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B4 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 97 · 2 7./28. April 2019<br />
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Reise<br />
Vor Beginn der Saison ist man auf den Fließen imSpreewald oft noch allein und findet himmlische Ruhe.<br />
IMAGO IMAGES/PHOTOCASE<br />
Paddeln und Schauen statt Gurken und Trubel<br />
WerimFrühling im Boot durch den Spreewald fährt, erlebt so gut wie nichts –beste Bedingungen also für die Erholung<br />
VonStefan Weißenborn<br />
Der Biber hat ganze Arbeit<br />
geleistet. Als hätte er vorgehabt,<br />
eine Sanduhren-<br />
Skulptur zu raspeln, hat er<br />
den dicken Baum bearbeitet. Der,<br />
jetzt anseiner dünnsten Stelle am<br />
Stamm nur noch zehn Zentimeter<br />
stark, steht am Ufer des Fließes –und<br />
muss beim nächsten Windstoß umkippen.<br />
Verwunschene Wasserlandschaft<br />
Mitdieser Befürchtung im Kopf gleiten<br />
wir lautlos vorbei. Es ist windstill,<br />
wir sind still, die Kinder sind still.<br />
Und das Geäst kracht nicht auf uns<br />
nieder.Das war dann auch schon der<br />
stressigste Moment dieser Familien-<br />
Paddeltour durch den Spreewald.<br />
VomBiber selbst keine Spur,und von<br />
sich gleichfalls mit Booten betätigenden<br />
Touristen? Erst recht nicht.<br />
Es ist noch zu früh, um von einem<br />
Besucher-Ansturm imSpreewald zu<br />
sprechen. Ja,Osternwaren die Fließe<br />
voll, aber gerade die Zeit nach den<br />
Feiertagen eignet sich gut, um den<br />
wahren Schatz des Spreewaldes zu<br />
genießen –die Ruhe. Der Spreewald<br />
ist in Brandenburg, ja im ganzen<br />
Osten der Republik eines der meistbesuchten<br />
Touristenziele. „Im Sommer<br />
haben wir hier Staus an den<br />
Schleusen“, sagt Martin Kuznik, Restaurantleiter<br />
der „Kolonieschänke“<br />
in Burg.Martin trägt mit mir die hauseigenen<br />
Paddelboote vom Hotelparkplatz<br />
an die Hauptspree: „Ihr<br />
wollt paddeln? Na gut.“<br />
Der Namenszusatz „Haupt-“ des<br />
Rinnsales gegenüber dem Hotel<br />
deutet esan: Bis der Fluss, der im<br />
Spreewald kaum breiter ist als die etlichen<br />
Fließe und Gräben, die<br />
Hauptstadt erreicht, wird er sich<br />
splitten, abgewandelte Namen bekommen,<br />
sich wieder vereinen, Bögen<br />
schlagen, sich schließlich in den<br />
Müggelsee ergießen und am Schloss<br />
Köpenick der Dahme das Wasser abzapfen,<br />
um schließlich im Alleingang<br />
durch Museums- und Regierungsviertel<br />
zu ziehen, wo die Ausflugsdampfer<br />
fahren.<br />
„Ihr kriegt das Boot mit dem<br />
Loch“, scherzt Martin. „Nein, nein,<br />
wer imSpreewald ertrinkt, der ist zu<br />
faul zum Stehen“, beruhigt er,als die<br />
Kinder schrecklich große Augen<br />
kriegen. Mal einen, mal anderthalb<br />
Meter seien die Fließe tief, und um<br />
so ein Paddelboot zum Kentern zu<br />
bringen, müsse man sich schon<br />
dämlich anstellen. Spätestens als wir<br />
in den Ostgraben abbiegen, ist alles<br />
vergessen. Der ganz normale Wahnsinn,<br />
der Stress der immer schnellerenZeit<br />
–zumindest für eineZeit.<br />
Wir paddeln durch eine frühlingswarme<br />
Wohlfühlblase der Einsamkeit:<br />
die schon hier und da grün<br />
bemoosten Uferwülste, die hier und<br />
da noch laublosen Bäume, die die<br />
Sicht auf inder Abendsonne warm<br />
leuchtende Wiesen gewähren, wo<br />
kegelartig aufgespießte Heuschober<br />
stehen, Wahrzeichen des Spreewaldes.<br />
Erste Gründaumen, die in den<br />
