Stadtstreicher 03.2022-05.2022

Text und Fotos: Steffi Hofmann
„DAS MUSS
DOCH IRGENDWIE
BESSER GEHEN“
Von der Idee zum Start-up für
nachhaltiges Holzspielzeug
Naturschutz – so einfach wie ein
Klick! Das ist das Credo von zwei
jungen Herren aus Rabenstein,
die sich kürzlich unter dem Namen
„Baumkinder“ selbstständig gemacht
haben. Tino Hartrampf und David Müller,
beide gebürtig aus Brandenburg, haben schon
seit Jahren den Wunsch, nachhaltiges Holzspielzeug
zu produzieren. Die Initialzündung
kam im Jahr 2017. Als seine Tochter zwei
Jahre alt war, wollte Tino Hartrampf mit ihr
das erste Mal gemeinsam eine Murmelbahn
aufbauen. „Das war eine reine Katastrophe,
weil alles wackelte und drohte, wieder einzustürzen“,
erinnert sich der heute 39-Jährige.
Seine Tochter war frustriert und er schließlich
auch. In diesem Moment hatte der Vater
eine Vision. „Ich dachte, das mit der Murmelbahn
muss doch irgendwie besser gehen – mit
umweltfreundlichen Materialien und in einer
Bauweise, die Kinder und Eltern nicht an
den Rand des Wahnsinns treibt.“ Die Idee für
„Baumkinder“ war geboren.
Doch bis es von einer Idee zur Firmengründung
kommt, genügt eben nicht nur ein Klick, sondern
es bedarf jahreslanger harter Arbeit. Dass
die sich lohnt, will das „Baumkinder“-Team
jetzt mit seinem Start-up unter Beweis stellen.
Die Produkte
Die Palette von Baumkinder umfasst neben
Greiflingen und Beißringen für Babys und
Kleinkinder vor allem Holzbaukästen und
Murmelbahnen, die immer wieder erweitert
werden können. „Wir haben eine neue
Generation von Holzbausteinen entwickelt“,
ist sich Tino Hartrampf sicher. Das Holz –
Ahorn und Buche aus PEFC-zertifizierten,
deutschen Sägewerken – wird weder mit
Farben oder Lacken noch mit Verbundstoffen
bearbeitet. Es sei somit komplett natürlich,
schadstofffrei und daher ideal für kleine
Kinderhände, so Hartrampf weiter. Durch ein
spezielles Stecksystem können die Teile alle
miteinander verbunden werden. „Wir wollten
ein Holzspielzeug kreieren, das Kinder über
mehrere Entwicklungs- und Interessenphasen
hinweg begleiten kann“, ergänzt David
Müller, der extra für das „Baumkinder“-Projekt
von Brandenburg nach Chemnitz gezogen
ist. Neben Baukästen und Murmelbahnen hat
sich das Gründerduo auch ein sogenanntes
Lernmory sowie ein Ökomory einfallen lassen.
Die kreativen Lernspiele lehnen sich an
das Prinzip des Memories an. Die Bestandteile
können dabei ganz individuell gestaltet und
somit auch immer wieder an Alter und aktuelle
Interessen des Kindes angepasst werden.
Die Philosophie
Keine Gewinnmaximierung auf Kosten der
Natur, sondern größtmögliche Ressourcenrückgewinnung
und die Mehrfachverwendung
von Spielmaterialien – so lautet der
Grundsatz der beiden Jungunternehmer aus
Rabenstein. „Unsere Philosophie heißt: Bäume
kaufen statt teurer Autos“, sagt David
Müller, der als Inhaber der Firma eingetragen
ist. Was er damit meint: Fünf Prozent vom