ocean7 4/2021
Eye of the Wind. Kreuzfahrten wie zu Urgroßvaters Zeiten sind heute noch gut möglich, wie ein 100-jähriger Schoner zeigt. Ewiger Frühling. Familie Mandl verbrachte ein Jahr in „Selbstquarantäne“ an Bord ihrer Segelyacht Inaya auf den Kanaren. Flottillensegeln. Von geführten Törns für Einsteiger bis zu ausgedehnten „Explorer“-Rundreisen. Quallen. Harmlos oder gefährlich? Eine Übersicht der faszinierenden Nesseltiere. Excess 12. Testschlag mit dem Missing Link zwischen Ein- und Mehrrümpfern. Bavaria C38. Die erfrischendste Neuerscheinung im heiß begehrten 11-Meter-Segment. Cranchi E26 Rider. Den noblen Daycruiser gibt es jetzt auch mit Roadster-Feeling.
Eye of the Wind. Kreuzfahrten wie zu Urgroßvaters Zeiten sind heute noch gut möglich, wie ein 100-jähriger Schoner zeigt.
Ewiger Frühling. Familie Mandl verbrachte ein Jahr in „Selbstquarantäne“ an Bord ihrer Segelyacht Inaya auf den Kanaren.
Flottillensegeln. Von geführten Törns für Einsteiger bis zu ausgedehnten „Explorer“-Rundreisen.
Quallen. Harmlos oder gefährlich? Eine Übersicht der faszinierenden Nesseltiere.
Excess 12. Testschlag mit dem Missing Link zwischen Ein- und Mehrrümpfern.
Bavaria C38. Die erfrischendste Neuerscheinung im heiß begehrten 11-Meter-Segment.
Cranchi E26 Rider. Den noblen Daycruiser gibt es jetzt auch mit Roadster-Feeling.
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nachhaltige Lösung. Das heißt,<br />
dass wir manchmal eben nicht<br />
zehn Farben anbieten können.<br />
In der Marine Fashion ist wenig<br />
passiert in den letzten 20 Jahren,<br />
wir müssen aber endlich weg von<br />
den hässlichen Plastikjacken.<br />
Unsere nachhaltige Damenkollektion<br />
ist in der Mode zuhause:<br />
feminine Tank-Tops und Leggings<br />
in seidenweichen Materialien mit<br />
schmeichelnden, figurbetonten Silhouetten<br />
– Luxus, den man fühlt<br />
und sieht, immer und überall, wo<br />
Frau sich am und auf dem Meer bewegt.<br />
Bei 4SEA haben wir uns Gedanken<br />
gemacht, wie wir besonders<br />
für Frauen schöne Marine Fashion<br />
machen können. Innovation ist das<br />
Stichwort.<br />
Wie setzen Sie Innovation ein?<br />
Für Farbvariation entwickeln wir<br />
gezielt Materialkombinationen, die<br />
bis dato keiner so genutzt hat. Unsere<br />
4SEA-Jacken „La Maddalena“<br />
und bei den Damen „Pope“ sind in<br />
Farben wie Türkisblau, Mintgrün<br />
oder Orange zu haben. Sowohl der<br />
Innen- als auch der Außenstoff sind<br />
aus recycelten Fischernetzen. Unsere<br />
Fabrik verbindet diese Materialien<br />
dann thermisch. Auf diese Weise<br />
kombinieren wir Design mit Nachhaltigkeit.<br />
Das steckt viel mühsame<br />
Entwicklungsarbeit darin.<br />
Als Patentanwalt habe ich ja<br />
täglich mit Erfindungen zu tun.<br />
Es passiert in der Textilindustrie<br />
zu wenig. Das mag aber auch am<br />
Kunden liegen. Kleidung sollte ein<br />
geschätztes Luxusprodukt sein.<br />
Mir scheint, zu oft geht es nur um<br />
günstig. Was ich am Körper trage,<br />
sollte mir aber wichtig sein. Als<br />
Yachtie sollte ich auch das Meer<br />
am Herzen tragen.<br />
Welche Player spielen<br />
denn hier eine Rolle?<br />
Die Wertschöpfungskette ist lang.<br />
Da sind die Hersteller der Rohware,<br />
der Garne, die Hersteller der Stoffe<br />
und die Hersteller der eigentlichen<br />
Bekleidung – wie 4SEA. Alles aber<br />
3 Fragen an Guillermo Parada<br />
Azzurra TP52-Skipper und Markenbotschafter von 4SEA.<br />
Warum engagieren Sie sich für 4SEA?<br />
Die Modeindustrie trägt wesentlich<br />
zur Plastikverschmutzung der<br />
Meere bei. Natürlich ist Segelbekleidung<br />
nur ein kleiner Teil des<br />
