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Studiengang Sicherheits - BDSW

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2 | 2011<br />

se ständig optimiert und das Qualifizierungsniveau<br />

der Beschäftigten muss nachhaltig<br />

weiter erhöht werden. Nicht der Mindestlohn<br />

darf die Qualität der Dienstleistung bestimmen,<br />

sondern umgekehrt müssen sich Preise<br />

und Löhne nach einer kundenorientierten<br />

hohen Qualität der <strong>Sicherheits</strong>dienstleistung<br />

ausrichten. Die von einem Arbeitskreis des<br />

BDWS entwickelten Qualitätsstandards müssen<br />

zügig umgesetzt und die von der Innenministerkonferenz<br />

für eine Zusammenarbeit<br />

von <strong>Sicherheits</strong>unternehmen mit der Polizei<br />

verlangte Zertifizierung muss baldmöglichst<br />

geregelt und gesetzlich verankert werden.<br />

7. Arbeitnehmerfreizügigkeit als<br />

Chance für den Arbeitsmarkt der<br />

<strong>Sicherheits</strong>wirtschaft<br />

Der gegenwärtige Aufschwung in der<br />

deutschen Wirtschaft führt auch in der <strong>Sicherheits</strong>wirtschaft<br />

zu einer Erhöhung des<br />

Auftragsvolumens und der Umsätze. Die Zahl<br />

der Arbeitsplätze steigt, und nicht alle können<br />

derzeit sofort und zufrieden stellend besetzt<br />

werden.<br />

Auch die demographische Entwicklung<br />

belastet den Arbeitsmarkt in der <strong>Sicherheits</strong>wirtschaft.<br />

Viele Dienstleistungsfunktionen<br />

im <strong>Sicherheits</strong>gewerbe setzen eine hohe körperliche<br />

Einsatz- und Verteidigungsfähigkeit<br />

voraus, über die ältere Jahrgänge zumeist<br />

nicht mehr verfügen. Nicht eine plötzlich<br />

ansteigende und dann bald wieder nachlassende,<br />

sondern eine mäßige, aber stetige<br />

Arbeitsimmigration aus den Beitrittsländern<br />

kann also auch als Chance für den Arbeitsmarkt<br />

der <strong>Sicherheits</strong>wirtschaft begriffen<br />

und genutzt werden. So betrachten Experten<br />

wie IW-Direktor Michael Hüther die Arbeitnehmerfreizügigkeit<br />

als positiv für den deutschen<br />

Arbeitsmarkt (FAZ v. 27.04.2011). Und<br />

auch das Bundesministerium für Arbeit und<br />

Soziales sowie die Bundesagentur für Arbeit<br />

sehen mehr Chancen als Risiken in der Öffnung<br />

des Arbeitsmarktes.<br />

8. Was ist zu tun?<br />

Nach der hart erkämpften Einführung des<br />

Mindestlohnes kann die deutsche <strong>Sicherheits</strong>wirtschaft<br />

ohne Angst mit positiven<br />

Erwartungen den Auswirkungen der Arbeitnehmerfreizügigkeit<br />

seit 1. Mai diesen Jahres<br />

entgegen sehen. Sie sollte die Entwicklung<br />

aber nicht passiv, sondern aktiv begleiten.<br />

a) Zu den kurzfristig zu erfüllenden Aufgaben<br />

gehört zunächst die Überprüfung, ob<br />

die Beschäftigten im Unternehmen ausreichend<br />

qualifiziert sind, um im Wettbewerb<br />

mit Arbeitsuchenden aus den Beitrittsländern<br />

bestehen zu können. Eventuell sind<br />

Nachbesserungen erforderlich.<br />

b) Das Qualitätsmanagement im Unternehmen<br />

muss sich auf die neue Lage einstellen.<br />

Es sollte vor allem prüfen, wie die Qualität<br />

der Dienstleistung bei Auftraggebern noch<br />

gesteigert werden kann, denen zugemutet<br />

werden soll, Preiserhöhungen als Folge<br />

eines im Verhältnis zum bisher gezahlten<br />

Lohn höheren Mindestlohnes zu gestatten.<br />

c) Bei der Auswahl von Bewerbern für nicht<br />

besetzte Arbeitsplätze sind Arbeitsimmigranten<br />

aus den Beitrittsländern möglichst<br />

ohne Vorurteile mit gleichen Chancen wie<br />

einheimische Bewerber zu berücksichtigen.<br />

d) Das <strong>Sicherheits</strong>gewerbe muss zusammen<br />

mit dem Zoll darauf hinwirken, dass die<br />

Einhaltung der Mindestlöhne nachhaltig<br />

kontrolliert und jeder Verstoß, jeder Umgehungsversuch,<br />

den Vorschriften entsprechend<br />

konsequent geahndet wird.<br />

e) <strong>Sicherheits</strong>unternehmen, die in größerem<br />

Umfang Immigranten einstellen, sollten<br />

deren Integration am Arbeitsplatz fördern,<br />

insbesondere durch Sprachkurse, und etwa<br />

aufkommende Spannungen zwischen<br />

einheimischen Beschäftigten und Immigranten<br />

nicht anwachsen lassen, sondern<br />

im offenen Dialog abbauen. Sonst verschlechtert<br />

sich nicht nur das Betriebsklima,<br />

sondern auch das Image des Unternehmens.<br />

Unter solchen Voraussetzungen kann die<br />

<strong>Sicherheits</strong>wirtschaft die Arbeitnehmerfreizügigkeit<br />

als Chance nutzen, anstatt ängstlich<br />

ihre Auswirkungen zu befürchten.<br />

Sie kontrollieren regelmäßig, um vor Schwarzarbeit abzuschrecken: Zollbeamte der Finanzkontrolle Schwarzarbeit. (Foto: dpa)<br />

WIRTSChAFT UND POLITIK<br />

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