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Procycling 06.2019

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EDITORIAL<br />

ERFOLG MADE IN RAUBLING<br />

Ich kann mich noch grob an den Moment erinnern, an dem wir das erste Mal mit Ralph Denk in<br />

Kontakt kamen. Es muss Ende 2009 gewesen sein, als uns der Mann aus Raubling bei Rosenheim<br />

über den Start eines neuen Teams informierte. Wer sich nicht mehr genau erinnern kann<br />

oder mag: Von einst drei großen deutschen Mannschaften war zu diesem Zeitpunkt mit Milram<br />

nur noch eine übrig geblieben. Und auch die fuhr danach nur noch eine Saison. Der Radsport<br />

in Deutschland lag am Boden. ARD und ZDF übertrugen die Tour de France nicht mehr, die<br />

Deutschland Tour musste abgesagt werden. Sich in dieser Phase hierzulande für den Radsport zu<br />

engagieren, schien aussichtslos. Ralph Denk sah das anders. Er wollte seinen Continental-Rennstall,<br />

der damals unter dem Namen NetApp ins Rennen ging, bis in die erste Liga führen – mit einem<br />

klaren Plan im Kopf und keiner Scheu vor der vielen Arbeit auf dem Weg dorthin. Schon damals<br />

formulierte der Teamchef das Ziel, möglichst viele junge Fahrer aus Deutschland und dem nahe<br />

gelegenen Österreich fördern und aufbauen zu wollen.<br />

Knapp zehn Jahre später schickt sich eine neue Generation an, langjährige Topfahrer wie André<br />

Greipel oder Tony Martin zu beerben. Namen wie Nils Politt, Emanuel Buchmann, Maximilian<br />

Schachmann oder Pascal Ackermann sind längst keine Insidertipps mehr. Die letzten drei fahren<br />

für – richtig – Ralph Denks Team, das heute als Bora–hansgrohe im Peloton geschätzt und etabliert<br />

ist. Im Laufe der Jahre und in den Texten vieler Kolumnen für <strong>Procycling</strong> hat Denk genau dieses<br />

Szenario immer wieder geschildert und nach und nach in die Praxis umgesetzt. Wenn ich mir alte<br />

Ausgaben anschaue, klingen viele seiner Sätze geradezu prophetisch. Da schreibt einer, der seine<br />

Worte ernst meint und dem Radsport mit Leib und Seele verfallen ist. Heute kann er die Früchte<br />

seiner Arbeit ernten. Wie die deutsche Radrealität wohl aussähe, wenn er damals mehr Zeit in seinem<br />

Radgeschäft und weniger im Teamwagen verbracht hätte? Sicher nicht so aussichtsreich wie<br />

heute. Dafür, lieber Ralph, gebührt dir großer Dank. Möge deine Vision weiter Wirklichkeit werden.<br />

Ich bin mir sicher, dass viele <strong>Procycling</strong>-Leser meine Meinung teilen.<br />

Ihnen allen wünsche ich nun gute Unterhaltung mit dieser Ausgabe.<br />

Chris Hauke<br />

Redaktion

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