Pro blems, aber hier können wir<br />
als Profi-Segler ein Statement machen:<br />
„Setzt ein Zeichen und kauft<br />
nachhaltige Segelbekleidung.“ In<br />
unserem kommenden Club Swan<br />
50 Team Tango, welches durch<br />
4SEA gesponsert wird, peilen wir<br />
mit Unterstützung von 4SEA an,<br />
nur nachhaltige Segelbekleidung<br />
einzusetzen. Unsere Rash Guards<br />
bestehen aus Materialien, die von<br />
alten recycelten Fischernetzen<br />
stammen, ebenso unsere Shorts.<br />
beginnt am Anfang. Rohware und<br />
Garne spielen die größte Rolle. Sowohl<br />
was die Chancen, als auch die Risken<br />
anbelangt.<br />
Firmen wie Aquafil in Italien haben<br />
Technologien entwickelt, mit denen<br />
es möglich ist, aus Fischernetzen und<br />
Plastikmüll Garne herzustellen, da<br />
macht Giulio Bonazzi, der Präsident<br />
von Aquafil, eine tolle Arbeit. Dazu<br />
gehört Risikobereitschaft und eine<br />
Vision.<br />
Jedes Glied in der Kette braucht<br />
aber einen Ansporn, „sustainable“<br />
zu werden. Der Kunde muss diese<br />
Produkte einfordern. Die Eigner großer<br />
Yachten sind wichtig. Einige melden<br />
sich bei uns wollen für Ihre Crew<br />
nachhaltige Bekleidung. Yachtbauer<br />
kommen nun auch schon auf uns zu<br />
im Dienste ihrer Kunden.<br />
Leistungssportler wie die in der Vendée<br />
Globe haben eine Vorbildfunktion,<br />
wenn es z. B. um Plastik im Meer geht.<br />
Wir haben bei der diesjährigen Vendée<br />
Globe Didac Costa unterstützt, um auf<br />
das Thema aufmerksam zu machen.<br />
Yachtclubs sind auch wichtig. Der<br />
Yachtclub Costa Smeralda hat mit der<br />
Klappt das auch offshore?<br />
Wir werden die neuen offshore-<br />
Jacken von 4SEA im Herbst<br />
testen. Da kommen spannende<br />
nachhaltige Produkte. Es geht ja<br />
nicht nur um die Kombination<br />
aus Außenhaut und Futter, es<br />
geht auch um die Wahl der<br />
Beschichtungen.<br />
Was sind Ihre Pläne jetzt, wo<br />
die Azzurra-Ära zu Ende ist?<br />
Mein Plan ist es, weiter auf höchstem<br />
Niveau zu segeln, und da<br />
freue ich mich auf das kommende<br />
Club Swan 50 Team Tango ebenso<br />
wie auf die J70-Saison. Ich bin ja<br />
auch offen für alles Neue.<br />
„One Ocean Foundation“ eine Orga nisation<br />
gegründet, die gegen die Verschmutzung<br />
der Meere kämpft. Sie<br />
haben sich auch die Probleme in der<br />
Textilindustrie angesehen und kürzlich<br />
den „Business for ocean sustainability<br />
focus – fashion industry“ publiziert.<br />
Das sind wichtige Beiträge.<br />
Wie geht es nach der<br />
ersten Kollektion weiter?<br />
In diesem Jahr haben wir in Porto<br />
Rotondo auf Sardinien unseren ersten<br />
Laden eröffnet. Wir sind stolz darauf,<br />
dass sich einige sehr pres tigeträchtige<br />
Yachtclubs für 4SEA entschieden haben.<br />
Das ermöglicht uns, in diesen<br />
Partnerschaften über neue Produkte<br />
nachzudenken. Unsere Offshore-Kollektion<br />
kommt nächstes Jahr auf den<br />
Markt – da haben wir noch viel vor.<br />
Warum 4SEA?<br />
Damit definieren wir eine völlig neue<br />
Form von Marine Fashion: fürs Auge,<br />
für die Seele, fürs gute Gefühl, für die<br />
Zufriedenheit auf allen Ebenen – „the<br />
sea in mind“ sagen wir.<br />
è www.4sea.com<br />
GUILLERMO PARADA<br />
ist Argentinier und Sieger<br />
der Coppa del Rey<br />
(2007, 2009 und 2010)<br />
sowie Weltmeister<br />
und Gewinner der TP52<br />
Superseries (2012, 2015<br />
und 2019). Er hat auch<br />
an den Olympischen<br />
Spielen 1988 teilgenommen<br />
(470) und war insgesamt<br />
zehn Jahre lang<br />
Azzurra TP52-Skipper.<br />
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