Recht im Alltag
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25 Jahre FGQ<br />
Wirklich bescheiden waren die Anfänge. Ein<br />
Treppenwitz, dass ein frühes Treffen der Ver-<br />
einsaktivisten in einem Ort namens „machtlos“<br />
stattfand. Gründungsmitglieder, von denen ei-<br />
nige noch dabei sind, erinnern sich, dass auch<br />
damals schon Themen diskutiert wurden, die<br />
heute oft noch erschreckend aktuell sind. Hel-<br />
mut Weiß, Ideengeber der ersten Stunde und<br />
erster Chefredakteur der ersten Publikation<br />
(paraplegiker) des neuen Vereins ging bereits in<br />
der Ausgabe engagiert an die Themenbereiche<br />
Arbeit, Freizeit, Sport, Urlaub und Sozialpolitik.<br />
Gründungsvorsitzender (und bis heute <strong>im</strong> Amt)<br />
Prof. (damals noch Dr.) Hans Jürgen Gerner um-<br />
riss klar und eindeutig das Ziel der FGQ (damals<br />
noch Fördergemeinschaft der Paraplegiker) „<strong>im</strong><br />
Einzelfall da Starthilfe (zu) geben, wo das Netz<br />
der sozialen Sicherheit zu grobmaschig ist.“ Von<br />
Anfang an war auch allen Beteiligten klar, dass<br />
die Probleme und Interessen der Querschnittge-<br />
lähmten an die Öffentlichkeit gehören.<br />
Die so genannte Einzelfallhilfe war von Gründung<br />
an ein Schwerpunkt der Arbeit der mittlerweile<br />
vom Finanzamt als „mildtätig“ anerkannten För-<br />
dergemeinschaft. Zwei Beispiele: Einem quer-<br />
schnittgelähmten Autofahrer wurde von der<br />
Fördergemeinschaft ein elektrischer Garagentü-<br />
25 Jahre FGQ:<br />
Eine Erfolgsgeschichte<br />
Am Anfang war eine gute Idee. So gut, dass sie wie eine Illusion<br />
wirkte, ein Traumbild, das niemals zu verwirklichen sein würde.<br />
Es brauchte eine gute Zeit, ein paar Spinner (<strong>im</strong> guten Sinne),<br />
einige engagierte Geburtshelfer, viele Mitstreiter und mehrere<br />
Leistungsträger mit langem Atem, um der Idee zum Leben zu verhelfen und sie lebendig<br />
zu erhalten: Ein deutschlandweiter Selbsthilfeverein für querschnittgelähmte Menschen.<br />
In diesem Jahr feiert die Fördergemeinschaft der Querschnittgelähmten in Deutschland<br />
e.V. (FGQ) ihr 25 jähriges Bestehen, still und bescheiden, wie es ihre Art ist…<br />
rantrieb finanziert um ihm eine direkte Einfahrt<br />
in die Garage und über diese einen Zugang ins<br />
Haus zu ermöglichen. 2002, <strong>im</strong> Jahr der Oderflut<br />
wurde einem dringend auf einen PKW angewie-<br />
senen Querschnittgelähmten in den neuen Bun-<br />
desländern vorübergehend ein PKW zur Verfü-<br />
gung gestellt – sein bisheriges Fahrzeug war vom<br />
Hochwasser zerstört worden, sein Arbeitsplatz<br />
dadurch akut in Gefahr. Die Fördergemeinschaft<br />
hält einen Fahrzeugpool bereit um denjenigen,<br />
die keine Möglichkeiten auf finanzielle Unter-<br />
stützung zur Fahrzeuganschaffung haben, die<br />
dringend benötigte Mobilität zu ermöglichen.<br />
Die Fahrzeughilfe ist aber nur ein Beispiel für die<br />
Hilfeleistungen der FGQ. Häufig geraten Fami-<br />
lien in wirtschaftliche Not, weil ihnen nicht oder<br />
nicht schnell genug geholfen wird, wenn z.B. der<br />
Haupternährer durch eine erlittene Querschnitt-<br />
lähmung plötzlich ausfällt. Die FGQ kann nicht<br />
die Existenz der Betroffenen sichern, aber sie<br />
kann überbrücken helfen und doch <strong>im</strong>mer wie-<br />
der Lösungsmöglichkeiten aufzeigen.<br />
Starthilfe und<br />
Forschungsförderung<br />
Seit Jahren betreibt die Fördergemeinschaft in<br />
mehreren Städten so genannte „Startpunkt-