KARIBIK | Sint Maarten/St. Martin »FÜR DIE EINHEIMISCHEN SIND WIR ZU DEM ZEITPUNKT DEFINITIVE HINGUCKER. HEUTE IST DAS ANDERS, DER INTERNATIONALE TOURISMUS IST LÄNGST AUCH AUF DOMINICA GELANDET.« »ERHOBENE ARME BEGRÜSSEN MICH AUF DER KARIBIKINSEL. TOUCHDOWN INSELLEBEN.« 98 <strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong> herbst <strong>2021</strong>
KARIBIK | Dominica Die Aufteilung der Insel zwischen den Niederlanden und Frankreich soll eine wahre Schnapsidee gewesen sein: zwei Männer, ein Wettrennen um die Insel und jede Menge Wein und Gin spielten der Sage nach eine Rolle. BEACH-LIFE UNTER DER KARIBISCHEN SONNE Anflug Strand. Der linke Flügel des Airbus gleich unter meinem Fenster zittert im Wind, die Landeklappen stellen sich senkrecht. Unmittelbar dahinter: die Küste, zum Greifen nah. Erst felsige Klippen, darauf ein Pool. Ich kann die Leute im Wasser erkennen, die winken. Dann, als das türkise Wasser schon so flach ist, dass man die einzelnen Steine am Grund erkennen kann, rollen die Wellen plötzlich schaumig an den hellen Strand. Erhobene Arme, keine 15 Meter unter unserer KLM-Maschine, begrüßen mich auf der Karibikinsel, bevor wir im Rücken des berühmten Plane Spotter Beach Maho den Boden berühren. Touchdown Inselleben. Die zweigeteilte Insel, die zur einen Hälfte zu den Niederlanden und zur anderen zu Frankreich gehört, misst je keine 15 Kilometer in Breite und Länge. Doch schnell überschaubar ist sie dennoch nicht: Schon von oben erkenne ich, wie zerklüftet Sint Maarten/St. Martin zwischen den vielen Siedlungsgebieten ist. Riesige Lagunen, Landzungen und dichtbewachsene, grüne Hügel verschaffen nicht sofort intuitive Orientierung. Gute Anhaltspunkte sind daher immer die 37 Strände der Insel, die sich zwischen den Klippen auftun! Unweit des Flughafens liegt die seichte Bilderbuchbucht Mullet Bay Beach dem Karibischen Meer zugewandt. Der Sand hier ist besonders fein, das glitzernde Türkis des Wassers wirkt tatsächlich wie gemalt. Strandliegen verteilen sich unter bunten Sonnenschirmen entlang des Strands, Abkühlung bieten Cocktails von der Strandbar und ein Bad in der perfekten Kulisse – meine absolute Lieblingsbucht. Wer es lieber rauer mag, der besucht den Orient Bay an der französischen Ostküste. Hier brausen die Wellen des Atlantiks an den langen Strand, Kitesurfer hüpfen in den Wellen auf und ab. Für Trubel und reichlich tolle Strandbars lockt die Grand Case an der Nordküste mit französischen Köstlichkeiten. Auf Pinel Island hingegen finde ich die absolute Ruheoase. Französische oder niederländische Inselhälfte, karibische oder atlantische Küste – jeder Strand für sich ist einzigartig und wunderschön. EINE INSEL, ZWEI LÄNDER – VIELE GESICHTER Hoch oben am Fort Louis, dessen Ruine über der wunderschönen Bucht der schnuckeligen Hauptstadt Marigot ragt, weht heute eine imposante französische Flagge. Doch tatsächlich war dieser Ort einst Schauplatz blutiger Schlachten mit anderen Seefahrernationen. Denn: Wie auf vielen anderen Karibikinseln hat der Kolonialismus auf Sint Maarten/St. Martin große Spuren, europäische Dominanz und eine multikulturelle Gesellschaft hinterlassen. Der Sage nach wurde die Insel, für die im Laufe der Jahrhunderte auch Großbritannien und Spanien vor allem aufgrund ihrer Lage und reichen Salzvorkommen Ansprüche stellten, zwischen den Niederlanden und Frankreich nach einer wahren Schnapsidee aufgeteilt: Um einen blutigen Konflikt der beiden Mächte zu verhindern, ließ man im 17. Jahrhundert je einen Mann beider Nationen von einem gemeinsamen Startpunkt um die Küste laufen, der Franzose nach Norden, der Niederländer nach Süden. Wo sie sich schließlich wiedertrafen, wurde eine Linie zum Startpunkt gezogen, die bis heute eine friedliche und kontrollfreie Grenze bilden sollte. Der Franzose trank unterwegs Wein, der Niederländer allerdings puren Gin – und sicherte im Trunk daher seinem Heimatland einen flächenmäßig weitaus kleineren Teil der Insel. Die Grenze besteht bis heute und wird von vielen Inselbewohnern täglich und auch von Urlaubern ganz unbewusst passiert. Kontrollen gibt es keine. Doch den Unterschied zwischen den Inselhälften spürt man, auch wenn sich die Bevölkerung als Einheit sieht. Die französische Seite ist wesentlich europäischer geprägt – man bestellt gediegen in den bohemischen Beachbars auf Französisch und zahlt in Euro. Auf der niederländischen Seite hingegen schlemmt es sich in Plastikstühlen authentischer Street-Food-Spots für wenige US-Dollar, gefeiert wird dann in den angrenzenden Discos zu karibischen Tunes. Doch egal auf welcher Die hat man auf dem Schirm! Strände gibt es auf St. Martin/ Sint Maarten für jeden Anspruch – ob brausende Wellen am Atlantik oder seichte Traumkulissen auf der karibischen Seite, wie hier der Long Beach vorm Belmond La Samanna. <strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong> 99
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