Stadtstreicher 03.2022-05.2022
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LIEBE LESERINNEN<br />
UND LIEBE LESER<br />
Heute schon getankt und dabei<br />
die ungerechte Welt verflucht?<br />
Zurzeit zapfen wir<br />
neben Benzin und Diesel auch<br />
ordentlich Frust. Mit jedem<br />
Tropfen und jedem Cent etwas<br />
mehr. Auf einmal sind das Fahrrad, Carsharing<br />
oder das E-Auto gar nicht mehr so<br />
abwegig. Könnte sich vielleicht doch lohnen,<br />
richtig? Warum fangen wir eigentlich erst<br />
dann an, darüber nachzudenken, wenn es uns<br />
persönlich an die Substanz geht – oder in diesem<br />
Fall an den Geldbeutel? Man könnte auch<br />
einfach mal so die Welt vor dem Klimakollaps<br />
bewahren. Ups, da war es schon wieder, dieses<br />
unsägliche Wort: Klima. Nervt, oder? Klima,<br />
Klima, Klima, überall nur noch Klima. So<br />
ist es und daran sollten wir uns langsam gewöhnen.<br />
Denn im Grunde brauchen wir keine<br />
Experten-Zahlen wälzen, um zu wissen, dass<br />
zurzeit etwas ganz und gar nicht stimmt. Das<br />
wissen wir instinktiv, wir hören nur nicht<br />
mehr hin, reden uns stattdessen die Situation<br />
schön, finden alternative Fakten, um unser<br />
Gewissen rein zu waschen. Natürlich nicht<br />
alle. Viele Menschen haben ihre Antennen bereits<br />
Richtung Natur ausgerichtet und ihren<br />
Lifestyle angepasst. Andere besetzen Autobahnen,<br />
wobei man am nachhaltigen Effekt<br />
solcher Maßnahmen zweifeln darf. Wir müssen<br />
auch nicht alle Vegetarier, Veganer, Flexitarier<br />
werden. Oder Bäume umarmen und<br />
Tanzkreise für die Umwelt bilden, Hanfhosen<br />
tragen und Quornschnitzel „genießen“. Öko-<br />
Perfektionismus ist so wie eine Utopie. Doch<br />
es reicht schon, jeden Tag ein bisschen bewusster<br />
das eigene Handeln zu hinterfragen.<br />
Jeder Schritt schafft Aufmerksamkeit und je<br />
mehr Menschen auf Veränderung pochen,<br />
desto mehr Druck wird schlussendlich auf<br />
politische Akteure, Unternehmen und Entscheidungsträger<br />
ausgeübt. Und so darf an<br />
dieser Stelle einmal mehr auf den Wahrheitsgehalt<br />
dieser abgedroschenen Phrase hinge-<br />
Na dann schauen wir uns doch einmal<br />
genauer um, wo heute schon Zukunft<br />
gestaltet wird. Wie sehen die Ambitionen<br />
der Stadt aus? Warum werden<br />
noch so wenig Hausdächer mit Solarmodulen<br />
ausgestattet? Was tun Chemnitzer<br />
Unternehmen in Sachen Klimaschutz<br />
und wie kann jeder Mensch bei<br />
sich selbst anfangen?<br />
wiesen werden: Die Zukunft beginnt heute.<br />
Na dann schauen wir uns doch einmal genauer<br />
um, wo heute schon Zukunft gestaltet wird.<br />
Wie sehen die Ambitionen der Stadt aus? Warum<br />
werden noch so wenig Hausdächer mit<br />
Solarmodulen ausgestattet? Was tun Chemnitzer<br />
Unternehmen in Sachen Klimaschutz<br />
und wie kann jeder Mensch bei sich selbst anfangen?<br />
Großes Thema. Damit hätten wir das<br />
ganze Heft füllen können. Aber es gibt noch so<br />
viel mehr zu erzählen: Über die Rückkehr der<br />
Clubkultur. Über die Krise der Kulturschaffenden.<br />
Über Gedankenhygiene gegen die Informationsflut.<br />
Und natürlich über das andere<br />
ganz große Thema: Kulturhauptstadt. Wir<br />
wünschen viel Freude beim Lesen und einen<br />
wunderbaren Frühlingsanfang mit möglichst<br />
wenig Corona.<br />
Die Redaktion. o<br />
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