von Rinnen umrissenen Gärten ihre<br />
Hinternindie Luft strecken.<br />
Und mit dem Schlangenkönig<br />
verzierte reetgedeckte Spreewaldholzhäuschen<br />
fehlen auch nicht.<br />
Dieses an den Giebeln zu zwei gekreuzten<br />
Schlangenköpfen mit Krone<br />
erstarrte Wesen galt schon den in<br />
der Gegend seit Jahrhunderten beheimateten<br />
Wenden als guter Hausgeist.<br />
Er warnte beispielsweise vor<br />
Hochwasser, das immer wieder<br />
drohte, bis in den Achtzigern die<br />
Umfluter gebaut wurden, große Kanäle<br />
zur Wasserregulierung.<br />
Das auffälligste Wesen allerdings,<br />
dem wir begegnen, stand zu DDR-<br />
Zeiten auf manchem Plan zur Schulspeisung:<br />
Nutria. Mit glatt-glänzendem<br />
Fell hockt ein Exemplar auf einer<br />
Wurzel am Ufer im Wasser, ein<br />
anderes,das wir ein paar Spreemeter<br />
weiter entdecken, hält mit kleinen<br />
Pfötchen eine weiße Muschel. Beim<br />
Knabbern zeigt es seine orangegelben<br />
Nagerzähne.<br />
Auch zur Hochsaison im Sommer<br />
findet man einsame Fließe. Doch<br />
man muss sie suchen, den Nordfließ<br />
im Hochwald etwa, dem waldreichsten<br />
Stückchen Spreewald. In den<br />
frühen Frühlingsmonaten aber<br />
schlafen noch einige Touristenhochburgen.<br />
Die Gurkenstände, die an<br />
den hölzernen Anlagestellen jeden<br />
stakenden Fährmann zum Halt<br />
zwingen, weil es die Kahnpassagiere<br />
nach der Spezialität gelüstet, sind<br />
aber schon da. Zwischen Lübbenau<br />
und dem Museumsdorf Lehde, wo<br />
zur Saison das örtliche Gurkenmuseum<br />
hochfrequentiert ist und sich<br />
Kahn an Kahn reiht, ist man mit dem<br />
Paddelboot wochentags allein. Als<br />
die tiefstehende Sonne backbord<br />
ihre letzten Strahlen durch einen<br />
silbrig schimmernden Birkenhain<br />
schickt, wird esein bisschen frisch.<br />
Die kleine Privatsauna im Bad des<br />
Hotelzimmers wartet.<br />
Am nächsten Morgen, nach Bio-<br />
Frühstück, mit Bio-Kaffee, Bio-Brötchen,<br />
selbstgemachten Aufstrich aus<br />
Bio-Süßkartoffel und Bio-Familien<br />
mit Bio-Nachwuchs aus den umliegenden<br />
Großstädten wie Dresden<br />
oder Berlin an den Nachbartischen,<br />
sitzen wir (auch eine Familie mit<br />
Hang zu Bio-Nahrung) wieder in den<br />
Booten. Unddie Landschaft entwikkelt<br />
aufs Neue ihren Zauber. Oft genug<br />
halten wir inne, entdecken den<br />
nächsten Biberbaum, über den Wiesen<br />
kreisende Greifvögel oder alte<br />
Fischkästen, das sind Holzkisten an<br />
einer Winde, indenen man früher<br />
den Fang unter Wasser frisch hielt.<br />
Ein einträchtig schwimmendes Entenpaar<br />
scheinen wir, leise heran<br />
driftend, zu überraschen. Aufgebracht<br />
schnatternd flattern die beiden<br />
tropfend im Tiefflug über unsere<br />
Köpfe hinweg.<br />
Begegnungen auf dem Fließ<br />
Vonhinten nähertsich eines der wenigen<br />
anderen Wasserfahrzeuge des<br />
Tages, denen wir begegnen. Kinderstimmen,<br />
eineVaterstimme,die zum<br />
richtigen Paddeln anweist, und die<br />
Mutter mit Pudelmütze, nett grüßend,<br />
den Blick in den Himmel gerichtet:<br />
„Diese Ruhe!“ An der<br />
Schwarzen Schleuse biegt die Familie<br />
aus Berlin-Hermsdorfvom Krummen<br />
Fließ Richtung Leipe ab, und<br />
wir sind wieder allein. Ruhe.<br />
Die Reise wurde unterstützt vom<br />
Spreehafen Burg und der Kolonieschänke.<br />
www.spreewald.de<br />
www.kolonieschaenke.de<br />
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