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Marktstudie Serielles Bauen 2017

Das serielle Bauen kann zum einen als ein "typologisches Programm" verstanden werden, bei dem - unabhängig von der Bauweise - eine große Anzahl von Wohnungen nach gleichem Standard erstellt wird. Hier steht also die Menge der errichteten Wohnungen im Vordergrund, nicht die Art der Erstellung. Zum anderen wird damit eine Bauweise bezeichnet, bei der weitgehend standardisierte Wohnungen mit seriell oder industriell vorgefertigten Teilen errichtet werden.

Das serielle Bauen kann zum einen als ein "typologisches Programm" verstanden werden, bei dem - unabhängig von der Bauweise - eine große Anzahl von Wohnungen nach gleichem Standard erstellt wird. Hier steht also die Menge der errichteten Wohnungen im Vordergrund, nicht die Art der Erstellung. Zum anderen wird damit eine Bauweise bezeichnet, bei der weitgehend standardisierte Wohnungen mit seriell oder industriell vorgefertigten Teilen errichtet werden.

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Handlungsempfehlungen - 62 -<br />

an serielle Verfahren heranzuführen, ist die entsprechende Ausgestaltung von Ausschreibungen<br />

und Wettbewerben. So könnten auch erweiterte Planungsteams aus Architekten, Fachplanern und<br />

ausführenden Unternehmen konstituiert werden mit der Maßgabe, bei den Planungen serielle Elemente<br />

und Lösungsmöglichkeiten stärker zu berücksichtigen.<br />

• Wohnungsunternehmen sollten für große Projekte Kooperationsmöglichkeiten intensiver prüfen<br />

mit dem Ziel, durch Zusammenschlüsse und eine gemeinsame Planung Mengeneffekte erzielen zu<br />

können, die für Kosteneinsparungen durch serielles <strong>Bauen</strong> unabdingbar sind. Im Bereich der Bestandsentwicklung<br />

können derartige Kooperationen auch für Sammelbestellungen zur Erzielung<br />

größerer Stückzahlen genutzt werden. Um den dadurch bedingten erhöhten Koordinationsaufwand<br />

zu bewältigen, sollten praktikable unternehmensübergreifende Lösungen entwickelt werden.<br />

• Im Rahmen der verstärkten Digitalisierung der Wohnungswirtschaft sollte ein Schwerpunkt auf der<br />

Einführung digitaler Arbeits- und Planungsinstrumente liegen. Eine besondere Bedeutung kommt<br />

dabei dem Building Information Modeling (BIM) zu. Hier müssen aber die tatsächlichen Einsatzmöglichkeiten<br />

intensiv geprüft werden, da auch die bauausführenden Unternehmen mit dieser<br />

Technologie umgehen können müssen. Mittelfristig geht es daher vor allem um die Realisierung<br />

weiterer Pilotprojekte. Die Anwendung im Bereich der Lebenszyklusbewirtschaftung bleibt abzuwarten.<br />

Bauwirtschaft, Handwerk<br />

• Die bestehenden technischen Ansätze und Möglichkeiten für die Umsetzung des seriellen <strong>Bauen</strong>s<br />

sind auf der Anbieterseite der Bauwirtschaft vielfach vorhanden, die praktische Umsetzung bei<br />

Wohnungsbauprojekten ist aber noch nicht so weit vorangeschritten. Daher sollte die Bauwirtschaft<br />

intensiver auf die Wohnungsunternehmen zugehen, um zum einen die Potenziale stärker<br />

aufzuzeigen, zum anderen aber im Dialog auch Hemmnisse abzubauen und bestehende Lösungen<br />

gemeinsam weiterzuentwickeln.<br />

• Vonseiten der Bauwirtschaft sollte stärker kommuniziert werden, welche Größenordnungen und<br />

Absatzzahlen erforderlich sind, um die serielle Fertigung nachhaltig stabil halten oder ausbauen zu<br />

können. Anhand dieser Kennzahlen können Wohnungsunternehmen ihren Handlungsspielraum<br />

bzw. das Verhältnis von Investition und Ertrag gezielter bemessen. Dabei sollten insbesondere<br />

Lösungen in den Vordergrund gerückt werden, die schon bei möglichst geringen Stückzahlen Einsparpotenziale<br />

bieten.<br />

• Es sollten Rahmenbedingungen überprüft und Möglichkeiten geschaffen werden, damit auch lokale<br />

Baufirmen und Handwerksbetriebe Elemente des seriellen <strong>Bauen</strong>s ein- und umsetzen können.<br />

Ein Schwerpunkt sollte hier im Bereich der Bestandsmaßnahmen liegen, da in diesem Bereich nach<br />

wie vor die größten Kostenvolumina zu bewältigen sind. Dazu ist auch ein intensiverer Informationsfluss<br />

und Erfahrungsaustausch zwischen Herstellern und Handwerksbetrieben notwendig.

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