Jahrbuch 2006/2007, Teil 1 - Westdeutsches Tumorzentrum Essen
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abgebrochen werden. Bei dieser Patientin konnten 10 Stanzen entnommen werden. Die<br />
gewonnenen Biopsate waren in beiden Fällen ausreichend um eine histopathologische<br />
Diagnose zu stellen.<br />
Die Dauer der Interventionen betrug in der Regel 1 – 2 Stunden (Mittelwert: 1,5 Stunden).<br />
In der MRT-Verlaufskontrolle nach 24 Stunden lag in 6 Fällen eine vollständige Entfernung<br />
des Befundes vor. In 3 Fällen konnte eine repräsentative Gewebemenge (bis zu 80 %) aus der<br />
suspekten Läsion entfernt werden. In einem Fall wurde die zu biopsierende Läsion nicht<br />
entfernt. Der histopathologische Befund ergab eine duktale Hyperplasie. In diesem Fall<br />
wurde entschieden, die Patientin nach 3 Monaten mittels MR-Mammographie zu kontrollieren.<br />
Spätkomplikationen wie Hämatome und Infektionen wurden nicht beobachtet.<br />
In 8 von 9 Fällen lag ein benignes histopathologisches Ergebnis vor. Bei der Patientin mit<br />
histologisch gesichertem Mammakarzinom konnte eine Multizentrizität des Geschehens<br />
ausgeschlossen werden. Bei einer Patientin mit atypischer duktaler Hyperplasie nach MRTgesteuerter<br />
Vakuumbiopsie und einem Zustand nach Mammakarzinom der kontralateralen<br />
Brust, erfolgte eine Nachresektion, wobei der histopathologische Befund bestätigt wurde.<br />
Bei einer Patientin mit Zustand nach Mammakarzinom bestätigte sich der MR-mammographische<br />
Verdacht auf ein Tumorrezidiv. Die Befund wurde daraufhin MRT-gesteuert<br />
markiert und es wurde eine brusterhaltende Therapie durchgeführt.<br />
Die histopathologischen Ergebnisse sind in der Tabelle 1 wiedergegeben.<br />
Alle Patientinnen mit benignem histologischem Ergebnis werden in 6 Monaten durch das<br />
Uni-Brustzentrum zur Nachuntersuchung einbestellt. In diesem Zusammenhang erfolgt<br />
eine MR-Mammographie zur Verlaufskontrolle.<br />
Diskussion<br />
Die MR-Mammographie als ergänzende Methode zur Mammographie und Sonographie<br />
erreicht im Nachweis maligner Befunde eine Sensitivität von nahezu 90 % mit einer<br />
variablen Spezifität zwischen 40 % – 86 % 23 –27. Mit zunehmendem Einsatz der MR-Mammographie<br />
werden immer häufiger suspekte Befunde erhoben, die nur in diesem diagnostischen<br />
Verfahren sichtbar sind. Aufgrund der Anzahl benigner Veränderungen unter den<br />
MR-mammographisch suspekten Befunden ist eine minimal-invasive Abklärung dieser<br />
Befunde zur Reduktion offener chirurgischer Biopsien, wünschenswert.<br />
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