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Marktstudie Serielles Bauen 2017

Das serielle Bauen kann zum einen als ein "typologisches Programm" verstanden werden, bei dem - unabhängig von der Bauweise - eine große Anzahl von Wohnungen nach gleichem Standard erstellt wird. Hier steht also die Menge der errichteten Wohnungen im Vordergrund, nicht die Art der Erstellung. Zum anderen wird damit eine Bauweise bezeichnet, bei der weitgehend standardisierte Wohnungen mit seriell oder industriell vorgefertigten Teilen errichtet werden.

Das serielle Bauen kann zum einen als ein "typologisches Programm" verstanden werden, bei dem - unabhängig von der Bauweise - eine große Anzahl von Wohnungen nach gleichem Standard erstellt wird. Hier steht also die Menge der errichteten Wohnungen im Vordergrund, nicht die Art der Erstellung. Zum anderen wird damit eine Bauweise bezeichnet, bei der weitgehend standardisierte Wohnungen mit seriell oder industriell vorgefertigten Teilen errichtet werden.

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Handlungsempfehlungen - 63 -<br />

Bund, Länder, Kommunen<br />

• Einen zentralen Aspekt zur Intensivierung des seriellen <strong>Bauen</strong>s bildet die entsprechende Weiterentwicklung<br />

einer Musterbauordnung. Die Bundesländer sollten dann die Landesbauordnungen<br />

stärker an der Musterbauordnung orientieren. Im Vordergrund steht dabei die Einführung von<br />

länderübergreifenden Typengenehmigungen. Optimal wäre es, wenn in dieser Hinsicht einheitliche<br />

Regelungen in die Musterbauordnung eingeführt würden.<br />

• In den Förderprogrammen der Länder für den Neubau könnte die Umsetzung serieller Planungen<br />

oder Bauweisen durch spezielle Förderkonditionen honoriert werden. Dazu müsste aber eine genaue<br />

- und vor allem in der Praxis gut umsetzbare - Definition der entsprechenden notwendigen<br />

seriellen Elemente und Methoden erfolgen.<br />

• Die Kommunen sollten bei der Veräußerung von Wohnbauflächen im Rahmen von Konzeptausschreibungen<br />

den Einsatz serieller Planungen und Bauweisen honorieren bzw. spezifisch bewerten,<br />

wenn dadurch nachweislich Kostenvorteile erzielt werden können.<br />

• Die entsprechenden kommunalen Behörden sollten spezielle, beschleunigte Prüfroutinen für das<br />

Genehmigungsverfahren entwickeln, wenn typisierte Wohngebäude zum wiederholten Male errichtet<br />

werden sollen. Hierzu sollte auch der regionsübergreifende Erfahrungsaustausch zwischen den<br />

Genehmigungsbehörden intensiviert werden.<br />

Forschung und Lehre<br />

• Ein großes Defizit bei den aktuellen Ansätzen zum seriellen <strong>Bauen</strong> liegt darin, dass zu wenig konkrete<br />

Informationen und Kennzahlen über tatsächliche Einsparungsmöglichkeiten - sowohl auf der<br />

Kostenseite als auch im Hinblick auf zeitliche Aspekte - vorliegen. Hierzu sollten, optimalerweise<br />

im Verbund mit Wohnungs- und Bauwirtschaft, sehr zeitnah entsprechende Forschungen erfolgen<br />

und Ergebnisse generiert werden. Dieses gilt nicht nur für den Neubau mit seriellen Elementen,<br />

sondern insbesondere auch für die Intensivierung dieser Vorgehensweise bei der Modernisierung<br />

und Sanierung von Wohnungsbeständen.<br />

• Das serielle <strong>Bauen</strong> sowie die dafür erforderlichen Rahmenbedingungen für eine interdisziplinäre<br />

Zusammenarbeit sollten stärker in der Ausbildung von Architekten und Ingenieuren verankert werden.

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