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Stadtstreicher 03.2022-05.2022

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Gerüst-Optik und<br />

nachhaltige Holzbauweise<br />

Zugleich soll der Garagen-Campus zum Experimentierfeld nachhaltiger<br />

Architektur werden, ein „Leuchtturm“ mit europäischer Strahlkraft.<br />

Die formgebende Inspiration der Architektur sei das Gerüst.<br />

„Es bietet uns die Möglichkeit Dinge zu erreichen, zu verbinden, zu<br />

erheben und in Gestalt eines Regals zu lagern, zu sortieren und zur<br />

Schau zu stellen“, so die Vision des beauftragten Architekturunternehmens<br />

Frida Architekten. „Konstruktiv folgt die Architektur dem<br />

Prinzip des industriellen Skelettbaus und nimmt damit den Bezug<br />

zur Geschichte der Stadt Chemnitz als Industriestadt auf“, erklärte<br />

Architekt Tobias Maisch. Neben dieser Verbindung stellt die Architekturvision<br />

weitere wichtige Bezüge her: Zum Beispiel zu dem in<br />

Siegmar geborenen Architekten Frei Otto. Er forschte bereits in den<br />

1960er Jahren an Tragsystemen aus Holz. Mit seinen Hänge- und<br />

Seilkonstruktionen wurde er weltweit bekannt. Sein bauliches Werk<br />

zählt zu den Grundkenntnissen eines jeden Architekten.<br />

Tobias Maisch: „Der geplante Skelettbau im Garagen-Campus lässt große<br />

Spannweiten zu, ist schnell zu errichten und modular erweiterbar.“<br />

Damit sei es bestens geeignet für multifunktionale Raumgestaltungen.<br />

Als „nomadische Architektur“ könne die Konstruktion jederzeit erweitert,<br />

reduziert oder gänzlich rückgebaut werden, ohne bleibende Spuren<br />

zu hinterlassen. Die Holzkonstruktion folgt darüber hinaus dem Cradleto-Cradle-Prinzip.<br />

Die verwendeten Baustoffe und Bauteile können in<br />

die Kreislaufwirtschaft zurückgeführt werden oder direkt vor Ort eine<br />

neue Verwendung finden. Um „Vertical Kappel“ – wie Frida Architekten<br />

die modulare Holzkonstruktion bezeichnet – zu errichten, müsse kein<br />

Bestandsabbruch erfolgen. Der Rückbau des maroden Bestandes sei allerdings<br />

notwendig. Mit „The Bridge“, einem weiteren Puzzleteil in den<br />

Architekturplänen, soll ein Symbol für ein weltoffenes Chemnitz und ein<br />

Brückenschlag nach Europa und in die Welt entstehen. Ganz praktisch<br />

dient die Brücke als Querung, die den Garagen-Campus mit der östlichen<br />

Kleingartenanlage Kappler Hang, dem ehemaligen Braustolz Areal<br />

und dem Kappelbachradweg verbindet. „Die bestehenden Grenzen des<br />

Areals werden aufgebrochen und der Garagen-Campus vernetzt sich<br />

mit der Umgebung“, heißt es im Konzept.<br />

Zeit, Geld und Eigentum –<br />

die drei Herausforderungen<br />

Aktuell macht das Projektteam drei Risiken im Zusammenhang mit<br />

einer erfolgreichen Umsetzung aus. Neben der zeitlichen Herausforderung<br />

aufgrund der zahlreichen maroden und baufälligen Flächen sind<br />

auch die Geldmittel noch nicht abschließend geklärt. Die Finanzierung<br />

der baulichen Maßnahmen sowie der Realisierung der Nutzungsszenarien<br />

ist bislang nur zu einem Teil gedeckt. Ein drittes Risiko besteht aufgrund<br />

der Eigentumsverhältnisse. Aktuell befinden sich nicht alle Gebäudeteile<br />

in der Hand von CVAG oder der Stadt Chemnitz. Daher sei es<br />

erforderlich, zeitnah über Miet- und Kaufentscheidungen zu befinden.<br />

SCHAUSPIEL<br />

und<br />

FIGUREN<br />

THEATER<br />

ab März im<br />

BAU<br />

SPINNBAU<br />

Altchemnitzer Straße 27 | 09120 Chemnitz<br />

theater-chemnitz.de

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