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Marktstudie Serielles Bauen 2017

Das serielle Bauen kann zum einen als ein "typologisches Programm" verstanden werden, bei dem - unabhängig von der Bauweise - eine große Anzahl von Wohnungen nach gleichem Standard erstellt wird. Hier steht also die Menge der errichteten Wohnungen im Vordergrund, nicht die Art der Erstellung. Zum anderen wird damit eine Bauweise bezeichnet, bei der weitgehend standardisierte Wohnungen mit seriell oder industriell vorgefertigten Teilen errichtet werden.

Das serielle Bauen kann zum einen als ein "typologisches Programm" verstanden werden, bei dem - unabhängig von der Bauweise - eine große Anzahl von Wohnungen nach gleichem Standard erstellt wird. Hier steht also die Menge der errichteten Wohnungen im Vordergrund, nicht die Art der Erstellung. Zum anderen wird damit eine Bauweise bezeichnet, bei der weitgehend standardisierte Wohnungen mit seriell oder industriell vorgefertigten Teilen errichtet werden.

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<strong>Serielles</strong> <strong>Bauen</strong> in der Bestandsentwicklung - 51 -<br />

Dieses wird durch spezielle Förderprogramme in Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen beispielsweise<br />

dokumentiert, durch die eine zusätzliche Ausstattung mit Aufzügen unterstützt werden soll.<br />

Die Nachrüstung von Aufzügen im Bestand gestaltet sich in der Realität aber meist schwierig und ist<br />

sehr kostenintensiv. Der Kostenaufwand ist dabei stark abhängig von der Ausgangssituation und den<br />

baulichen Gegebenheiten. Nach Einschätzung der Studie des BBSR/BBR (2015), liegen die Kosten für<br />

einen außenliegenden Aufzug über 15 Meter Förderhöhe (Stahl-Beton-Bauweise) bei rund 135.000 bis<br />

150.000 € - für das Schachtgerüst fallen zwischen 85.000 € und 100.000 € an. Hinzu kommen rund<br />

7.000 € für Montagearbeiten und zusätzlich für die späteren Betriebskosten (vgl. BBSR/BBR 2015: 41).<br />

Pauschale Preisaussagen für sowohl Neubau als auch Modernisierung lassen sich nicht treffen. Sie sind<br />

stark abhängig von diversen Faktoren: Förderhöhe, Ausstattung, Material, Geschwindigkeit, Ort der<br />

Installation, Gegebenheiten vor Ort, Last, Kabinengröße, Antriebsart.<br />

Auch hier sind serielle Ansätze inzwischen vorhanden, aber noch nicht weiter verbreitet: Systembauweise<br />

und vorgefertigte Elemente können einen wesentlichen größeren Einsparungsfaktor bei der Aufzugsnachrüstung<br />

darstellen, als es bisher praktiziert wird. Denn der Fokus liegt derzeit noch bei Einzellösungen,<br />

Kooperationen zwischen Wohnungsunternehmen mit ähnlichen Beständen und standardisierte<br />

Lösungen für bestimmte Gebäudetypen haben noch keine nennenswerte Bedeutung.<br />

Zu unterscheiden ist dabei aber zwischen der Aufzugsanlage selbst (technische Elemente, Kabine, etc.)<br />

sowie dem Schachtgerüst, in welchem der Aufzug läuft. Besondere Potenziale für serielle Ansätze bieten<br />

sich hier beim Schachtgerüst, da die Aufzugsanlagen selbst schon sehr stark optimiert sind.<br />

Nach Errichtung eines außen- oder innenliegendes Schachtgerüsts (im Treppenauge) kann der Aufzug<br />

innerhalb weniger Wochen installiert werden. Der Aufzug selbst kann dabei vollständig aus vorgefertigten<br />

Bauteilen bestehen. Mittlerweile existieren Aufzüge, die einen reduzierten Platzbedarf aufweisen<br />

und verringerte Größen bei Unter- und Überfahrt haben. Antrieb und Steuerschrank werden beispielsweise<br />

in der Kabine untergebracht.<br />

Bei ähnlichen Beständen bietet sich die Möglichkeit einer Reduzierung auf wenige Aufzugsvarianten<br />

an. Diese können dann wiederholt - je nach Ausgangslage - genutzt werden. Durch wenige Varianten<br />

und hohe Wiederholungszahlen verbessert sich zudem die Qualitätssicherung und die Prozesse können<br />

optimiert werden. So geschehen etwa im Rahmen der Sanierung größerer Plattenbaubestände in Mecklenburg-Vorpommern.<br />

7.5 Fassaden<br />

Der Sanierung von Gebäudefassaden kommt sowohl unter energetischen Gesichtspunkten als auch im<br />

Hinblick auf die optische Gestaltung eine hervorgehobene Bedeutung zu.<br />

Für die Fassadensanierung bestehen im Bereich des seriellen <strong>Bauen</strong>s inzwischen zahlreiche Systemlösungen,<br />

die einen unterschiedlich hohen Standardisierungs- und Vorfertigungsgrad aufweisen. Das<br />

Spektrum reicht dabei von hinterlüfteten Glasfassaden über großelementrige Holzrahmen-Konstruktionen<br />

bis hin zu kleinteiligen Lösungen und Fenster-Zargen-Systemen, jeweils mit oder ohne gebäudetechnische<br />

Systeme. Einschränkungen bestehen aber auch bei der Standardisierung derartiger Sanierungssysteme<br />

durch die Unterschiedlichkeit der Bestände.

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