FOKUS LINN
FOKUS LINN Nr. 5 – Jubiläumsausgabe Mai 2019
FOKUS LINN Nr. 5 – Jubiläumsausgabe Mai 2019
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GESCHICHTE<br />
Bild Kanton Aargau (Kantonsarchäologie)<br />
Bözberg-Passhöhe<br />
Umiken<br />
Wall Anlage<br />
Der LIDAR-Scan und die Römer<br />
Unweit von Linn befand sich einst eine militärische Anlage der Römer. Entdeckt<br />
wurde sie durch einen LIDAR-Scan des Kantons.<br />
Text Fokus Linn<br />
Die Abbildung zeigt ein LIDAR-Bild der<br />
Bözberg-Passhöhe (Mitte rechts oben)<br />
mit den ehemaligen Gemeinden Gallenkirch<br />
(Mitte links oben) und Linn (Mitte<br />
links unten). Im Wald südlich der<br />
Bözberg-Passhöhe ist eine ca. 2,3 ha<br />
(125x185m) grosse Wall-Anlage erkennbar.<br />
Die Anlage wurde erstmals in 2014<br />
erstellten LIDAR-Bildern des Kantons<br />
sichtbar. Aktenkundige Untersuchungen<br />
oder Fundbergungen in diesem<br />
Areal sind bislang nicht bekannt. Archäologische<br />
Untersuchungen haben<br />
seit der Entdeckung im LIDAR-Scan<br />
nicht stattgefunden. Die Form und die<br />
strategische Lage auf der Bözberg-Pass-<br />
höhe deuten darauf hin, dass es sich<br />
um eine militärische Anlage handelt.<br />
Aufgrund der Grösse und der charakteristischen<br />
Spielkartenform – langrechteckiger<br />
Umriss mit leicht abgerundeten<br />
Ecken – dürfte es sich um ein<br />
kurzfristig besetztes römisches Lager<br />
oder um ein Übungslager handeln, zumal<br />
die Fundstelle nur ca. 6 km westlich<br />
des Legionslagers Vindonissa liegt.<br />
Aktuell laufen Recherchen der Kantonsarchäologie,<br />
mit dem Ziel, eine<br />
klarere kulturhistorische Zuweisung<br />
der Anlage zu ermöglichen.<br />
Die luftgestützte LIDAR-Technologie ist<br />
ein schnelles und kostengünstiges Verfahren<br />
zur Erzeugung von hochaufgelösten<br />
digitalen Geländemodellen über<br />
grosse Flächen. Luftgestützte LIDAR-<br />
Systeme liefern in der Regel eine dreidimensionale<br />
Wolke von Punktmessungen<br />
von reflektierenden Objekten auf<br />
und über der Erdoberfläche, die mit einem<br />
Laser unter dem Flugpfad abgetastet<br />
wurden. Um ein Geländemodell zu<br />
erzeugen, werden Messungen von<br />
Merkmalen, die nicht unmittelbar von<br />
der Erdoberfläche stammen, wie beispielsweise<br />
Gebäude, Fahrzeuge und<br />
Vegetation, mittels Filtern erkannt und<br />
aus dem Geländemodell entfernt, während<br />
Bodendaten erhalten bleiben.<br />
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