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Stadtstreicher 03.2022-05.2022

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den des Krankenhauses. Für Nachhaltigkeit sorgt der Umgang bei der Ausgabe<br />

der Medikamente. Patrick Seidel erklärt den Sachverhalt so: In Tabletten-<br />

Form werden sie in sogenannten Medikamenten-Dispensern an die Patienten<br />

ausgeteilt. Diese sind viergeteilt in „Morgens“, „Mittag“, „Abend“ und „nach<br />

Bedarf“. Sie sind patientenbezogen und werden verwendet, bis die Patienten<br />

ihren stationären Aufenthalt beenden. Im Anschluss können diese ihre Tablettenboxen<br />

mit nach Hause nehmen. Wer von dieser Möglichkeit nicht Gebrauch<br />

macht, sollte wissen: Aus hygienischen Gründen dürfen diese Gefäße<br />

nicht gereinigt und anderen Patienten weitergereicht werden.<br />

CEFEG – Photovoltaik aufs Dach,<br />

Elektroantrieb in die Firmenfahrzeuge<br />

Bereits im Jahr 2011 wurde Ira Rieger zur Umweltmanagementbeauftragten<br />

des Unternehmens CEFEG GmbH Federn- und Verbindungstechnik Chemnitz<br />

berufen. „Weil es uns als Unternehmen wichtig ist, wie wir mit unseren<br />

Ressourcen umgehen“, begründete ihre Chefin, Geschäftsführerin Dr. Denise<br />

Klinger. Ihre Aufgabe erledigt die Projektleiterin neben anderen Tätigkeiten<br />

im Projektmanagement. Dazu gehören die Aufrechterhaltung der Zertifizierung<br />

ISO 14001, heißt: die Beachtung und Umsetzung der damit verbundenen<br />

rechtlichen Verpflichtungen, das Führen von Entsorgungsübersichten,<br />

das Erkennen und Definieren von Verbesserungsmöglichkeiten im Team und<br />

deren Umsetzung. Schon im Jahr 2012 erfolgte die erste Zertifizierung nach<br />

der ISO 14001 - dem weltweit akzeptierten und angewendeten Standard für<br />

Umweltmanagementsysteme - und diese wird bis heute fortgesetzt.<br />

Das Thema Energieeffizienz beschäftigt auch die CEFEG schon sehr lange.<br />

Natürlich auch, weil die Energiekosten deutlich gestiegen sind. Aktuell führt<br />

die Firma, die 1990 aus dem Verband der Federnwerke Marienberg austrat<br />

und als eigenständiges Unternehmen begann, jährlich die Testierung nach der<br />

Spitzenausgleichseffizienzverordnung durch. Das klingt ungewohnt für fremde<br />

Ohren, aber so kann die Firma die Stromsteuerrückerstattung ausschöpfen<br />

und es hat einen weiteren positiven Nebeneffekt: Hierbei habe sich zusätzlich<br />

gezeigt, dass es bei der Produktion an vielen Stellen Einsparpotentiale gibt, so<br />

Ira Rieger. „Diese möchten wir, trotz geplantem Neubau, auch noch im Bestandsbau<br />

realisieren, denn unser Ziel ist es, unsere Prozesse energieeffizient<br />

zu gestalten und stetig besser zu werden. Dies spart nicht nur Ressourcen,<br />

sondern auch Kosten ein“, erklärt die Umweltmanagementbeauftragte.<br />

Das Thema Nachhaltigkeit ist sicher eines der wichtigsten in der Gesellschaft und<br />

hier muss man endlich ins Tun kommen. „Dies aber bitte mit Maß und Mitte“,<br />

fordern die Verantwortlichen des Unternehmens. „Bislang setzen wir bei CEFEG<br />

effizienzsteigernde Maßnahmen an Maschinen um, beispielsweise durch Optimierung<br />

der Einschaltvorgänge, Überprüfung und Anpassung des Druckluftsystems<br />

oder den Austausch der Beleuchtung durch LED usw.“, führt Rieger auf.<br />

Der CO2-Fußabdruck beziehungsweise die Ermittlung von spezifischen CO2-<br />

Emissionen der CEFEG-Produkte ist seit 2020 ein Thema. Das Unternehmen<br />

hat große und in diesem Bereich ambitionierte Kunden aus der Automobilindustrie,<br />

der Elektronikbranche aber auch aus anderen Wirtschaftszweigen,<br />

die alle ihre eigenen Nachhaltigkeits- bis hin zu Zero-CO2-Strategien verfolgen.<br />

Und Rieger unterstreicht: „Hieran orientieren wir uns, weil wir das<br />

Thema als gesellschaftlich sehr wichtig empfinden.“ Man müsse Prozesse und<br />

Vorlieferkette hinsichtlich der CO2-Emissionen betrachten und bewerten,<br />

führt sie aus. Jedoch für den CO2-Fußabdruck steht das Unternehmen noch<br />

am Anfang und sei gerade dabei, ein Team aus mehreren Mitarbeitern unterschiedlicher<br />

Bereiche zu einem Arbeitskreis „Energie, Umwelt und Nachhaltigkeit“<br />

zu etablieren, um dieses Thema bearbeiten zu können. Eine einzelne<br />

Person könne diese vielfältigen Aufgaben nicht mehr allein stemmen.<br />

Die IHK sieht die Gefahr, dass durch den „European Green Deal“ der EU<br />

beträchtlicher Verwaltungs- und Berichtsaufwand auf die Unternehmen<br />

zukommt. Dazu meint Ira Rieger: „Tatsächlich ist in den letzten Jahren der<br />

Berichts- und Dokumentationsaufwand deutlich gestiegen. Bereits die Bearbeitung<br />

der Anfragen und Forderungen hinsichtlich REACH (Registration,<br />

Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals), RoHs (Restriction of<br />

Certain Hazardous Substances), Konfliktmineralien und vieles andere nimmt<br />

viel Zeit in Anspruch.“ Das werde mit dem Lieferkettengesetz und auch dem<br />

European Green Deal weiter zunehmen und ist insbesondere für kleinere Unternehmen<br />

schwierig umsetzbar. „Die Wichtigkeit dieser und der Nachhaltigkeitsthemen<br />

ist unbestritten. Stemmen können wir dies nur durch Effizienzsteigerungen<br />

auch in den Verwaltungsprozessen, das heißt digitalisieren und<br />

automatisieren“, so die Bearbeiterin dieser Problematik. Beides spiele bei der<br />

CEFEG eine wesentliche Rolle.<br />

Derzeit plant der Hersteller verschiedener Federn und Stanzteile einen Unternehmensneubau,<br />

der sich aktuell in der Detailplanung befindet. Auch dabei<br />

geht es um Energieeffizienz und Nachhaltigkeit. Am Bestandsgebäude möchte<br />

die CEFEG eine Dach-Photovoltaikanlage über das Miet-Pacht-Modell<br />

errichten, um einen großen Anteil des benötigten Stroms aus erneuerbaren<br />

Energien zu erzeugen. Und bei der Dienstwagenflotte wird auf alternative Antriebe<br />

umgestellt. Wenn möglich, will man auch eine Ladesäule für Elektrofahrzeuge<br />

auf dem Betriebsgelände installieren.<br />

Foto: CEFEG<br />

„Als Unternehmen ist es uns<br />

wichtig, wie wir mit unseren<br />

Ressourcen umgehen“.<br />

CEFEG-Geschäftsführerin Dr. Denise Klinger

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