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FOKUS LINN

FOKUS LINN Nr. 5 – Jubiläumsausgabe Mai 2019

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TIEFENLAGER<br />

Gesamtblick über 300 Millionen Jahre geologische Geschichte des Juras<br />

Abb. 2 Auf buchstäblich kleinstem Raum vermittelt der am Eisenweg gelegene «Geotrog» oberhalb von Wölflinswil (Koo 642 530 / 257<br />

200, 47.46428/8.0075) einen Gesamtblick über 300 Millionen Jahre geologische Geschichte des Aargauer Juras. Der Schaukasten<br />

verbindet das Inventar der geologischen Formationen anhand von systematisch ausgelegten Gesteinsproben in ihrer erdgeschichtlichen<br />

Abfolge – vom ältesten Gneis im Grundgebirge bis zur jüngsten Moräne der letzten Eiszeit – mit Erläuterungen anhand einer<br />

graphisch gestalteten Schichtreihe. In der Nagra-Bohrung Weiach fanden sich verschiedene Kohleschichten (aus dem Karbon-Zeitalter),<br />

deren Gesamtmächtigkeit mehrere Meter beträgt.<br />

Energie im Fokus prospektiver Interessen.<br />

Die bisher in Weiach erbohrten Kohleflöz-<br />

Vorkommen liegen zwar in rund 1.5 km<br />

Tiefe, was ihre Nutzung gegenwärtig als<br />

unattraktiv erscheinen liesse. Doch neuere<br />

Methoden, z.B. die in situ Kohleflöz-Entgasung<br />

(Coalbed Methane, CBM) ermöglichen<br />

seit den 1980er-Jahren die Gewinnung<br />

von Kohlenwasserstoffen allein<br />

durch Bohrungen, ohne ihre aufwändige<br />

bergbautechnische Erschliessung bis in<br />

grosse Tiefen (Abb. 2 oben).<br />

Geothermie<br />

Naturgegebene radioaktive Zerfallsprozesse<br />

im tiefliegenden Gestein des Erdmantels<br />

und der Erdkruste (z.B. die Transformation<br />

von Uran oder Thorium über verschiedene<br />

Nuklidstufen zu Blei) verlaufen exotherm,<br />

d.h. es wird Umgebungswärme produziert.<br />

Diese Wärme, die bis an die Erdoberfläche<br />

vordringt, wird unter dem Begriff Geothermie<br />

subsumiert. An Bruchstellen der Erdkruste,<br />

wo der ursprünglich kompakte Gesteinsverband<br />

mechanisch durch Risse und<br />

Verwerfungen geschwächt wurde, kann<br />

der geothermische Fluss lokal stark erhöht<br />

sein, namentlich wo zirkulierendes Tiefenwasser<br />

nach seiner Erwärmung auf bevorzugten<br />

Fliesspfaden beschleunigt den Weg<br />

als Thermalwasser Richtung Erdoberfläche<br />

findet.<br />

Allein die Präsenz von drei bedeutenden<br />

Thermalwasser-Nutzungen auf dem Aargauer<br />

Territorium (Schinznach, Baden, Zurzach)<br />

ist ein starkes Indiz für einen regional<br />

aussergewöhnlich hohen Erdwärmefluss.<br />

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