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2/2009 - BRAK-Mitteilungen

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<strong>BRAK</strong>-Mitt. 2/<strong>2009</strong> Aus der Arbeit der <strong>BRAK</strong> 63<br />

5. Hinweis auf Datenspeicherung (§ 33 BDSG)<br />

Etliche Briefbögen enthalten unter Bezugnahme auf §33BDSG<br />

den Hinweis, dass personenbezogene Daten für die Mandatsbearbeitung<br />

gespeichert werden. Werden erstmals personenbezogene<br />

Daten für eigene Zwecke ohne Kenntnis des Betroffenen<br />

gespeichert, so ist der Betroffene nach §33Abs. 1BDSG<br />

vonder Speicherung, der Art der Daten, der Zweckbestimmung<br />

der Erhebung, Verarbeitung oder Nutzung und der Identität der<br />

verantwortlichen Stelle zu benachrichtigen. Inwieweit das Datenschutzrecht<br />

für Rechtsanwälte im Hinblick auf die personenbezogenen<br />

Daten von Mandanten überhaupt gilt oder die<br />

BRAO mit der anwaltlichen Pflicht zur Verschwiegenheit nicht<br />

vielmehr eine bereichsspezifische Sonderregelung im Sinne des<br />

Offener Brief an die russische Anwaltschaft<br />

Ermordung des russischen Menschenrechtsanwalts Stanislaw<br />

Markelow<br />

Bundesrechtsanwaltskammer, Berlin. Am 19. Januar <strong>2009</strong><br />

wurde der russische Anwalt Stanislaw Markelow inMoskau auf<br />

offener Straße durch gezielte Schüsse von einer unerkannt<br />

gebliebenen Person getötet.<br />

Markelow war unter anderem als Rechtsbeistand der 2006<br />

ermordeten russischen Journalistin Anna Politowskaja tätig und<br />

setzte sich für die Familien verschleppter und verschwundener<br />

Tschetschenen ein, die Opfer von Tätern inUniform geworden<br />

waren.<br />

Die <strong>BRAK</strong> hat in folgendem offenen Brief an die russische<br />

Anwaltschaft ihr tiefes Bedauern und ihre Bestürzung über den<br />

Tod Markelows ausgesprochen und die Bedeutung des<br />

Anwaltsberufs für die Verteidigung der Menschenrechte und<br />

des Rechtsstaates weltweit hervorgehoben:<br />

THE PRESIDENT<br />

January 29, <strong>2009</strong><br />

OPEN LETTER<br />

to the<br />

Russian Legal Profession<br />

Assassination ofHuman Rights Lawyer Stanislav Markelov<br />

Dear colleagues,<br />

On behalf of the German legal profession, the German Federal<br />

Bar wishes to express its shock and deepest regret about the<br />

assassination ofthe human rights lawyer Stanislav Markelov on<br />

January 19, <strong>2009</strong>, in Moscow.<br />

As alawyer, Stanislav Markelov stood up against injustice and<br />

for human rights and the rule of law inRussia. He was, in a<br />

way, killed in the line ofduty. What happened to Stanislav Markelov<br />

shows that his opponents could not help themselves<br />

against his endeavors but tokill him, which is–inour eyes –<br />

just the more a sure sign of their impotence. With all due<br />

respect to the tragedy ofthe event, the assassination ofStanislav<br />

Markelov should once again make us aware of the significance<br />

of the legal profession, of every single lawyer. Our work<br />

–may it be in the context ofhuman rights but also in atotally<br />

Aus der Arbeit der <strong>BRAK</strong><br />

§1Abs. 3Satz 1BDSG mit einer entsprechenden Subsidiarität<br />

des §33BDSG darstellt, 116 ist umstritten 117 und soll an dieser<br />

Stelle offen bleiben. Auch wenn man von einer entsprechenden<br />

Geltung und Hinweispflicht ausgeht, somuss die Benachrichtigung<br />

der Mandanten nicht notwendig über den Briefbogen<br />

erfolgen, sie kann jedoch über den Briefbogen erfolgen.<br />

116 Das AG Berlin-Tiergarten, Urt. v. 5.10.2006 –317 OWi 3235/05, NJW<br />

2007, 97 geht davon aus, dass die BRAO eine bereichsspezifische Sonderregelung<br />

darstellt; Feuerich in Feuerich/Weyland, § 50 Rdnr. 29<br />

bejaht die Subsidiarität des §33 BDSG.<br />

117 Gegen eine Geltung des Datenschutzrechts in diesem Bereich Rüpke,<br />

AnwBl. 2003, 19 und AnwBl. 2004, 552; vgl. auch Härting, AnwBl.<br />

2005, 131.<br />

different context or on asmaller scale –isimportant. Weare<br />

promoting the rule oflaw, fight for our clients, for the access to<br />

justice, for higher values. What wedomatters, it can make a<br />

difference, the legal profession can make adifference. Ido<br />

hope that we all, as lawyers, protect our values and serve them<br />

well.<br />

The German Federal Bar appeals tothe Russian authorities to<br />

take all necessary measures in order to ensure that the killings<br />

in Moscow are thoroughly investigated and the perpetrators are<br />

brought to justice. Our thoughts are with the family and friends<br />

of Stanislav Markelov and Anastasia Babourova, the 25-yearold<br />

freelance reporter, who was killed with him.<br />

Yours sincerely<br />

(Axel C. Filges)<br />

Stellungnahmen<br />

Die nachfolgenden Stellungnahmen der <strong>BRAK</strong> können im<br />

Internet unter www.brak.de/„Stellungnahmen“ abgerufen werden:<br />

Februar <strong>2009</strong><br />

–Stellungnahme der <strong>BRAK</strong> (Nr. 4) zur Verfassungsbeschwerde<br />

des Rechtsanwalts C. G. wegen Verletzung des rechtlichen<br />

Gehörs bei lediglich formeller Berücksichtigung des Parteivortrags<br />

bei gleichzeitiger inhaltlicher Nichtberücksichtigung<br />

–1BvR 3067/08<br />

–Stellungnahme der <strong>BRAK</strong> (Nr. 5) zum Gesetzentwurf der<br />

Fraktion der FDP zur Änderung der Zivilprozessordnung<br />

(§ 522 ZPO) BT-Drucks. 16/11457 v. 17.12.2008<br />

Januar <strong>2009</strong><br />

–Stellungnahme der <strong>BRAK</strong> (Nr. 1) zu den Verfassungsbeschwerde-Verfahren<br />

1. RA M. D. wegen Versagung der Pflichtverteidigervergütung<br />

–1BvR 2251/08<br />

2. RA A. M. wegen Versagung der Pflichtverteidigervergütung<br />

–1BvR 2252/08<br />

–Stellungnahme der <strong>BRAK</strong> (Nr. 2)–Freier Zugang von Rechtsanwälten<br />

zudeutschen Behörden im Ausland

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