Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Warum überhaupt ploggen?<br />
Natürlich stellt sich die Frage: Warum<br />
soll man Müll im städtischen<br />
öffentlichen Raum einsammeln,<br />
wenn in Österreich die Müllentsorgung<br />
und -trennung doch vergleichsweise<br />
gut funktioniert? Und<br />
weltweit – Stichwort Klimawandel<br />
– sicherlich größere ökologische<br />
Probleme zu lösen sind? Einen Teil<br />
der Antwort lieferte mir einerseits<br />
schon mein Plogging-Selbstversuch:<br />
Nach 6 Kilometern war mein<br />
Sackerl prall voll. Die Green-<br />
Heroes-Gründerin sagt zu der Frage<br />
aber auch: „Als Einzelner hat<br />
man in den großen Fragen, etwa<br />
der Dekarbonisierung, nur einen<br />
begrenzten Einfluss. Also habe ich<br />
mich gefragt: Was kann ich zusätzlich<br />
zu einem bewussten Lebensstil<br />
noch in meinem Leben ändern?<br />
Und vor allem mit relativ einfachen<br />
Mitteln? Handschuhe und Greifzangen<br />
besorgen, mich mit der<br />
MA48 in Verbindung setzen und<br />
Flurreinigungen organisieren: Das<br />
war leicht machbar.“<br />
Bei den ersten Green-Heroes-<br />
Events 2018 haben sich rund 30<br />
Freiwillige beteiligt und der Zuspruch<br />
stieg rasch an. Beim letzten<br />
„World Cleanup Day“ im September<br />
2019 sind rund 150 Personen<br />
dem Aufruf gefolgt und sammelten<br />
innerhalb von zwei Stunden 488<br />
Kilogramm Müll auf der Wiener<br />
Donauinsel. Meist sind es junge<br />
Menschen zwischen 14 und 35, die<br />
ploggen, sagt Toth. Die Green-<br />
Heroes-Gründerin empfiehlt, sich<br />
Plogging kann man in Gruppen,<br />
bei Events, aber auch<br />
ganz für sich allein betreiben:<br />
Alles, was man braucht, sind<br />
Hand schuhe und ein Sackerl.<br />
an die Flussläufe im städtischen<br />
Raum zu halten: nicht nur, weil an<br />
den Uferpromenaden erfahrungsgemäß<br />
viele Menschen unterwegs<br />
sind, die entsprechend viel Mist<br />
hinterlassen, sondern auch, weil der<br />
Müll, der von Uferböschungen in<br />
die Flüsse gelangt, sein Endlager in<br />
den Weltmeeren findet.<br />
Vom Buttermilchpackerl bis zur<br />
Wodkaflasche gab die Grazer Murpromenade<br />
auf meiner Ploggingrunde<br />
alles Mögliche her. „Man<br />
findet wirklich alles“, berichtet<br />
auch Elizabeth Toth. Meistens sei<br />
es Verpackungsmüll, der die städtischen<br />
Wege und Grünstreifen verunstaltet<br />
– aber auch Matratzen,<br />
Zelte, ein Brecheisen, Unterwäsche<br />
und vieles mehr haben die Green<br />
Heroes bereits in der Natur eingesammelt,<br />
getrennt und der ordnungsgemäßen<br />
Wiederverwertung<br />
FĒNIX ® 6 SERIE<br />
82 <strong>SPORTaktiv</strong><br />
GARMIN.COM<br />
Fotos: Green Heroes Austria/Adrian Almasan