vollständige Entfernung<br />

des Befundes vor. In 3 Fällen konnte eine repräsentative Gewebemenge (bis zu 80 %) aus der<br />

suspekten Läsion entfernt werden. In einem Fall wurde die zu biopsierende Läsion nicht<br />

entfernt. Der histopathologische Befund ergab eine duktale Hyperplasie. In diesem Fall<br />

wurde entschieden, die Patientin nach 3 Monaten mittels MR-Mammographie zu kontrollieren.<br />

Spätkomplikationen wie Hämatome und Infektionen wurden nicht beobachtet.<br />

In 8 von 9 Fällen lag ein benignes histopathologisches Ergebnis vor. Bei der Patientin mit<br />

histologisch gesichertem Mammakarzinom konnte eine Multizentrizität des Geschehens<br />

ausgeschlossen werden. Bei einer Patientin mit atypischer duktaler Hyperplasie nach MRTgesteuerter<br />

Vakuumbiopsie und einem Zustand nach Mammakarzinom der kontralateralen<br />

Brust, erfolgte eine Nachresektion, wobei der histopathologische Befund bestätigt wurde.<br />

Bei einer Patientin mit Zustand nach Mammakarzinom bestätigte sich der MR-mammographische<br />

Verdacht auf ein Tumorrezidiv. Die Befund wurde daraufhin MRT-gesteuert<br />

markiert und es wurde eine brusterhaltende Therapie durchgeführt.<br />

Die histopathologischen Ergebnisse sind in der Tabelle 1 wiedergegeben.<br />

Alle Patientinnen mit benignem histologischem Ergebnis werden in 6 Monaten durch das<br />

Uni-Brustzentrum zur Nachuntersuchung einbestellt. In diesem Zusammenhang erfolgt<br />

eine MR-Mammographie zur Verlaufskontrolle.<br />

Diskussion<br />

Die MR-Mammographie als ergänzende Methode zur Mammographie und Sonographie<br />

erreicht im Nachweis maligner Befunde eine Sensitivität von nahezu 90 % mit einer<br />

variablen Spezifität zwischen 40 % – 86 % 23 –27. Mit zunehmendem Einsatz der MR-Mammographie<br />

werden immer häufiger suspekte Befunde erhoben, die nur in diesem diagnostischen<br />

Verfahren sichtbar sind. Aufgrund der Anzahl benigner Veränderungen unter den<br />

MR-mammographisch suspekten Befunden ist eine minimal-invasive Abklärung dieser<br />

Befunde zur Reduktion offener chirurgischer Biopsien, wünschenswert.<br />

85

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!