Industrielle Automation 6/2018
Industrielle Automation 6/2018
Industrielle Automation 6/2018
- TAGS
- automation
- industrielle
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Smart Sensor Profil<br />
GEMEINSAMKEITEN<br />
STANDARDISIEREN<br />
Für die vielfältige Welt der Sensoren hat IO-Link die Smart Sensor Profile definiert,<br />
die technologieübergreifend die gemeinsamen Funktionalitäten und<br />
Datenstrukturen dieser Geräte einheitlich abbilden. Dies schafft Vorteile bei<br />
der Integration in klassischen Automatisierungsanwendungen, aber auch im<br />
zukünftigen Industrie 4.0-Umfeld.<br />
Mit der Kommunikationsfähigkeit von Sensoren<br />
geht einher, dass ein großes Maß an Mehrfunktion<br />
oder Mehrinformation von den IO-<br />
Link Geräten zur Verfügung steht – neben der<br />
eigentlichen Messgröße oder dem Detektionsstatus.<br />
Ein Teil dieser Daten sind Prozessdaten,<br />
die direkt über ein Steuerungsprogramm<br />
verarbeitet werden. Ein großer Teil der Mehrfunktion<br />
jedoch bildet sich über sogenannte<br />
azyklische Daten oder Bedarfsdaten ab, z. B.<br />
Einstellparameter, zusätzliche Diagnoseinformationen<br />
oder Identifikationsdaten. Diese<br />
letzte Kategorie stand als Information bei<br />
Geräten ohne Kommunikationsschnittstelle<br />
nicht zur Verfügung, bzw. nur über Bedienelemente<br />
oder Anzeigen am Gerät, ggfs. auch<br />
über proprietäre Parametrierschnittstellen.<br />
SMART SENSOR PROFIL (SSP)<br />
Neben der eigentlichen Spezifikation der<br />
Kommunikation sind zusätzliche Regeln für<br />
die Übertragung und Abbildung von Daten<br />
notwendig. Gerade bei den Sensoren ist die<br />
Vielfalt an Technologien sehr groß, die Anzahl<br />
an Geräten ebenso. Allerdings gibt es<br />
viele Gemeinsamkeiten an Funktionalitäten.<br />
Was liegt also näher als diese Gemeinsamkeiten<br />
als Profil zu standardisieren und die<br />
Anwenderfreundlichkeit der Sensoren damit<br />
zu steigern?<br />
Folgende Datenkategorien und Funktionen<br />
haben die Potenziale zur Vereinheitlichung:<br />
• Identifikation<br />
• Diagnose<br />
• Prozessdatenvariablen<br />
• Schaltsignalkanal<br />
• Teach-In<br />
16 PI-Magazin 2/<strong>2018</strong><br />
In diesen Funktionsklassen sind Datenobjekte<br />
fest definiert. So ist z. B. festgelegt, dass<br />
die binären Informationen für Schaltsignale<br />
immer von Bitposition 0 an aufsteigend im<br />
Prozessdatum angeordnet sind. Und die<br />
Identifikation umfasst immer Herstellername,<br />
Produktbezeichnung, Produkt ID (Artikelnummer)<br />
und Firmware-Version.<br />
KLASSIFIZIERUNG VON<br />
SENSORAUSPRÄGUNGEN<br />
Dieser Grundstock an Funktionsklassen wird<br />
als ‚Legacy Profile‘ (SSP-Typ 0) bezeichnet.<br />
Diese Definition war als erste Spezifikation<br />
vorhanden. Viele Sensoren folgen bereits<br />
den Definitionen des ‚Legacy Profile‘ und<br />
besitzen somit eine Basis an übereinstimmenden<br />
Geräteverhalten.<br />
Profile benötigen aber konkrete, fest umrissene<br />
Definitionen des Funktionsumfangs, der<br />
Datenstrukturen und -inhalte. Wichtig hierfür<br />
ist eine Klassifizierung von Sensorausprägungen,<br />
bevorzugt technologieübergreifend. So<br />
sollte z. B. ein distanzmessender Ultraschallsensor<br />
die gleiche Datenstruktur aufweisen<br />
wie ein messender Drucksensor. Folgende<br />
Ausprägungen stehen aufgrund des hohen<br />
Verbreitungsgrades im Fokus:<br />
• Binäre Sensoren mit festem Schaltpunkt<br />
(Fixed Switching Sensors – FSS)<br />
• Binäre Sensoren mit einstellbarem Schaltpunkt<br />
(Adjustable Switching Sensors –<br />
AdSS)<br />
• Messende Sensoren (Digital Measuring<br />
Sensors – DMS)<br />
Die Definitionen für diese Geräteklassen sind<br />
Inhalt des Smart Sensor Profils - Edition 2.<br />
Alle Profilgeräte folgen den Vorgaben der<br />
Profil-Basisspezifikation ‚Common Profile‘<br />
und unterstützen grundsätzlich das dort<br />
definierte Profil ‚Identifikation & Diagnose‘.<br />
Dieses Profil enthält für Asset Management<br />
relevante Identifikationsdaten und allgemeingültige<br />
Diagnoseinformationen zum<br />
aktuellen Gerätezustand.<br />
Die Profile für schaltende Sensoren definieren<br />
im Wesentlichen die Einstellparameter und<br />
-funktionen. Das Einlernen eines Schaltpunktes<br />
(Teach-In) wird durch drei kombinierbare<br />
Standardmethoden unterstützt. Bei den<br />
messenden Sensoren (DMS) liegt der Fokus<br />
auf der Übertragung eines Messwertes und<br />
der Struktur im Prozessdatum. Die Definition<br />
umfasst Messwertebereich, aber auch Ersatzwerte<br />
für Messbereichsüber- / unterschreitung<br />
und nicht ermittelbarem Messwert. Der<br />
wesentliche Unterschied und Vorteil zu einer<br />
Übertragung von Messwerten über eine<br />
Strom- oder Spannungsschnittstelle ist, dass<br />
der Messwert direkt als physikalische Größe<br />
interpretierbar ist. Die Messwerte werden in<br />
SI-Einheiten – z. B. Meter, Pascal, usw. - mit<br />
einem Skalierungsfaktor übertragen. Daher<br />
entfällt die produktspezifische Umrechnung<br />
und Skalierung von z. B. einem Stromwert in<br />
einen Abstand oder Druck.<br />
Alle drei Profilklassen sind mit der Funktion<br />
‚Transducer Disable‘ kombinierbar. Damit<br />
lässt sich die sensorische Funktion über Prozessdaten<br />
gesteuert abschalten, etwa zur<br />
Wartung.<br />
Die Smart Sensor Profile beschreiben die<br />
Gemeinsamkeiten der Sensorfunktionen