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reisen EXCLUSIV - Herbst 2021

"Lieblingshotels - Neueröffnungen - Wellness"
 * Lieblingshotels 2021 * Neueröffnungen 2021 * Wellness-Hotels 2021 * City Hotel Tipps * Kempinski Berchtesgaden * Six Senses Ibiza * Four Seasons St.Petersburg * Mountainbiken in Livigno, Italien * Schlemmen im Tessin, Schweiz * Planschen in der Karibik * Segeltörn in Indonesien * Dominica - die karibische Schönheit * Tobago - Sechs To-Dos * Traumstrände auf den Bahamas * und vieles mehr


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REPORTERIN SIMONE SEVER WAR SCHON<br />

VOR 30 JAHREN EIN KARIBIK-FAN. OB SIE IHRE DAMALIGE<br />

LIEBLINGSINSEL WIEDERERKANNT HAT?<br />

Dreimal muss ich umsteigen, um von Hamburg auf die karibische<br />

Insel Dominica zu kommen. Einen Direktflug gibt<br />

es nicht, denn der kleine Inselstaat der Kleinen Antillen in<br />

der östlichen Karibik verfügt zwar über zwei Flughäfen,<br />

allerdings nicht für große Maschinen, und so lande ich im<br />

Dunkel der Nacht gegen 19.30 Uhr in einer kleinen Propellermaschine<br />

auf Doh-mi-Nieh-ka (Betonung auf der dritten Silbe) und bin schon<br />

mittendrin in meinem Abenteuer durch Raum und Zeit.<br />

Es ist lange her, dass ich hier war. Vor fast 30 Jahren entdeckte<br />

ich mit meinem damaligen Freund zum ersten Mal das knapp 50 Kilometer<br />

lange und 22 Kilometer breite Inselchen. Ich weiß noch, der<br />

Flug war ein bumpy ride. Der hohe Strickhut eines Rastafarians, unter<br />

dem seine Locken in Schach gehalten wurden, drückte sich bei jedem<br />

Hüpfer der Maschine an die Decke, wo er sich zu meinem Vergnügen<br />

wie ein Ziehharmonika zusammen- und wieder auseinanderfaltete.<br />

Nach der sicheren Landung inspizierte der lokale Zoll akribisch Hut<br />

und Gepäck des dunkelhäutigen Mannes. Uns Hellhäutige winkte man<br />

einfach durch. »Das ist ja wieder typisch«, erlaubte ich mir im Vorbeigehen<br />

auf Deutsch zu bemerken, woraufhin der Rastafarian – am<br />

gefühlten Ende meiner damalig bekannten Welt – zu unserer Überraschung<br />

in breitestem Norddeutsch: »Joa, das is überall so!«, erwiderte.<br />

Der coole Typ, an dessen Namen ich mich nach so vielen Jahren leider<br />

nicht erinnere, kam aus Bremen, wo er einen Reggae-Club betrieb.<br />

Am Flughafenausgang trafen wir uns wieder und kamen ins Gespräch,<br />

der Bremer Rastamann half uns, die Mietautostation zu finden,<br />

wir boten ihm an, sein Gepäck in unseren Jeep zu werfen, und fuhren<br />

ihn zum Haus seiner Eltern, irgendeinen Berg hoch in der Nähe der Inselhauptstadt<br />

Roseau. Mit seiner Empfehlung für ein günstiges Hotel,<br />

dem Namen seines Rastafarian-Bruders, der uns dann am nächsten<br />

Tag mitnahm zur Indian River-Tour, und einer Einladung zum Essen<br />

für den nächsten Abend verabschiedeten wir uns vorerst.<br />

Jetzt, fast drei Jahrzehnte später kann ich gerade noch das Schild<br />

Indian River-Tour erkennen, als mein Taxi Richtung Hotel fährt. Auf<br />

den ersten Blick erscheint mir Dominica wenig verändert. Die Natur<br />

hab ich genauso üppig abgespeichert, die Straßen damals wie heute<br />

nicht überall in bestem Zustand, hier und da dröhnte scheppernde<br />

Musik aus den Hütten und Häusern am Straßenrand. Ich habe alte<br />

Fotos dabei. Vielleicht helfen die mir, den einen oder anderen Ort<br />

wiederzufinden. Wobei das schwierig ist, denn seit meinem letzten<br />

Besuch trafen vier verheerende Hurrikanes den Inselstaat. Maria im<br />

September 2017 fegte mit einer tödlichen Kategorie 5 über die Insel,<br />

die Zerstörungen sind auch heute noch sichtbar. Die Holzhütten auf<br />

meinen Fotos also eventuell gar nicht mehr existent.<br />

Ich erinnere mich an ein großes, schmiedeeisernes Tor, vor dem wir<br />

am Abend unserer Einladung klingelten: Der Mond stand schon am<br />

Nachthimmel, die Sterne leuchteten strahlender als die vereinzelten Straßenlaternen.<br />

Wir waren die Einzigen mit nordeuropäisch hellem Hautton<br />

weit und breit. Für die Einheimischen, die im Dorf noch unterwegs waren,<br />

sind wir zu dem Zeitpunkt definitive Hingucker. Heute ist das anders,<br />

der internationale Tourismus ist längst auch auf Dominica gelandet.<br />

Allerdings nicht in alles verzehrenden Schwärmen, sondern sanft wie eh<br />

und je mit Propellermaschinen und Kleinflugzeugen – abgesehen von den<br />

Kreuzfahrtschiffen, die dem Inselstaat dringend notwendige Einnahmen<br />

verschaffen – aber meist nur für ein paar Stunden in Rouseau anlegen.<br />

JOHNNY DEPP WAR AUCH SCHON HIER<br />

Auf dem Indian River, der an der Westküste ins Karibische Meer mündet,<br />

ist heute im Vergleich zu damals deutlich mehr los, etwa wenn<br />

gerade eines dieser großen Kreuzfahrtschiffe angelegt hat. Am frühen<br />

Abend, die Sonne zieht sich langsam zurück und die Kreuzfahrtschiffe<br />

sind unterwegs zu neuen Häfen, herrscht wieder Ruhe. Die Vögel<br />

singen, hier und da ist eine Krabbe zu sehen und sogar ein Leguan<br />

scheint sich im Dickicht der teils einhundert Jahre alten Mangroven zu<br />

sonnen. Der zweite Teil von »Fluch der Karibik« mit Johnny Depp, Keira<br />

Knightley und Orlando Bloom wurde in dieser einzigartigen Natur<br />

gedreht. Darauf einen Dynamite Punch an der Bush Bar!<br />

90 <strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

herbst <strong>2021</strong>

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