Stadtstreicher 03.2022-05.2022
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Ich laufe bereits zum dritten Mal durch unsere Räume,<br />
um das Licht auszuschalten, das unsere Kinder ständig<br />
brennen lassen. Nennt mich penibel, aber das Klima<br />
gibt mir recht. Effizienter, also eine mengenmäßige<br />
Reduktion wäre das. „Konsistenz“ heißt ein weiteres<br />
Nachhaltigkeitsprinzip, erklärt Melanie Hartwig. Damit<br />
ist der Einsatz von umweltverträglichen Technologien<br />
gemeint. Am einfachsten funktioniert das zum Beispiel bei der Wahl des<br />
Stromanbieters. So gibt es mittlerweile zahlreiche Ökostromanbieter, deren<br />
Versorgung auf regenerativen Energieträgern beruht. Wer nicht unbedingt<br />
wechseln möchte, kann bei seinem Anbieter ökologische Produkte<br />
erfragen. „Je mehr wir dahingehend nachfragen, desto eher erreichen wir,<br />
dass auch Unternehmen sich mit dem Thema Klimaschutz auseinandersetzen“,<br />
fasst Melanie Hartwig die Rolle der Verbraucher zusammen.<br />
Randnotiz: Im Jahr 2020 kamen 45 Prozent des in Deutschland erzeugten<br />
Stroms aus erneuerbaren Quellen. Bis 2030 soll der Anteil auf 65 Prozent<br />
steigen. Spätestens 2050 soll die komplette Stromversorgung auf<br />
regenerativen Energieträgern basieren, also zu 100 Prozent erneuerbar<br />
sein. Am Ende des Tages bin ich zwar etwas desillusioniert, aber dennoch<br />
zuversichtlich, meine eingefahrenen Strukturen schnellstmöglich aufzubrechen.<br />
Das bedeutet neben einem gewissen Mehraufwand vor allem<br />
Disziplin, damit meine Klimaambitionen nicht nur im Versuch stecken<br />
bleiben, sondern irgendwann zu meinem ganz normalen Alltag gehören.<br />
Gleichzeitig frage ich mich: Was bringt das eigentlich, wenn ich als einzelner<br />
Mensch etwas daran ändere? China führt die weltweite CO2-Rangliste<br />
mit jährlich rund 12 Millionen Tonnen an. Das macht einen globalen Anteil<br />
von gut 30 Prozent aus. Dagegen stehe ich mit meinen sechseinhalb<br />
Tonnen doch vergleichsweise gut da. „Viele unserer Konsumgüter werden<br />
aber eben auch in China produziert und verursachen dort die Emissionen“,<br />
erklärt Melanie Hartwig. Zum Schluß gibt sie mir noch mit auf den<br />
Weg: „Es fängt immer im Kleinen an: Verantwortung erkennen, Routine<br />
XY hinterfragen, Schritt für Schritt anpassen. Wichtig dabei ist, genügsamer<br />
zu sein und das Positive für sich und die Umwelt zu erkennen. Und<br />
vielleicht findet man auch noch Wege, die eigenen Erfolge mit anderen zu<br />
teilen und so im besten Fall zu multiplizieren, etwa mit der Familie, der<br />
Nachbarschaft, im Verein, im Arbeitskontext.“<br />
Extra Tipp<br />
Nummer 1:<br />
Ab dem 31. März<br />
startet an der Volkshochschule<br />
der Kurs<br />
„klimafit - Klimawandel<br />
vor unserer<br />
Haustür! Was kann<br />
ich tun?“. An sechs<br />
dreistündigen Kursabenden<br />
werden<br />
Interessierte mit<br />
den wissenschaftlichen<br />
Grundlagen<br />
zum Thema Klima<br />
und Klimawandel<br />
vertraut gemacht.<br />
Darüber hinaus will<br />
der Kurs Anregungen<br />
zum gemeinsamen<br />
Handeln und<br />
effektiven Klimaschutz<br />
geben.<br />
Extra Tipp<br />
Nummer 2:<br />
Das Smartphone<br />
nutzen! Mittlerweile<br />
gibt es viele Apps,<br />
die uns im Alltag<br />
dabei unterstützen,<br />
das Bewusstsein für<br />
Klima- und Umweltschutz<br />
zu schärfen<br />
und Kaufentscheidungen<br />
bewusster zu<br />
treffen.