22.10.2020 Aufrufe

Marktstudie Serielles Bauen 2017

Das serielle Bauen kann zum einen als ein "typologisches Programm" verstanden werden, bei dem - unabhängig von der Bauweise - eine große Anzahl von Wohnungen nach gleichem Standard erstellt wird. Hier steht also die Menge der errichteten Wohnungen im Vordergrund, nicht die Art der Erstellung. Zum anderen wird damit eine Bauweise bezeichnet, bei der weitgehend standardisierte Wohnungen mit seriell oder industriell vorgefertigten Teilen errichtet werden.

Das serielle Bauen kann zum einen als ein "typologisches Programm" verstanden werden, bei dem - unabhängig von der Bauweise - eine große Anzahl von Wohnungen nach gleichem Standard erstellt wird. Hier steht also die Menge der errichteten Wohnungen im Vordergrund, nicht die Art der Erstellung. Zum anderen wird damit eine Bauweise bezeichnet, bei der weitgehend standardisierte Wohnungen mit seriell oder industriell vorgefertigten Teilen errichtet werden.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Fallbeispiele: Neubau - 29 -<br />

auch in einer anderen Materialität konzipiert werden. Zudem kommen von der Schwörer-Gruppe entwickelte<br />

Fertigbadmodule mit vorgefertigten Installationssystemen zum Einsatz, die ursprünglich für<br />

das Hotel in der Elbphilharmonie entwickelt wurden. Sie werden als komplettes Fertigmodul auf die<br />

Baustelle geliefert und montiert. Ebenso sind die sog. "Flying Spaces" auf dem Dach des Hauses als<br />

Raummodul konzipiert.<br />

Im Bereich der Sekundärstruktur werden Arbeiten in konventioneller Bauweise ausgeführt. Innenwände<br />

sind nachträglich montierbar und lassen so vielfältige Nutzungsvarianten und Grundrisse zu.<br />

Entlehnt wurde das Baukonzept dem Fertighausbau im Einfamilienhausbereich und auf den Mehrgeschossbau<br />

übertragen. Sämtliche Bauteile stammen von der Schwörer-Gruppe und somit aus einer<br />

Hand. Das Gebäude kann als alleinstehendes Mehrfamilienhaus in weniger dicht besiedelten Räumen,<br />

innerstädtisch in einer Baulücke sowie integriert in eine bestehende Reihenhaus- oder Blockrandbebauung<br />

realisiert werden.<br />

In der Projektphase betrugen die Bauzeit des Rohbaus sechs und die des Ausbaus ebenfalls weitere<br />

sechs Wochen. Die Kosten (Kostengruppe 300 und 400) beliefen sich insgesamt auf rund 1.411.200<br />

€. Zukünftig werden jeweils 600 € für den Roh- als auch den Ausbau pro m² Bruttogeschossfläche<br />

angestrebt, aktuell liegen sie bei 1.800 € je m² Wohnfläche.<br />

Der Prototyp wurde von der Schwörer-Gruppe für die Serienproduktion weiterentwickelt und befindet<br />

sich inzwischen im Gebäude-Repertoire des Unternehmens. Die jeweiligen Bauteile wurden angepasst<br />

und verbessert. Es hat sich herausgestellt, dass die Anpassungen an den jeweiligen Standort mit einem<br />

quadratischen Grundmodul teilweise schwer zu realisieren sind. Erfahrungswerte trugen maßgeblich<br />

dazu bei, dass sich das Konzept weg vom strikten Raummodulprinzip hin zur Erstellung ganzer vorgeplanter<br />

Wohnungen bewegt.<br />

Neben der "Case Study #1" auf der IBA in Hamburg sowie einer weiteren Umsetzung des Nachfolgeprojektes<br />

"Case Study #2" in Pfullingen (Baden-Württemberg) befindet sich derzeit das dritte Objekt<br />

in der Realisierung. Außerdem sind zwei weitere Projekte geplant: ein Areal mit drei Gebäuden sowie<br />

ein Areal mit sechs Gebäuden. Neben dem Wohnungs- soll ein Hotelbau in dieser Art und Weise realisiert<br />

werden (vgl. Meyhöfer 2013; Benze et al. 2013).

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!