Down-Syndrom und Homosexualität - Deutsches Down-Syndrom ...
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se neue Therapieform zu versuchen. Inzwischen<br />
lernen Kinder mit den unterschiedlichsten<br />
Diagnosen, bei Frau Otto<br />
<strong>und</strong> ihren H<strong>und</strong>en im Schwimmbad ihre<br />
Ängste abzubauen, sich besser zu<br />
konzentrieren, durchzuhalten, selbstbewusster<br />
zu sein. Darunter sind auch<br />
Kinder mit <strong>Down</strong>-<strong>Syndrom</strong>.<br />
Delfin oder H<strong>und</strong>?<br />
Im Zusammenhang mit einer Therapie<br />
im Wasser gemeinsam mit einem Tier<br />
denkt jeder sofort an das Schwimmen<br />
mit Delfinen. Die Dog-Water-Therapie<br />
bietet jedoch verschiedene Vorteile über<br />
die viel bekanntere Delfin-Therapie hinaus.<br />
Im Vergleich mit dem therapeutischen<br />
Tourismus z.B. der Delfin-Therapie<br />
in Florida, der auch einiges an Stress<br />
verursacht durch die lange Fluganreise,<br />
den Temperatur- <strong>und</strong> Zeitunterschied<br />
<strong>und</strong> außerdem ihren unvermeidlichen<br />
therapeutischen Yo-Yo-Effekt hat, ist die<br />
Dog-Water-Therapie eine preiswertere<br />
Alternative <strong>und</strong> ermöglicht eine engere<br />
Zusammenarbeit mit den behandelnden<br />
Ärzten, Pädagogen etc. <strong>und</strong> vor allem eine<br />
langfristig integrierte Teilnahme der<br />
Familie der Patienten.<br />
Ein weiterer Vorteil der Dog-Water-<br />
Therapie, auf zwei Ebenen (an Land<br />
<strong>und</strong> im Wasser) arbeiten zu können,<br />
zeigt sich besonders, wenn ein Kind erkältet<br />
ist oder aus anderen medizinischen<br />
Gründen vorübergehend nicht ins<br />
Wasser darf.<br />
Obwohl die Therapie mit dem H<strong>und</strong><br />
hier in Deutschland eindeutig preiswerter<br />
ist als eine Delfintherapie in Florida<br />
oder Israel, ist sie nicht billig. Die Kosten<br />
für das H<strong>und</strong>etraining <strong>und</strong> die H<strong>und</strong>e-<br />
haltung, die Miet- <strong>und</strong> Reinigungskosten<br />
des Schwimmbades müssen finanziert<br />
werden. Die Kosten werden von den<br />
Krankenkassen nicht übernommen.<br />
Den meisten Eltern gelang es jedoch,<br />
Sponsoren zu finden, die die Therapie<br />
finanziell unterstützten. Über den Verein<br />
Gänseblümchen – Charity for Kids<br />
e.V. wird versucht, Spenden für die DWT<br />
zu bekommen, die zur Förderung der<br />
einzelnen Kinder weitergeleitet werden.<br />
Die Therapieh<strong>und</strong>e<br />
Kein H<strong>und</strong> wird als Therapieh<strong>und</strong> geboren,<br />
nicht jeder H<strong>und</strong> eignet sich <strong>und</strong><br />
es erfordert mindestens zwei Jahre konsequente<br />
Ausbildung <strong>und</strong> das passende<br />
Umfeld, den H<strong>und</strong> auf seine Aufgabe<br />
vorzubereiten.<br />
Der Landseer eignet sich besonders<br />
gut für die Dog-Water-Therapie. Der<br />
Landseer hat seinen Ursprung in Neuf<strong>und</strong>land.<br />
Seine körperliche Beschaffenheit<br />
(Größe, Kraft, isolierendes Fell,<br />
Hautlappen zwischen den Zehen), seine<br />
Vorliebe <strong>und</strong> Ausdauer beim Schwimmen,<br />
sowohl im Süß- wie im Salzwasser,<br />
seine Lernfähigkeit, im Wasser<br />
selbständig zu arbeiten, <strong>und</strong> seine enge<br />
Beziehung zu seinem Menschen prädestinierten<br />
den Landseer zum Wasserrettungsh<strong>und</strong>.<br />
Die Dog-Water-Therapie hat sich<br />
aus der Wasserrettung entwickelt <strong>und</strong><br />
mit positiver Verstärkung, also viel Lob<br />
<strong>und</strong> Konsequenz, sind die gesteuerten<br />
Interaktionen mit den Kindern nicht erzwungen<br />
oder durch Futter motiviert.<br />
Die H<strong>und</strong>e helfen den Patienten, ohne<br />
Worte Vertrauen aufzubauen, <strong>und</strong> ermöglichen<br />
so auch einen aufmerksameren<br />
Kontakt zum Therapeuten.<br />
Hygiene <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit<br />
Gerade im Hygiene-Bereich musste<br />
zunächst Aufklärungsarbeit geleistet<br />
werden.<br />
Im Gegensatz zu Delfinen, die sich<br />
nur im Wasser entleeren können, ist es<br />
H<strong>und</strong>en nicht möglich, während des<br />
Schwimmens zu urinieren oder zu koten.<br />
Der H<strong>und</strong> muss dazu seine Körperform<br />
ändern <strong>und</strong> würde sofort untergehen<br />
<strong>und</strong> ertrinken.<br />
Selbstverständlich werden die H<strong>und</strong>e<br />
vor der Therapie zum Lösen geführt<br />
<strong>und</strong> vor dem Schwimmen gründlich geduscht,<br />
Haare können durch ein entsprechendes<br />
Filtersystem beseitigt werden.<br />
FÖRDERUNG<br />
Regelmäßig werden die H<strong>und</strong>e durch einen<br />
Tierarzt untersucht, geimpft <strong>und</strong><br />
prophylaktisch entwurmt. Das Veterinär-<br />
<strong>und</strong> Lebensmittelüberwachungsamt<br />
hat keine Einwände <strong>und</strong> das Institut<br />
für angewandte Bau- <strong>und</strong> Bäderhygiene<br />
hat nach Sonderprüfung der Wasserproben,<br />
nachdem die H<strong>und</strong>e das<br />
Schwimmbad benutzt hatten, keine ges<strong>und</strong>heitlichen<br />
Bedenken. Auf bekannte<br />
Verunreinigung durch den Menschen<br />
wird hier nicht eingegangen!<br />
Inzwischen ist Frau Otto mit ihren H<strong>und</strong>en<br />
Bootsman, Bibi Blocksberg <strong>und</strong> Baby<br />
von Camelot keine Unbekannte<br />
mehr. In den Medien gab es schon verschiedene<br />
Berichte über diese neue Therapieform,<br />
zwei Bücher sind erschienen.<br />
Damit in Zukunft mehr Kinder in<br />
den Genuss dieser Therapie kommen<br />
können, bietet Frau Otto ab Herbst spezielle<br />
Ausbildungsseminare an.<br />
Informationen über die Therapie,<br />
u.a. auch mit Berichten über Therapieerfolge<br />
bei verschiedenen Kindern unter:<br />
www.dog-water.therapie.de.<br />
Leben mit <strong>Down</strong>-<strong>Syndrom</strong> Nr. 53, Sept. 2006 31