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Marktstudie Serielles Bauen 2017

Das serielle Bauen kann zum einen als ein "typologisches Programm" verstanden werden, bei dem - unabhängig von der Bauweise - eine große Anzahl von Wohnungen nach gleichem Standard erstellt wird. Hier steht also die Menge der errichteten Wohnungen im Vordergrund, nicht die Art der Erstellung. Zum anderen wird damit eine Bauweise bezeichnet, bei der weitgehend standardisierte Wohnungen mit seriell oder industriell vorgefertigten Teilen errichtet werden.

Das serielle Bauen kann zum einen als ein "typologisches Programm" verstanden werden, bei dem - unabhängig von der Bauweise - eine große Anzahl von Wohnungen nach gleichem Standard erstellt wird. Hier steht also die Menge der errichteten Wohnungen im Vordergrund, nicht die Art der Erstellung. Zum anderen wird damit eine Bauweise bezeichnet, bei der weitgehend standardisierte Wohnungen mit seriell oder industriell vorgefertigten Teilen errichtet werden.

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Fallbeispiele: Neubau - 36 -<br />

"Tarzan & Jane"<br />

Zwischen zwei bereits vorhandenen Gebäuden wurde auf einer Grünfläche im Rahmen einer Nachverdichtung<br />

das Gebäudepaar "Tarzan & Jane", zwei Baukörper mit gemeinsamer Erschließung, realisiert.<br />

Flexible modulare Planungen mit typisierten Grundrissen fungieren als eine Art Modul. Ein Wohnungsmix<br />

ist möglich, die Wohnungszuschnitte sind geeignet für Familien, Singles oder auch Wohngruppen.<br />

Die innere Tragwerksstruktur kommt mit wenigen tragenden Wänden aus und ermöglicht so individuelle<br />

Wohnungszuschnitte, die je nach Standort und ohne großen Aufwand angepasst werden können<br />

und auch eine nachträgliche Änderung leicht ermöglichen. Erschlossen werden die beiden Gebäude<br />

über gemeinsames Treppenhaus mit Brückenverbindung. Diese Brückenverbindung kann ebenfalls an<br />

unterschiedliche Standorte angepasst werden. Moderat dimensioniert greift es kaum in die vorhandenen<br />

Lichtverhältnisse ein und ergänzt den Bestand dadurch gut. Durch barrierefreie Ausgestaltung der<br />

Gebäude sind diese eine passende Ergänzung zu den meist nicht-barrierefreien Bestandsgebäuden in<br />

der Nachbarschaft. Pro Gebäude sind 14 bis 18 Wohnungen möglich. Insgesamt sind bisher 80 Wohnungen<br />

öffentlich gefördert. Im Erdgeschoss können punktuell auch andere Nutzungen, z. B. für soziale<br />

Angebote, realisiert werden. Erbaut werden die Gebäude konventionell in Mauerwerksbauweise sowie<br />

unter Einsatz von Stahlbeton.<br />

Umgesetzt wurde dieser Bau zunächst in Bremen Huchting. Auf Grundlage dieses Entwurfes wurden<br />

die Pläne angepasst und ein serienreifer Prototyp entwickelt. "Tarzan & Jane" wird derzeit an fünf<br />

Standorten in einem Quartier entstehen - weitere Realisierungen befinden sich in Vorbereitung. Zwei<br />

davon wurden funktional ausgeschrieben und an einen Generalunternehmer vergeben, die restlichen<br />

drei über eine Einzelgewerkvergabe. Bis der Abrechnungsprozess abgeschlossen wird, können noch<br />

keine genauen Aussagen über die Kosten getroffen werden. Grob geschätzt können in der Planungsphase<br />

zwischen 20 und 30 % der Kosten eingespart werden.<br />

"Bremer Punkt"<br />

Als punktgenaue Ergänzung ist das Gebäude gut in den Bestand zu integrieren. Durch Realisierung der<br />

ersten Prototypen konnten wichtige Erfahrungswerte hinsichtlich ökologisch und ökonomischer Bauweise,<br />

Energieeffizienz, Vorfertigungsanteil sowie Konstruktion gesammelt werden. Dabei wurde z. B.<br />

von der Errichtung eines Laubenganges zugunsten einer energetisch effizienteren Gebäudehülle Abstand<br />

genommen.<br />

Als Ergänzung des Bestandes sind vor allem kleinere (Ein-Zimmer-Wohnungen) und große Wohnungen<br />

sowie barrierefreie Ausgestaltungen vorgesehen. Aktuell existieren fast ausschließlich Zwei- bis Drei-<br />

Zimmer-Wohnungen in diesen Quartieren.<br />

Der Bremer Punkt ist charakterisiert durch einen relativ hohen Grad der Vorfertigung. Deckenelemente,<br />

Fassadensysteme, Stützen und Trennwände bilden den Grundstein des modularen Gebäudes. Errichtet<br />

wird vornehmlich in Holzrahmenbauweise. Je nach Standort z. B. ist eine Putz- oder Holzfassade denkbar.<br />

Bei den ersten Prototypen wurden die Decken in Stahlbeton gefertigt. Geplant ist die Umstellung<br />

auf Holz-Beton-Verbunddecken, um Trocknungszeiten zu verringern. Zum Einsatz kommen weiterhin<br />

Techniken für die Nutzung regenerativer Energien (Photovoltaikanlage, Luft-Wasserwärmepumpe). Im<br />

Inneren weisen die Häuser einen aussteifenden Stahlbetonkern auf, der Aufzug und Treppe beinhaltet.

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