Studiengang Sicherheits - BDSW
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2 | 2011<br />
Kurz Vor reDAKtIonSScHluSS erreIcHte unS DIeSe nAcHrIcHt:<br />
Innensenator beendet erfolgreiche Kooperation<br />
zwischen Polizei und Wirtschaft:<br />
<strong>Studiengang</strong> „<strong>Sicherheits</strong>management“<br />
durch Senatsentscheidung vor dem Aus ?<br />
Bundesweites Hamburger erfolgsmodell in Frage gestellt /<br />
Begründungen für Gesellschafter „nicht nachvollziehbar“<br />
(HamBurg, 05.06.2011, KK). Die Ham-<br />
Burger wirtscHaft fordert von Innensenator<br />
Neumann die Aufrechterhaltung des<br />
<strong>Studiengang</strong>es „<strong>Sicherheits</strong>managements“ an<br />
der Hochschule der Polizei (HdP) Hamburg.<br />
Nach Angaben der Trägergesellschaft des <strong>Studiengang</strong>es<br />
(SSM) vom Sonntag habe Senator<br />
Neumann der Hochschule der Polizei Hamburg<br />
mit sofortiger Wirkung untersagt, den 5.<br />
<strong>Studiengang</strong> <strong>Sicherheits</strong>management (SiMa)<br />
ab Oktober 2011 durchzuführen. Neumanns<br />
Begründung: Die Aus- und Fortbildung der<br />
Polizei Hamburg müsse „neu justiert“, die<br />
Kapazitäten der polizeilichen Studiengänge<br />
deutlich erhöht und angesichts der angespannten<br />
Haushaltslage in der Behörde für<br />
Inneres Synergien erzielt werden.<br />
Diese Entscheidung komme einem „Rauswurf“<br />
gleich, erklärte dazu SSM Geschäftsführer<br />
Klaus Kapinos. Zudem sei die Begründung<br />
der angespannten Haushaltslage in der<br />
Polizei Hamburg nicht nachvollziehbar: Die<br />
Studiengänge <strong>Sicherheits</strong>management kosteten<br />
den Steuerzahler kein Geld, der Studienbetrieb<br />
trage sich durch Studiengebühren<br />
der Studierenden selbst. Wo Kapazitätsengpässe<br />
in der HdP entstehen sollen, sei für die<br />
Trägergesellschaft ebenfalls nicht nachvollziehbar.<br />
Denn die zum 1. August 2011 angekündigten<br />
zusätzlichen Polizeischüler würden<br />
bekannterweise in der Landespolizeischule,<br />
also nicht an der HdP ausgebildet. „Als Trägergesellschaft<br />
fordern wir Senator Neumann<br />
sowie den Ersten Bürgermeister Scholz auf,<br />
diese Entscheidung zurückzunehmen und<br />
zu einem sachlich fundierten und seriösen<br />
Gesprächsaustausch zurückzukehren“, unterstrich<br />
Kapinos.<br />
Der <strong>Studiengang</strong> „<strong>Sicherheits</strong>management“<br />
war 2007 vom damaligen Senat gemeinsam<br />
mit der Hamburger Wirtschaft ins Leben gerufen<br />
worden. Als Kooperationspartner hatte<br />
sich die Hochschule der Polizei als Ausbildungsstätte<br />
zur Verfügung gestellt. In einem<br />
bundesweit einmaligen Konzept werden im<br />
Grundstudium zukünftige Kommissare der<br />
Polizei und <strong>Sicherheits</strong>manager der Wirtschaft<br />
gemeinsam ausgebildet. „Dieses Konzept hat<br />
sich durch stetig steigende Teilnehmerzahlen<br />
und einen anspruchsvollen Lehrplan zu einem<br />
Erfolgsmodell entwickelt. Die HdP und somit<br />
auch die Polizei Hamburg genießen bundesweit<br />
mit diesem Engagement ein hohes Ansehen“,<br />
betonte Kapinos. Die Finanzierung<br />
des Studienbetriebes sei von der Wirtschaft<br />
durch die Gründung der gemeinnützigen Trägergesellschaft<br />
SSM erst ermöglicht worden.<br />
Gesellschafter der SSM seien neben der Handelskammer<br />
Hamburg der Verband für Sicherheit<br />
in der Wirtschaft Norddeutschland e.V.<br />
(VSWN) sowie der Bundesverband für Wach-<br />
und <strong>Sicherheits</strong>unternehmen e.V. (BDWS).<br />
Erst im Januar 2011 Jahres hatte die Behörde<br />
für Inneres nach Angaben der SSM der<br />
Hochschule der Polizei die Durchführung des<br />
neuen <strong>Studiengang</strong>s mit 28 Studienplätzen<br />
schriftlich genehmigt. Nach dem Vorliegen<br />
der Genehmigung sei das neue Bewerbungsverfahren<br />
eingeleitet sowie ein Dozent als<br />
neuer <strong>Studiengang</strong>sleiter eingestellt worden.<br />
Bis zum 31. Mai hätten sich mehr als 70 Bewerberinnen<br />
und Bewerber aus dem ganzen<br />
Bundesgebiet für 28 Studienplätze beworben.<br />
Zahlreiche Unternehmen und Bildungsträger<br />
hätten bereits mit Bewerbern finanzielle Förderverträge<br />
für die Studienplätze abgeschlossen.<br />
„Diesem Erfolg stellt sich Senator Neumann<br />
in den Weg - und durchkreuzt die beruflichen<br />
Planungen von über 70 jungen Menschen“,<br />
stellte der VSWN – Vorsitzende Rolf Dau für die<br />
Gesellschafter des <strong>Studiengang</strong>es klar. Die aktuellen<br />
hohen Bewerbungszahlen an der HdP<br />
sowie für vergleichbare Studiengänge anderer<br />
Hochschulen bewiesen: Die junge Generation<br />
wolle sich vermehrt der Sicherheit in unserem<br />
Land widmen und strebe dafür auch eine berufliche<br />
Zukunft in der <strong>Sicherheits</strong>wirtschaft<br />
an. Dau weiter: „Warum stellt der Senator die<br />
erfolgreiche Kooperation zwischen der Polizei<br />
Hamburg und der <strong>Sicherheits</strong>branche in Frage,<br />
obwohl die <strong>Sicherheits</strong>branche nachweislich<br />
ein großer Bestandteil der Architektur der<br />
Inneren Sicherheit in Deutschland ist?“<br />
Auch die Handelskammer Hamburg beklagt<br />
laut SSM im Übrigen in einem Schreiben an<br />
den Ersten Bürgermeister Olaf Scholz, dass<br />
statt einer seriösen Diskussion zwischen der<br />
Behörde für Inneres mit der Wirtschaft zum<br />
Austausch von Sachargumenten eine Entscheidung<br />
des Innensenators getroffen worden<br />
sei, die den Fortbestand der Studiengänge<br />
SiMa erheblich bedrohe bzw. massiv gefährde.<br />
Es bestünden auch aus Sicht der Handelskammer<br />
keine Gründe der haushaltspolitischen<br />
Lage oder andere politische Gründe zur Infragestellung<br />
dieser Studiengänge, so die SSM<br />
abschließend. Quelle: VSWN<br />
AUSBILDUNG<br />
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