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reisen EXCLUSIV - Herbst 2021

"Lieblingshotels - Neueröffnungen - Wellness"
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Ein Mosaik aus steilen<br />

Klippen, roten Felsen<br />

und Flüssen, die von den<br />

Bergen herabströmen:<br />

Der Ort Calibishie im<br />

Norden Dominicas ist<br />

ein Geheimtipp.<br />

Fotos: Simone Sever (2), Mackenzie Weber, Althriveo, Don Cristian Ramsey/Shutterstock.com, David Svestka/Shutterstock.com, Janos Rautonen/Shutterstock.com<br />

VON RUM UND QUAKENDEN HÜHNERN<br />

Rum war es auch, den man uns damals zur Begrüßung anbot, als wir<br />

bei unserem Freund vor der elterlichen Tür standen. Wobei … erst mal<br />

war Skepsis. Wir klingelten, der dicke Dackel knurrte. Die Frau des<br />

Hauses warf einen Blick auf uns: Helle Haut! Fremde? Was wollen die<br />

so spät? Ganz im Ernst, meine Oma Emma hätte doch in umgekehrter<br />

Weise ganz genauso reagiert. Die alles umschlingende Herzlichkeit<br />

kam erst, als der Sohn sie erklärte. Da wurde der Rum rausgeholt, wir<br />

in die Arme genommen und gar nicht mehr losgelassen. Und es wurde<br />

für uns gekocht: Fisch im Bananenblatt. Ich hatte damals noch nicht<br />

mal einen Schimmer, dass Bananen Blätter haben und von Kochbananen<br />

im Leben noch nichts gehört. Draußen quakte es laut. »Berghühner«,<br />

erklärt der Vater. Verstanden hab ich das nicht, denn Hühner<br />

gackern doch. Sie sprachen hier auf den Inseln wohl eine andere Sprache.<br />

Erst jetzt weiß ich, dass die Mountainchicken gar keine Hühner,<br />

sondern Frösche, genauer Antillen-Ochsenfrösche waren, die in den<br />

1990er-Jahren gefangen und dann verspeist wurden. Heute sind die<br />

Berghühner fast ausgestorben.<br />

Meine alten Fotos helfen mir nicht dabei, weder das Dorf oder<br />

das Haus der damaligen Reisebekanntschaft wiederzufinden. Es sind<br />

immer wieder nur Fragmente, an die ich mich erinnere: Gefühle, Geräusche,<br />

Geschmack. In der Hauptstadt Roseau, die besonders hart<br />

vom Hurrikan Maria getroffen wurde, finde ich zur Mittagszeit »The<br />

Great Old House«, ein landestypisches Restaurant. Hier serviert man<br />

mir, was auch schon in meiner Erinnerung so famos geschmeckt hat:<br />

Fisch mit Kochbanane und eine große Portion Herzlichkeit des Besitzers<br />

Leonard.<br />

NATUR IM ÜBERFLUSS<br />

Ohne Auto und den Mut, auf der linken Straßenseite zu fahren, ist man<br />

ziemlich aufgeschmissen in Dominica, will man sich die Naturschönheiten<br />

der Insel nicht entgehen lassen, etwa die vulkanisch-schwarzsandigen<br />

Strände der Westküste. White sandy Beaches hat der Osten im<br />

Angebot mit wuchtigen atlantischen Wellen und weißer Gischt. Weichgewaschene,<br />

rötliche Felsen erinnern an den Ayers Rock der Aborigines<br />

und sind in Calibishie, einem Ort im Norden direkt am Atlantik, zu<br />

entdecken und über einen leichten Wanderweg gut erreichbar. Der eine<br />

oder andere Strand ist hingegen nur mit gutem Schuhwerk und Kletterlust<br />

zu erobern. Dann kann es aber sein, dass kein Mensch weit und<br />

breit zu sehen ist. Heiße Quellen, hochgelegene Seen im Nebel, zahlreiche<br />

Wasserfälle: Natur im Überfluss, das ist Dominica.<br />

Nur drei Tage und zwei Nächte hatte ich bei meinem ersten Besuch<br />

der Insel eingeplant und schaffte es am Ende natürlich nicht, alle Naturschönheiten<br />

zu besuchen. Ich reiste ab, ohne die Trafalga-Falls zu<br />

besuchen. »Es muss immer einen Grund für eine Wiederkehr geben!«,<br />

sagte ich mir damals und dachte dabei ganz sicher nicht, dass es 27<br />

Jahre brauchen würde, bevor ich endlich vor den wolkenkratzerhohen<br />

Zwillingswasserfällen stehen würden, die rauschend vom Berg fallen.<br />

WHALE WATCHING<br />

Einer der für mich beeindruckendsten Schätze der Insel ist aber nicht<br />

auf den 750 Quadratkilometern zu finden, es ist keiner der 365 Flüsse<br />

und auch nicht der Morne Diablotins, der mit 1.447 Metern höchste<br />

Berg des Eilandes. Für meinen Inselschatz fahre ich mit August, der sich<br />

gern mit dem Nachsatz »born in December!« vorstellt, und Pam vom<br />

Team PH Whale Watch Dominica raus ins Deep Blue. Ich würde so gern<br />

Wale sehen, und die Chancen in den tiefen Gewässern rund um Dominica<br />

sind das ganze Jahr über hoch. Mit einem kleinen, wendigen<br />

offenen Hartschalenboot und einem aus Küchenutensilien gebauten<br />

Sonargerät springen wir über die seichten Wellen auf der Suche nach<br />

den Giganten des Meeres. August hat jahrelange Erfahrungen und einen<br />

guten Riecher für die Meeresriesen. Plötzlich gibt er Gas. Wir schlagen<br />

hart auf den direkt von vorn kommenden Wellen auf, bis August das<br />

Gas wegnimmt. Sanft schaukeln wir jetzt auf dem tiefblauen Wasser.<br />

Meine leider ziemlich blinden Augen scannen die Wasseroberfläche.<br />

Nichts. Als plötzlich eine Wasserfontäne in die Luft schießt und mir vor<br />

Glück die Tränen kommen: Direkt vor uns treibt ein Pottwal.<br />

In angemessenem Abstand folgen wir dem Tier eine Weile, denn<br />

August weiß, bevor der Pottwal abtaucht, muss der Sauerstoff speichern.<br />

»Haltet eure Kameras bereit«, ruft er uns zu und direkt vor uns<br />

taucht der Meeresriese ab und zeigt höchst fotogen zum Abschied<br />

seine wunderschöne Fluke. Zum Schnorcheln im Champagner-Reef<br />

schaffe ich es nicht mehr, aber, es muss schließlich immer einen Grund<br />

geben, wiederzukommen! Es gibt so viele!<br />

INFO<br />

The Great Old House,19 Castle Street, Tel. +1 767-440-7549,<br />

www.facebook.com/thegreatoldhouse<br />

PH Whale Watch Dominica, Champagne Beach, Pointe Michel,<br />

www.ph-whale-watch-dominica.business.site<br />

herbst <strong>2021</strong><br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

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