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FOKUS LINN

FOKUS LINN Nr. 5 – Jubiläumsausgabe Mai 2019

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KULTURERBE<br />

welches Ende der 1990er Jahre geschlossen<br />

wurde. Der heutige Eigentümer baute das in<br />

spätbiedermeierlicher Gestalt 1903 gebaute<br />

Bauernhaus sorgfältig um. Nach der behutsamen<br />

Sanierung wurde das Gebäude auf<br />

Bestreben des Eigentümers unter kantonalen<br />

Mit jedem Verlust geht ein Teil<br />

der Geschichte des Dorfes<br />

unwiderruflich verloren.<br />

Denkmalschutz gestellt. Zusätzlich stehen<br />

zwei Gebäude unter kommunalem<br />

Substanzschutz. Dazu gehört ein murales<br />

spätbiedermeierliches Bauernhaus mit korbbogigen<br />

Toröffnungen und ein Bauernhaus<br />

aus dem frühen 18. Jahrhundert mit spätbarock<br />

befenstertem Wohnteil. Alle anderen<br />

Bauernhäuser stehen heute unter Volumenschutz.<br />

Sie können theoretisch abgebrochen<br />

und in den bisherigen Aussenmassen durch<br />

Neubauten ersetzt werden. Dies ist zum<br />

Glück nur in wenigen Einzelfällen geschehen.<br />

Wohl auch weil viele der Eigentümer die<br />

Qualität der historischen Bauernhäuser zu<br />

schätzen wissen und von sich aus vom Erhalt<br />

Märchenhafte Morgenstimmung am vorderen Teil der Dorfstrasse.<br />

Es liegt somit im Ortskern ein<br />

Potential zur Innenentwicklung<br />

brach, ohne dass zusätzliche<br />

Bauvolumen nötig wären.<br />

Stimmungsvoll renoviert Hausfassaden in der Dorfmitte.<br />

der Bausubstanz ausgegangen sind. Jeder<br />

Ersatz eines originalen Bauernhauses<br />

schwächt das Ortsbild empfindlich. Die Gebäude<br />

sind Zeugen der bäuerlichen Vergangenheit<br />

und prägen das Ortsbild. Mit jedem<br />

Verlust geht ein Teil der Geschichte des Dorfes<br />

unwiderruflich verloren. Die alten Bauernhäuser<br />

zeigen alte Handwerks- und Bautraditionen.<br />

Deren Reichhaltigkeit gilt es möglichst<br />

umfassend zu erhalten.<br />

Aus heutiger Perspektive ist der Volumenschutz<br />

für den Erhalt des Ortsbildes nicht<br />

mehr zeitgemäss. Im letzten Jahrzehnt<br />

wird denn auch aufgrund schlechter Erfahrungen<br />

mit dem Volumenschutz dieses Instrument<br />

deutlich weniger angewendet und<br />

ersetzt mit Bestimmungen bei, denen vom<br />

Erhalt der Bausubstanz auszugehen ist.<br />

Sachverständige in Ortsbildfragen empfehlen<br />

den Volumenschutz nur noch in Ausnahmesituationen.<br />

Aus Tenn und Stall Wohnraum schaffen<br />

Linn hat grob zusammengefasst zwei<br />

Schmuckes Ensemble mit dem zweiten Dorfbrunnen im hinteren Teil der Dorfstrasse.<br />

Ortsbildschutz ist Knochenarbeit<br />

Das Ortsbild setzt sich zusammen aus vielen Einzelteilen. Die Bauernhäuser und der<br />

Strassenraum mit seinen Gärten, Bäumen und Vorplätzen formen zusammen die<br />

Erscheinung des Dorfes. Die einzelnen baulichen Eingriffe sollen so ausgeführt<br />

werden, dass sich diese gut in das Ortsbild einfügen. Dabei soll die Summe der<br />

einzelnen baulichen Veränderungen nicht dazu führen, dass das Ortsbild schleichend<br />

an Wert verliert. Hierzu ist eine hochwertige Baukultur nötig. Entscheidend ist dabei<br />

neben guten planerischen Grundlagen wie der Nutzungsplanung, dass die Bauvorhaben<br />

frühzeitig durch Sachverständige in Ortsbildfragen begleitet und geprüft<br />

werden. Findet der Dialog mit den Behörden bereits zu einem frühen Zeitpunkt statt,<br />

können im Gespräch zumeist gute und zweckmässige Lösungen sowohl für die<br />

Privaten wie auch die Ortsbildbelange gefunden werden. Ziel ist dabei, dass sich<br />

zweckmässige Lösungen mit einer hochwertigen Wohnqualität realisieren lassen.<br />

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