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Industrielle Automation 6/2018

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letztendlich auch kostengünstig. Allerdings<br />

sind die Wege, um an die jeweilige Bedeutung<br />

der Daten, d. h. an Informationen heranzukommen,<br />

vorgegeben.<br />

OPC UA ist eine objektorientierte und serviceorientierte<br />

Architektur, die nicht nur<br />

eine standardisierte Struktur für den Transport<br />

von Daten bietet. Es unterstützt tatsächlich<br />

eine maschinenlesbare Beschreibung<br />

der Datenpakete. Über OPC UA ist es<br />

daher möglich, auch während der Laufzeit<br />

Informationen aus den Geräten abzugreifen,<br />

ohne dass dies vorher speziell konfiguriert<br />

werden musste. Gerade Maschinen-/Anlagenhersteller<br />

profitieren davon, weil sie daraus<br />

weitergehende Informationen für die<br />

Diagnose herausziehen und diese anderen<br />

Applikationen bereitstellen können.<br />

Bild: Adobe Stock<br />

OPC UA und PROFINET<br />

STÄRKEN GEBÜNDELT<br />

Die heute erzeugten Datenmengen sind riesig. Sie sind zwar über ein Industrial-Ethernet-System<br />

wie PROFINET für die SPS oder das PLS zugänglich, aber<br />

um diese sinnvoll darzustellen, etwa für MES, Asset- oder Condition-Management-Anwendungen,<br />

ist der Aufwand immer noch beträchtlich. Dies wird<br />

nun leichter durch die Kombination von PROFINET und OPC UA.<br />

Im Produktionsalltag schätzen Anwender vor<br />

allem Einfachheit, Zuverlässigkeit und Praxisnähe.<br />

Aus Sicht der Kommunikationstechnologie<br />

bedeutet dies u.a. verlässliche Übertragungen,<br />

keine Verwechselungen bei den<br />

Anschlüssen, einfache Fehlersuche. Gleichzeitig<br />

wissen Anwender aber genau, dass für<br />

detaillierte Informationen aus den Geräten<br />

die bisherigen Wege in Zukunft allein nicht<br />

mehr ausreichen. Um eine Maschine oder<br />

eine Anlage zu optimieren, ist es beispielsweise<br />

notwendig, im laufenden Betrieb auf<br />

Diagnosedaten von außen zuzugreifen. Oder<br />

es werden Daten benötigt, die im Augenblick<br />

zwar noch durch die PLC, in Zukunft aber an<br />

dieser vorbei und in eine Cloud zur weiteren<br />

Verarbeitung geleitet werden, etwa beim<br />

Condition Monitoring.<br />

UNTERSCHIEDLICHE ANSÄTZE<br />

KOMBINIEREN<br />

Dabei stellt sich nicht die Frage, ob die eine<br />

Technologie besser ist als die andere, sondern<br />

vielmehr, wie sich diese zwei Welten miteinander<br />

verbinden lassen. PROFINET und OPC UA<br />

zeigen, wie sich diese zwei unterschiedlichen<br />

Ansätze ergänzen. Auf der einen Seite steht<br />

PROFINET, das sehr effizient und standardisiert<br />

Daten überträgt oder auch auf Daten in<br />

anderen Tools, etwa aus dem Engineering,<br />

zugreifen kann. Dank jahrzehntelanger Weiterentwicklung<br />

ist die Technologie ausgereift.<br />

So ist beispielsweise sehr genau bekannt,<br />

welches Bit welche Information transportiert.<br />

Einen Overhead gibt es nicht, dadurch ist die<br />

Übertragung sehr schnell und effizient und<br />

Allerdings setzt dies voraus, dass man weiß,<br />

wo diese Daten zu finden sind. Also welche<br />

ID für die Temperatur steht, welche den Gerätenamen<br />

bereitstellt etc. Um dies heute herauszulesen,<br />

sind viel Konfigurationsaufwand,<br />

manuelle Schritte wie die Handhabung langer<br />

Excel-Diagramme und dergleichen nötig.<br />

Fragen der Semantik, also wie sich Daten<br />

eindeutig und herstellerneutral beschreiben<br />

lassen, rücken hier vermehrt in den Vordergrund.<br />

Zudem bedingt diese Vorgehensweise<br />

einen verstärkten Einsatz zusätzlicher<br />

Software, die unter Umständen aufwändig<br />

in Hardware umgesetzt werden muss. Dies<br />

verursacht zusätzliche Kosten. Seit geraumer<br />

Zeit arbeiten daher die beiden Nutzerorganisationen<br />

PI und OPC Foundation intensiv daran,<br />

diese Technologien so zusammenzuführen,<br />

dass der Anwender den größtmöglichen<br />

Nutzen davon hat.<br />

GEMEINSAME ARBEITEN<br />

Die im vergangenen Jahr ins Leben gerufene<br />

Joint Working Group von PI und OPC<br />

Foundation erstellt derzeit eine OPC UA<br />

Companion Spezifikation für PROFINET. Die<br />

Zusammenarbeit von PROFINET- und OPC-<br />

Experten von verschiedenen Firmen basiert<br />

dabei auf der Umsetzung konkreter Use<br />

Cases. Hier ist man bereits ein gutes Stück<br />

weitergekommen. Über das Mapping erhält<br />

der Anwender nun alle Informationen entsprechend<br />

einer standardisierten Struktur<br />

4 PI-Magazin 2/<strong>2018</strong>

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