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Marktstudie Serielles Bauen 2017

Das serielle Bauen kann zum einen als ein "typologisches Programm" verstanden werden, bei dem - unabhängig von der Bauweise - eine große Anzahl von Wohnungen nach gleichem Standard erstellt wird. Hier steht also die Menge der errichteten Wohnungen im Vordergrund, nicht die Art der Erstellung. Zum anderen wird damit eine Bauweise bezeichnet, bei der weitgehend standardisierte Wohnungen mit seriell oder industriell vorgefertigten Teilen errichtet werden.

Das serielle Bauen kann zum einen als ein "typologisches Programm" verstanden werden, bei dem - unabhängig von der Bauweise - eine große Anzahl von Wohnungen nach gleichem Standard erstellt wird. Hier steht also die Menge der errichteten Wohnungen im Vordergrund, nicht die Art der Erstellung. Zum anderen wird damit eine Bauweise bezeichnet, bei der weitgehend standardisierte Wohnungen mit seriell oder industriell vorgefertigten Teilen errichtet werden.

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<strong>Serielles</strong> <strong>Bauen</strong> in der Bestandsentwicklung - 52 -<br />

Durch vorgefertigte Fassadenlösungen können vor allem die folgenden Vorteile entstehen:<br />

• zeitoptimierte Installation<br />

• Nutzung von Standardprodukten und Modellen<br />

• Integrierbarkeit von Gebäudetechnik<br />

• präzise gefertigte Elemente, Vorfertigung leichter als Erstellung vor Ort.<br />

Jedoch bergen diese Systeme auch Nachteile, weil beispielsweise ein erhöhter Planungs- und Koordinationsaufwand<br />

entstehen kann. Weiterhin wird eine bestimmte Logistik für Montage und Transport<br />

(insbesondere bei großformatigen Elementen) benötigt. Diese bergen zudem den Nachteil, dass sich<br />

gebäudetechnische Anlagen schwer vorab installieren lassen. Durch einen heterogenen Gebäudebestand<br />

sind spezielle Vermessungsverfahren für Bestandsgebäude und eine digitale Darstellung (z. B.<br />

durch BIM) notwendig, jedoch sehr zeitintensiv und aufwändig. Bei einer gewerkeübergreifenden Vorfertigung<br />

erhöhen und fokussieren sich die Verantwortung und das Risikopotenzial auf eine Firma.<br />

Zudem sind die Kosten schwierig abschätzbar (vgl. Kaiser 2016).<br />

In den letzten Jahren wurden diverse Lösungen entwickelt und an einigen Demonstrationsgebäuden<br />

erprobt, unter anderem im Rahmen des Vorhabens "Prefabricated Systems for Low Energy Renovation<br />

of Residental Buildings" (siehe hierzu weiter Krause et al. 2013: 17).<br />

Abb. 5<br />

Vorgesetze Fassade<br />

Quelle: Lattke Architekten, Augsburg<br />

Bei großformatigen Elementen (geschosshoch) werden meist Holzrahmen-Konstruktionen mit eingebauten<br />

Fenstern und/oder Türelementen verwendet. Diese horizontal stapelbaren Elemente finden<br />

aktuell hauptsächlich im Bereich der vorgefertigten Fassaden Anwendung. Sie sind jedoch meist nicht<br />

als vollverendete Fassade ausgeführt, sondern bedürfen vor Ort noch der Fertigstellung (vgl. Kraus et<br />

al. 2013: 18 f.). Dabei ähneln sie vorgefertigten Fertigwandsystemen, die im Neubau eingesetzt werden.<br />

Die Montage der Konstruktion erfolgt u. a. mithilfe von Kränen: zwischen Fassade und Baugerüst<br />

werden sie vor die bestehende Fassade gesetzt und installiert.

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