Stadtstreicher 03.2022-05.2022

Optiker Meise: Team Straße der Nationen Foto: Sarah Thieler
In diesem Jahr feiert der Chemnitzer Traditionsbetrieb Optiker Meise gleich zweimal Jubiläum.
Das Geschäft in der Innenstadt und damit das Unternehmen selbst lädt zum 120. Geburtstag
ein. Die Filiale im Gablenz-Center hingegen ist ein wenig jünger und freut sich ebenfalls über
einen runden Jahrestag.
DREI GENERATIONEN
FÜR GUTES SEHEN
1902 wurde das Handwerksunternehmen in der damaligen Königstraße
25 in Chemnitz gegründet. Auf fast 50 Meter genau an derselben Stelle
finden Kunden ihren Optiker des Vertrauens auch heute wieder. Der einzige
Unterschied zur Gründungsadresse besteht darin, dass Stadtherren
den jüngeren Straßennamen beibehalten haben: Straße der Nationen.
„Uns bedeutet es sehr viel, dieses Jubiläum dort zu begehen, wo gewissermaßen
alles begann. In den vergangenen Jahrzehnten haben alle
Generationen unserer Familie versucht, der Innenstadt nahe zu bleiben.
Das hat auch immer super funktioniert. Seit 2014 sind wir nun an den
ursprünglichen Standort zurückgekehrt und freuen uns, mit allen Kunden
feiern zu dürfen“, sagt Carolin Kaubisch, die seit 2019 die Geschäfte des
Unternehmens leitet. Für sie ist „Optiker Meise“ mehr als eine Aufgabe.
Es ist Teil ihrer eigenen Geschichte. Bereits als Kind war sie fast täglich
in der Werkstatt und im Laden unterwegs. So lernte sie das Unternehmer(innen)leben
bereits von klein auf kennen und lieben, was Mitarbeitern
sowie Kunden jeden Alters spüren.
„Mit der Nachfolge ändert sich nichts an unserem Serviceprinzip”, meint
die Augenoptikerin. “Wir haben die Räumlichkeiten an die Bedürfnisse
der Kunden angepasst, die Flächen für die vergrößernden Sehhilfen erweitert
und ein wenig das Design modernisiert. Wesentlich ist der Plan
für die Zukunft: Wir bleiben der Innovation in der Optik treu. Das heißt für
uns, dass wir Messen und Weiterbildungen besuchen und vor allem technisch
immer auf dem neuesten Stand sind. Nicht nur für uns, vor allem
für unsere Kunden.”
Dass sich der Traditionsbetrieb nicht nur in seinem Servicegedanken treu
bleibt, sondern auch in der Unternehmensübergabe, zeigt ein kleiner Blick
in die Historie. 1957 übernahmen die Großeltern den Betrieb. 31 Jahre
später, also 1988, ging das Unternehmen an Andreas Kaubisch als Geschäftsführer
über. Blickt man erneut 31 Jahre in die Zukunft, also in das
Jahr 2019, reicht er den Staffelstab an seine Tochter Carolin weiter. „Mal
schauen, wie es dann 2050 aussieht“, meinen die Kaubischs schmunzelnd.