Campus Magazin Filmakademie Baden-Württemberg 22/23
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ALUMNI IM FOKUS<br />
Wie bist du zu dieser Stelle gekommen?<br />
Das verdanke ich einem geglückten Elevator-Pitch auf<br />
der Musical-Konferenz letztes Jahr in Wunsiedel, wo<br />
ich den Intendanten des Salzburger Landestheaters, Carl<br />
Philip von Maldeghem, in einer kurzen „Raucher“-Pause<br />
kennengelernt habe. Ich habe ihm meine Karte gegeben<br />
und dann hat er mich zwei Tage später per E-Mail<br />
kontaktiert und mich eigeladen, doch einmal vorbeizuschauen,<br />
wenn ich in Salzburg bin. Also Ticket nach<br />
Salzburg gebucht und ein Treffen mit dem Intendanten<br />
vereinbart, bei dem wir uns eine Stunde sehr nett unterhalten<br />
haben. Zu dem Zeitpunkt dachte ich noch, er<br />
wollte mich vielleicht als externe Komponistin für ein<br />
Projekt haben. Doch nach und nach kam heraus, dass<br />
er eine neue Stelle plant und sich mich dafür vorstellen<br />
könnte. Daraufhin habe ich einen Tag lang Probe gearbeitet,<br />
was ein Bewerbungsgespräch mit dem Studienleiter<br />
und musikalischen Leiter Wolfgang Götz beinhaltete,<br />
ein Vordirigieren, das Leiten einer Probe mit einem Gesangssolisten<br />
sowie dem Jugendchor. Ich habe die Stelle<br />
noch am selbem Tag bekommen.<br />
gehört auch ein Quäntchen Glück dazu, dass einem etwas<br />
Gutes einfällt. Wenn das mal nicht der Fall ist, dann<br />
gehe ich gerne raus in die Natur, am liebsten mit meinem<br />
Hund. Beim Spazierengehen habe ich oft die besten<br />
Einfälle.<br />
Dein musikalisches Oeuvre ist breit gefächert: Deine<br />
Werke reichen von Filmmusik, über Theatermusik und<br />
Konzertmusik, bis hin zu Rock, Pop und Jazz. Oft verschmelzen<br />
in deinen Kompositionen verschiedene musikalische<br />
Genres. Woher kommen diese Vielfalt und<br />
Wandlungsfähigkeit?<br />
Ich stamme aus einer sehr musikalischen Familie, die<br />
mich früh mit verschiedenen Musikrichtungen konfrontiert<br />
hat, ohne dabei eine Richtung zu bevorzugen oder<br />
als besser darzustellen. Mein Papa liebt Rock und Metal-Musik,<br />
spielt Geige und ist Tenor-Solist bei uns im<br />
Kirchenchor, in dem ich auch viele Jahre gesungen habe.<br />
Meine Mama spielt Klavier, Akkordeon und Steirische<br />
Harmonika und sie liebt französische Chansons. Meine<br />
Schwester spielt Saxofon, Klavier und Posaune und<br />
hat mir den Jazz nähergebracht. Das erste Musical, das<br />
ich sehen durfte, war „Cats“ und die CD lief in meinem<br />
Kinderzimmer zusammen mit „BravoHits“ und französischem<br />
HipHop rauf und runter. Warum sich also auf eine<br />
Farbe festlegen, wenn doch alle Farben wunderschön<br />
sind und sich auch noch kombinieren lassen!<br />
In einem Interview hast du mal gesagt, dass die Kompositionsarbeit<br />
eine einsame Arbeit ist. Hat sich das mit<br />
deinen Aufgaben in Salzburg geändert?<br />
Live-Auftritt mit Oliver Thedieck<br />
Haha,...ja, das habe ich oben bereits geschrieben. Durch<br />
die Vielfältigkeit der Stelle hat sich das zum Glück ein<br />
bisschen geändert.<br />
Wie findest du Motive und Themen für deine Musikstücke<br />
und woran arbeitest du im Moment?<br />
Diese Woche schreibe ich an Musical-Songs für das<br />
„Fliegende Klassenzimmer“. Hierfür gibt es Songtexte<br />
vom wunderbaren Marco Dott, die mir als Inspiration<br />
für die Melodien dienen. Und man bespricht gemeinsam,<br />
welche Emotionen erzeugt werden sollen, in welche<br />
musikalische Stilrichtung es gehen soll, schickt sich<br />
eventuell sogar Songs hin und her, in welche Richtung<br />
es gehen könnte. Und dann hilft mir mein musiktheoretisches<br />
Wissen, um mit Hilfe von verschiedenen Akkorden<br />
die erhofften Emotionen zu erzeugen. Natürlich<br />
100<br />
Du scheinst ein extrovertierter Mensch zu sein, der gern<br />
mit anderen zusammen ist und gemeinsam an Projekten<br />
arbeitet. An der FABW hast du ja zum Beispiel den<br />
<strong>Filmakademie</strong>-Chor gegründet und geleitet. Kam dir hier<br />
das an der FABW übliche Arbeiten im Team entgegen?<br />
Ja, absolut. Wer nicht gut im Team arbeiten kann, sollte<br />
besser Solokünstler*in werden! Der beste Rat, den ich je<br />
bekommen habe, war: 1. Be easy to work with. 2. Be easy<br />
to work with. 3. Be easy to work with.<br />
Bei all deinen vielfältigen Interessen – du bist ja beispielsweise<br />
auch ausgebildete Sängerin: Warum hast du