Industrielle Automation 6/2018
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damit welcher Antrieb, zu welchem Port<br />
gehört. Wird ein Stellantrieb durch ein Austauschgerät<br />
ersetzt, bekommt das neue Gerät<br />
die gleiche Rolle im Netzwerk und somit<br />
den gleichen Gerätenamen, die gleiche IP-<br />
Adresse und übernimmt damit umgehend<br />
die gleiche Aufgabe in der Applikation.<br />
den. Dieser übernimmt die Kommunikation<br />
mit den übergeordneten Steuerungen. Offensichtlicher<br />
Vorteil: „Wir haben jetzt deutlich<br />
mehr Platz im Schaltschrank“, berichtet<br />
Hackenbroich. „Bauteile zur Terminierung, Repeater,<br />
etc. sind bei PROFINET nicht notwendig.<br />
Wir benötigen nur die Netzversorgung<br />
für die Stellantriebe sowie einen intelligenten<br />
Switch für die Ansteuerung via PROFINET.“<br />
Die Stellantriebe wurden über geschirmte<br />
CAT-6 Netzwerkkabel mit dem Switch verbunden.<br />
Die Kabel wurden dazu in den Elektroanschluss<br />
des Stellantriebs geführt und<br />
dann über feldkonfektionierbare RJ-45 Stecker<br />
an die Ethernet Ports auf der PROFINET<br />
Platine angeschlossen. Die Auma-PROFINET-<br />
Schnittstelle unterstützt die Funktionen Auto<br />
Polarity Exchange und Auto Crossover, die<br />
die Verkabelung deutlich vereinfachen.<br />
ZEITERSPARNIS BEI DER<br />
INBETRIEBNAHME<br />
Zur Inbetriebnahme der Stellantriebe nutzte<br />
der Betreiber die standardisierte Gerätebeschreibung<br />
(GSDML Datei), die Auma auf der<br />
Homepage zur Verfügung stellt, sowie die Engineeringsoftware<br />
des Leitsystemherstellers.<br />
Die Gerätekonfiguration erwies sich unter<br />
PROFINET als denkbar einfach. Der erste<br />
Schritt bestand in der „Gerätetaufe“. Dabei erhält<br />
der Stellantrieb einen Gerätenamen sowie<br />
eine IP-Adresse, anhand derer er jederzeit<br />
innerhalb des PROFINET-Systems eindeutig<br />
Über einen Quelltopf gelangt<br />
das Rohwasser aus der Talsperre<br />
in die Trinkwasseraufbereitung.<br />
identifizierbar ist. Anschließend wurden die<br />
für den Betrieb nötigen Parameter und Funktionsbausteine<br />
konfiguriert.<br />
„Die Inbetriebnahme der Stellantriebe unter<br />
PROFINET war sehr einfach, sie verlief reibungslos“,<br />
sagt Andreas Schwerz, Mitarbeiter<br />
im Sachgebiet Regel- und Steuerungstechnik<br />
bei der Enwor. „Für den ersten Filter brauchten<br />
wir noch etwas mehr Zeit, bis wir zunächst<br />
mal alles vorbereitet und konfiguriert<br />
hatten. Aber dann konnten wir die Konfiguration<br />
speichern und einfach auf die anderen<br />
Filter übertragen.“<br />
PLUG & PLAY BEIM<br />
GERÄTETAUSCH<br />
Große Vorteile sehen Thomas Hackenbroich<br />
und sein Team auch in der einfachen Fehlerdiagnose<br />
und dem komfortablen Gerätetausch<br />
unter PROFINET. Durch die Nachbarschaftserkennung<br />
im PROFINET-Netzwerk<br />
weiß das System, welche IP-Adresse, und<br />
AUMA Drehantriebe mit PROFINET Schnittstelle<br />
sind in der zweiten Filterstufe der TWA<br />
Wehebachtalsperre im Einsatz.<br />
„Wir haben den Gerätetausch simuliert und<br />
die Stecker in einen neuen Stellantrieb umgesteckt.<br />
Das System hat dann das neue<br />
Gerät einwandfrei erkannt und die Konfiguration<br />
automatisch übernommen“, erklärt<br />
Schwerz. „Unsere Erwartungen haben sich<br />
voll erfüllt, PROFINET hat sich bei uns bewährt“,<br />
resümiert Thomas Hackenbroich.<br />
Auma-Stellantriebe mit Steuerung AC 01.2<br />
und integrierter PROFINET-Schnittstelle erfüllen<br />
die PROFINET Spezifikation V 2.3 und<br />
unterstützen die Conformance Class B (CC-B).<br />
Baudraten von bis zu 100 Mbit/s sind möglich.<br />
Eine integrierte Switch-Funktion vereinfacht<br />
die Integration in Linien- und Ringtopologien.<br />
Die integrierte Medienredundanz<br />
über MRP (Media Redundancy Protocol)<br />
sorgt für zusätzliche Sicherheit in der Datenkommunikation.<br />
Geräteintegration und Inbetriebnahme<br />
erweisen sich dank einer standardisierten<br />
Gerätebeschreibung (GSD) und<br />
eines FDI (Field Device Integration) Package<br />
als besonders einfach und komfortabel.<br />
Die Stellantriebe verfügen zudem über einen<br />
integrierten Webserver, der Verbindungstests,<br />
Statusabfragen und Fehlerdiagnose schnell<br />
und einfach ermöglicht. Es steht der volle<br />
Funktionsumfang der Steuerung AC .2 aus<br />
dem Profibus DP Protokoll zur Verfügung.<br />
Fazit: Offene Industrial Ethernet Standards wie<br />
PROFINET vereinen die Vorteile und den Funktionsumfang<br />
weit verbreiteter Feldbusprotokolle<br />
wie PROFIBUS DP mit der Schnelligkeit<br />
und der Robustheit von Technologien, die<br />
sich in Ethernet-basierten Netzwerken schon<br />
lange durchgesetzt haben. Inbetriebnahme,<br />
Umgang mit den Feldgeräten und Fehlerdiagnose<br />
sind dank automatischer Adressenvergabe<br />
und weiterer unterstützender Funktionen<br />
besonders einfach und komfortabel.<br />
Werner Längin, AUMA,<br />
Mitglied im PI Arbeitskreis<br />
Marketing Process <strong>Automation</strong><br />
PI-Magazin 2/<strong>2018</strong><br />
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