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Jahrbuch 2006/2007, Teil 1 - Westdeutsches Tumorzentrum Essen

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FORUM „DAS MALIGNE MELANOM“<br />

FRÜHDIAGNOSTIK DES MALIGNEN MELANOMS<br />

Dr. med. Carmen Loquai<br />

Hautklinik am Universitätsklinikum<br />

Je früher der schwarze Hautkrebs, das maligne Melanom, erkannt wird, desto größer sind<br />

die Heilungschancen. Die wichtigste Rolle bei der Erkennung des schwarzen Hautkrebs<br />

kommt dem Patienten selbst zu. Spätestens ab einem Alter von 30 bis 40 Jahren sollte daher<br />

jeder seine Haut – insbesondere die dem Licht ausgesetzten Bereiche – auf Veränderungen<br />

hin beobachten. Hilfreich bei der Früherkennung des malignen Melanoms ist vor allem<br />

die Beurteilung von Pigmentmalen nach der so genannten ABCD-Regel: Hierbei steht „A“<br />

für Asymmetrie. Auffällig ist ein Fleck, der in seiner Form nicht gleichmäßig rund<br />

oder oval aufgebaut ist. „B“ steht für Begrenzung. Die Begrenzung eines Pigmentmales<br />

sollte scharf und regelmäßig sein. „C“ steht für Colour oder auch Farbe. Hat ein Muttermal<br />

mehrere Farbtönungen, muss es genau beobachtet werden. „D“ steht für Durchmesser. Jedes<br />

Pigmentmal, dessen Durchmesser größer als 5 mm ist, sollte in jedem Fall beachtet werden.<br />

Bei Vorliegen eines oder mehrerer Kriterien der ABCD-Regel besteht ein hochgradiger<br />

Verdacht auf ein malignes Melanom. Jedes auffällige Muttermal sollte einem Hautfacharzt<br />

vorgestellt werden, der ggf. weitere diagnostische Maßnahme durchführt. Eine spezielle<br />

Untersuchung zur genaueren Untersuchung auffälliger Pigmentherde ist die Auflichtmikroskopie.<br />

Man bringt ein Vergrößerungsglas mit einer eigenen Lichtquelle in den direkten Kontakt<br />

mit der Haut. Zwischen der Haut und dem Vergrößerungsglas kommt Öl oder Alkohol.<br />

Durch den Flüssigkeitsfilm ändern sich die Reflektionseigenschaften der Haut und man<br />

sieht quasi in die Haut hinein. Die Strukturen werden zudem vergrößert. Die Auflichtmikroskopie<br />

erhöht deutlich die Sicherheit in der Beurteilung von gutartigen und entarteten<br />

Muttermalen. Diese Methode gehört in den Ausbildungskatalog der Dermatologen.<br />

Damit sie zu guten Resultaten führt, ist eine permanente Fortbildung nötig.<br />

Neue Videodokumentationssysteme ermöglichen die elektronische Speicherung von Übersichts-<br />

und auflichtmikroskopischen Bildern, die jederzeit abrufbar und mit einer speziellen<br />

Software direkt nebeneinander vergleichbar sind. Es wird ein genauer Muttermalkatalog<br />

erstellt. Die Videodokumentation kann eine einfache Archivierung bieten.<br />

Durch die elektronische Speicherung wird ein objektiver und detailgetreuer Vergleich mit<br />

früheren Befunden möglich. Mit Hilfe des so genannten Body Scan, einem automatischen<br />

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