ocean7 4/2021
Eye of the Wind. Kreuzfahrten wie zu Urgroßvaters Zeiten sind heute noch gut möglich, wie ein 100-jähriger Schoner zeigt. Ewiger Frühling. Familie Mandl verbrachte ein Jahr in „Selbstquarantäne“ an Bord ihrer Segelyacht Inaya auf den Kanaren. Flottillensegeln. Von geführten Törns für Einsteiger bis zu ausgedehnten „Explorer“-Rundreisen. Quallen. Harmlos oder gefährlich? Eine Übersicht der faszinierenden Nesseltiere. Excess 12. Testschlag mit dem Missing Link zwischen Ein- und Mehrrümpfern. Bavaria C38. Die erfrischendste Neuerscheinung im heiß begehrten 11-Meter-Segment. Cranchi E26 Rider. Den noblen Daycruiser gibt es jetzt auch mit Roadster-Feeling.
Eye of the Wind. Kreuzfahrten wie zu Urgroßvaters Zeiten sind heute noch gut möglich, wie ein 100-jähriger Schoner zeigt.
Ewiger Frühling. Familie Mandl verbrachte ein Jahr in „Selbstquarantäne“ an Bord ihrer Segelyacht Inaya auf den Kanaren.
Flottillensegeln. Von geführten Törns für Einsteiger bis zu ausgedehnten „Explorer“-Rundreisen.
Quallen. Harmlos oder gefährlich? Eine Übersicht der faszinierenden Nesseltiere.
Excess 12. Testschlag mit dem Missing Link zwischen Ein- und Mehrrümpfern.
Bavaria C38. Die erfrischendste Neuerscheinung im heiß begehrten 11-Meter-Segment.
Cranchi E26 Rider. Den noblen Daycruiser gibt es jetzt auch mit Roadster-Feeling.
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Quallen<br />
Feuerqualle der kälteren Regionen. Cyanea capillata ist in kalten und gemäßigten<br />
Zonen verbreitet und kann Schirmdurchmesser von über einen Meter erreichen. Die<br />
zahlreichen Tentakel werden bis 30 Meter lang und sind sehr stark nesselnd. Ihr deutscher<br />
Name ist Feuer- oder Haarqualle, „Lion‘s mane“ ist ihre englische Bezeichnung.<br />
Der Schriftsteller Sir Arthur Conan Doyle beschreibt in einem seiner Sherlock-Holmes-<br />
Romane den Tod eines Schwimmers durch den Kontakt mit der „Lion‘s mane“.<br />
„ Kommt man in Kontakt, dann erfolgt innerhalb von Millisekunden<br />
ein gewaltiges Feuerwerk von Entladungen der Nesselkapseln.“<br />
mundquallen, sind semi-sessil und<br />
liegen upside-down am Meeresgrund.<br />
Wir kommen daher mit<br />
ihnen beim Schwimmen nicht in<br />
Berührung.<br />
DIE UNANGENEHMEN<br />
Sie zählen vorwiegend zu den Fahnenquallen<br />
(Ordnung Semaeostomeae).<br />
Sie besitzen fahnenartig ausgezogene<br />
Mundarme und am<br />
Schirmrand Tentakel, die einen Meter<br />
und länger werden können. Die<br />
dünnen Tentakel sind leicht zu<br />
übersehen und können schmerzhaft<br />
nesseln. Der umgangssprach liche<br />
Trivialname „Feuerqualle“ bezieht<br />
sich auf Vertreter dieser Gruppe.<br />
Im Mittelmeer ist es vor allem<br />
die Leuchtqualle Pelagia noctiluca,<br />
die saisonal in großen Schwärmen<br />
vorkommen kann und den Badebetrieb<br />
massiv beeinträchtigt. Die<br />
Ursachen und das lokale Auftreten<br />
solcher Quallenplagen sind schwer<br />
auszumachen, da diese Tiere einen<br />
komplizierten Entwicklungszyklus<br />
durchlaufen und als Planktonorganismen<br />
von Strömungen weit<br />
verdriftet werden.<br />
DIE GEFÄHRLICHEN<br />
Das sind eindeutig die Würfelquallen<br />
(Klasse Cubozoa). Der deutsche<br />
Name Würfelqualle und die englische<br />
Bezeichnung box-jellyfish<br />
beschreiben ihre Körperform sehr<br />
gut. Ihr Schirm ist fast würfelförmig<br />
und trägt an seinen vier Ecken je einen<br />
oder ein Büschel von Tentakeln.<br />
Die Schirmgöße ist artspezifisch<br />
und reicht von einem bis 30 Zentimeter.<br />
Diese Medusen sind transparent<br />
und daher leicht zu übersehen.<br />
Die retraktilen Tentakel sind mit<br />
extrem potenten Nesselzellen besetzt.<br />
Besonders schmerzhaft sind Begegnungen<br />
mit Würfelquallen der<br />
„Irukandji-Gruppe“. Die oft nur<br />
Fingernagel-großen Medusen sorgen<br />
an Australiens Küstengewässern<br />
zeitweise für striktes Badeverbot.<br />
Hauptverbreitungsgebiet<br />
der Würfelquallen sind tropische<br />
Meere. Durch die Erwärmung<br />
des Mittelmeeres und wegen der<br />
Möglichkeit der Einwanderung<br />
durch den Sueskanal werden sie<br />
in Zukunft wohl auch hier häufiger<br />
anzutreffen sein.<br />
Neben den Würfelquallen besitzen<br />
auch einige Staatsquallen (Ordnung<br />
Siphonophorae) sehr starkes<br />
Nesselgift. Staatsquallen sind freischwimmende<br />
Kolonien hochspezialisierter<br />
Polypen. Ein bekanntes<br />
Beispiel ist die Portugiesische Galeere,<br />
die an der Meeresoberfläche<br />
treibt und deren Tentakel mehrere<br />
Meter tief hinabreichen.<br />
Der Auftriebskörper, Pneumatophor<br />
genannt, behält auch seine<br />
Form, wenn die Kolonie an Land<br />
gespült wird. Wegen ihrer blauen<br />
Färbung und des bojenartigen<br />
Pneumatophor haben diese Quallen<br />
den englischen Namen Blue bottles.<br />
FOTOS: SHUTTERSTOCK (3)<br />
54 4/<strong>2021</strong>