Recht im Alltag
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Zugewinn, Versorgung, Gütertrennung:<br />
Ehe als Risiko?<br />
Es ist heute völlig normal, dass auch behinderte Menschen mit Partner oder Partnerin zu-<br />
sammen leben. Genauso normal ist es aber auch, dass solche Beziehungen wieder ausein-<br />
ander gehen, leider sogar überdurchschnittlich häufig.<br />
Mann oder Frau <strong>im</strong> Rollstuhl sollten sich grundsätzlich Gedanken machen.<br />
1988, in dem Jahr, als meine Füße Räder beka-<br />
men, hieß es „Nur jede zehnte Ehe, die schon<br />
vorher bestand, übersteht auf Dauer diesen<br />
Schicksalsschlag, aber nur 10 % aller Ehen, die<br />
danach – in Kenntnis der Behinderung – ge-<br />
schlossen wurden, werden wieder getrennt“.<br />
Das ist sicher etwas überzeichnet, aber tenden-<br />
ziell ist es noch heute so. Doch leider sind Mann<br />
und Frau <strong>im</strong> Rollstuhl eben nicht ganz so „nor-<br />
mal“. Es gilt einiges zusätzlich zu überlegen, um<br />
zusätzlichen Problemen in der Zukunft aus dem<br />
Weg zu gehen. Gedanken an eine Zeit, in der<br />
nicht mehr alles so reibungslos läuft, werden<br />
in rosaroten Zeiten gerne verdrängt, aber was<br />
man dann trotzdem vereinbart, macht schlech-<br />
te Zeiten weniger schwierig.<br />
Wollen wirklich beide Partner heiraten? Heu-<br />
te wird oft erst geheiratet, wenn ein Kind da<br />
oder unterwegs ist. Gleichgeschlechtliche Part-<br />
ner können heute zwar (fast) heiraten, aber sie<br />
müssen nicht, und das Kinderproblem entfällt<br />
bei ihnen schon aus biologischen Gründen. Ha-<br />
ben sich beide entschieden, diesen Weg einzu-<br />
schlagen, sollte man sachlich und nüchtern ei-<br />
nige Punkte vorher klären. Eine Partnerschaft,<br />
die das nicht aushält, steht von vorne herein auf<br />
tönernen Füßen.