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SPORTaktiv Februar 2020

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DER DOMPFARRER<br />

ALS SKILEHRER<br />

oni Faber ist ein PR-Profi, wie man sich<br />

ihn nur wünschen kann. Schon nach<br />

kurzer Besprechung ist er bereit, unser<br />

Anliegen in die Tat umzusetzen: Er soll<br />

bitte mit Skiern vor seiner Kirche posieren.<br />

Erstens ist er Pfarrer dieses herrlichen<br />

Doms, der jährlich 6,2 Millionen Besucher anzieht.<br />

Und zweitens hat er in jungen Jahren<br />

vielen Menschen das Skifahren beigebracht.<br />

Auch sein Statement, warum er den Schneesport<br />

so liebt, ist höchst professionell und<br />

ohne den geringsten Verkanter druckreif: „Ich<br />

arbeite, zelebriere und bete täglich in der Kathedrale<br />

des Stephansdoms. Aber die schönste<br />

Kathedrale ist schon noch der freie Himmel,<br />

wenn ich in den Bergen bin und dort den lieben<br />

Gott hochleben lasse. Das ist immer ein<br />

ganz besonderer Genuss, wenn ich etwa am<br />

Arlberg tiefschneefahren kann.“<br />

WAS HABEN DER<br />

STEPHANSDOM UND DIE<br />

SNOWSPORTS ACADEMY<br />

GEMEINSAM? BEIDE SIND<br />

IN WIEN BEHEIMATET.<br />

ZUDEM HAT DER LEITENDE<br />

PRIESTER DER WELTBE-<br />

RÜHMTEN KATHEDRALE<br />

EINEN STARKEN SCHNEE-<br />

SPORTBEZUG. IN SEINER<br />

STUDENTENZEIT WAR TONI<br />

FABER ALS SKILEHRER<br />

TÄTIG. WIR HABEN MIT IHM<br />

DARÜBER GEPLAUDERT.<br />

VON MARTIN OBERMAYR<br />

Erste Rutschversuche<br />

und ein Beinbruch<br />

Bereits als Kind in der 1960er-Jahren erobert<br />

Toni Faber mit Holzskiern die Hügel im Wiener<br />

Außenbezirk Liesing. „Im Gütenbachtal,<br />

auf der Himmelswiese oder am Mauer-Berg<br />

haben wir unserem großen Idol Toni Sailer<br />

und den Skispringern nachgeeifert“, erinnert<br />

er sich und streut gleich eine Anekdote ein.<br />

„Wir haben auch immer Schanzen gebaut. Im<br />

Alter von neun Jahren wollte ich es nach einem<br />

schweren Sturz unbedingt wissen. Also bin<br />

ich noch einmal voll Schuss angefahren, bin aber<br />

noch schwerer gestürzt und habe mir den Fuß<br />

gebrochen.“ Die religiöse Note an der Story:<br />

„Als ich mit meinem Gips zu Hause im Bett liegen<br />

musste, habe ich sogar meine erste Beichte<br />

versäumt.“<br />

Die Verbindung aus Glaube und Sport zieht<br />

sich wie ein roter Faden durch das Leben des<br />

Dompfarrers. In seinen Teenagerjahren lernt er<br />

bei Skiausflügen mit der Pfarrjugend erstmals<br />

den Arlberg kennen. Als Student der Theologie<br />

entschließt er sich, die Ausbildung zum Begleitlehrer<br />

für Schulskikurse zu absolvieren. Sein erster<br />

Ausbildungskurs führt ihn ins renommierte<br />

Bundessportheim in St. Christoph am Arlberg.<br />

Dort lernt er auch Franz Hoppichler kennen,<br />

quasi den „Papst“ des österreichischen Skilehrwesens.<br />

Foto: Snowsports Academy<br />

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