Recht im Alltag
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Erfahrung und Wissen<br />
Auch hier kann die FGQ als Selbsthilfeorgani-<br />
sation weiterhelfen: Herbert Müller, Jahrgang<br />
1946, selbst durch einen Unfall 1988 quer-<br />
schnittgelähmt und seit 1990 Ansprechpartner<br />
der FGQ für den Stützpunkt Koblenz, wollte sei-<br />
ne eigenen Erfahrungen <strong>im</strong> Umgang mit Behör-<br />
den, Krankenkassen usw. nicht so ohne weiteres<br />
hinnehmen, sondern diese nutzen, um andere<br />
Menschen in vergleichbaren Situationen fach-<br />
gerecht zu beraten und zu unterstützen. Einige<br />
Semester Jura, die er seinerzeit bei seinem Stu-<br />
dium als Betriebswirt belegt hatte, kamen ihm<br />
dabei zugute. Viel entscheidender ist jedoch<br />
die Erfahrung und das Wissen um die aktuelle<br />
gesetzliche Situation, neue Gesetze, wichtige<br />
Urteile <strong>im</strong> Sozialrecht und auch Informationen<br />
darüber, welche Themenkreise z. Zt. aktuell<br />
sind und wie in anderen Fällen etwas erreicht<br />
werden konnte. Denn oft ist es nur eine Frage<br />
des richtigen Wegs, der zum Erfolg führt.<br />
Als Beispiel sei nur die Versorgung von „Brind-<br />
ley-Patienten“ mit einem Zweitst<strong>im</strong>ulator ge-<br />
nannt: Acht Mal wurde Herbert Müller nach<br />
einer Ablehnung durch die Krankenkasse ein-<br />
geschaltet, in sechs Fällen wurde anschließend<br />
die Kostenübernahme doch genehmigt, Zwei<br />
Mal mussten die Gerichte bemüht werden, ehe<br />
die Krankenkasse – noch vor einem Urteil – ihre<br />
Auffassung änderte.<br />
Offiziell bevollmächtigt<br />
Das neue SGB IX und die Änderungen <strong>im</strong> Sozi-<br />
algerichtsgesetz zum 1. 1. 2002 erleichtern auch<br />
ihm die Arbeit, (und führen zu größerer Effek-<br />
tivität) weil er jetzt nicht mehr nur beraten und<br />
Briefe formulieren darf, die dann unterzeichnet<br />
und weitergeschickt werden müssen. jetzt darf<br />
er auch als bevollmächtigter <strong>Recht</strong>sbeistand<br />
auftreten. Weil auch das zur satzungsgemäßen<br />
„Förderung der Interessen der Querschnittge-<br />
lähmten“ gehört, nämlich die „Informations-<br />
und Beratungstätigkeit Betroffener“ hat ihn der<br />
Vorstand der FGQ offiziell dazu bevollmächtigt,<br />
in Fragen des Sozialrechts als <strong>Recht</strong>sbeistand für<br />
betroffene Menschen tätig zu werden.<br />
So ist es jetzt Herbert Müller auch möglich, als<br />
Vertreter vor Gerichten usw. aufzutreten, nicht<br />
nur zu zeigen, dass die Menschen in ihren Aus-<br />
einandersetzungen mit „der Obrigkeit“ nicht al-<br />
leine da stehen, sondern auch mit seinem Fach-<br />
wissen <strong>im</strong> Sozialrecht Erfolge für die Menschen<br />
zu erzielen, die aufgrund ihrer Behinderung oh-<br />
nehin genug Probleme haben.<br />
Wichtig: die Tätigkeit übt der FGQ-<strong>Recht</strong>sbei-<br />
stand für Sozialrecht ehrenamtlich für jeden aus,<br />
der sich an ihn wendet (soweit es sich um einen<br />
Fachbereich handelt, in dem er sich auskennt<br />
- und das sind <strong>im</strong> Sozialrecht viele). Weder die<br />
Mitgliedschaft in der FGQ noch die Zahlung von<br />
Honorar sind Bedingung für sein Engagement.<br />
Allerdings findet jeder seiner Klienten schon<br />
<strong>im</strong> ersten Schreiben den Hinweis, dass sich der<br />
Schatzmeister der FGQ in Mölshe<strong>im</strong> bei einem<br />
positiven Ergebnis der Bemühungen über eine<br />
Spende zur Unterstützung der Arbeit zugun-<br />
sten Querschnittgelähmter freuen würde und<br />
dass die Mitgliedschaft in der FGQ für Quer-<br />
schnittgelähmte nur 15 € jährlich kostet.<br />
Kontakt:<br />
Herbert Müller<br />
Postfach 210 102<br />
56538 Neuwied-Engers<br />
Tel.: (tags): 0 26 22-88 96 32<br />
Fax: 0 26 22-38 73<br />
E-Mail: help@fgqkoblenz.de<br />
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