Campus Magazin Filmakademie Baden-Württemberg 22/23
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10 Fragen an Christoph Pellander<br />
CHRISTOPH PELLANDER SCHLOSS 2007<br />
SEIN DREHBUCH-STUDIUM AN DER<br />
FILMAKADEMIE BADEN-WÜRTTEMBERG<br />
AB. SEIT JULI 2019 IST ER LEITER REDAK-<br />
TION UND PROGRAMM-MANAGEMENT DER<br />
ARD DEGETO. IN DIESER FUNKTION IST ER<br />
FÜR AUFTRAGS-, KOPRODUKTIONEN UND<br />
DEN LIZENZEINKAUF DER ARD DEGETO IM<br />
BEREICH FERNSEHEN UND KINO REDAKTI-<br />
ONELL VERANTWORTLICH. ZUDEM LEITET<br />
ER DIE PROGRAMMPLANUNGEN SOWIE DIE<br />
PRESSESTELLE DER DEGETO.<br />
konnte ich die letzte Phase des Studiums und den Job<br />
sehr gut verbinden. In den zwei Jahren als junger Produzent<br />
im Team von Greenskyfilms habe ich viel geschrieben<br />
und entwickelt. Damals hatten es junge Filmemacher*innen<br />
aber deutlich schwerer in der Akquise, da<br />
weniger produziert wurde als heute und es auch weniger<br />
Auftraggeber gab. Als der Anruf vom WDR kam, aber<br />
nicht aufgrund eines Stoffangebots, sondern aufgrund<br />
einer freien Stelle, wechselte ich wieder auf die Seite des<br />
Senders. Nun arbeite ich schon seit mehr als 15 Jahren<br />
für die ARD. Die Jahre in den Landesrundfunkanstalten<br />
- vor allem beim NDR - waren immer enorm abwechslungsreich<br />
und die Aufgaben bei der ARD Degeto machen<br />
einfach großen Spaß.<br />
Sicher gehen viele Skripte anderer Autor*innen durch<br />
Deine Hände. Juckt es Dich manchmal in den Fingern,<br />
mal wieder selbst ein Drehbuch zu schreiben? Oder<br />
hast Du sogar noch den einen oder anderen Stoff in der<br />
Schublade?<br />
Davor arbeitete Christoph Pellander als Redakteur beim<br />
NDR im Programmbereich Fiktion und Unterhaltung, in<br />
den Abteilungen Film, Familie und Serie sowie Talk und<br />
journalistische Unterhaltung. Zu seinen weiteren beruflichen<br />
Stationen zählen Tätigkeiten als Redakteur für<br />
die Fiktion beim WDR und BR sowie als Produzent/Producer<br />
bei der Greenskyfilms GmbH und der Bavaria Film<br />
GmbH.<br />
Lieber Christoph, Du hast die <strong>Filmakademie</strong> mit einem<br />
Diplom in Drehbuch verlassen, hast aber danach bald<br />
den Weg in Richtung Produktion und Redaktion eingeschlagen.<br />
Wie kam es zu dieser Ausrichtung?<br />
Schon während des Studiums bekam ich die Anfrage<br />
vom Bayerischen Rundfunk, in der Spielfilm-Redaktion<br />
von Bettina Reitz in München zu arbeiten. Da auch meine<br />
Diplom-Betreuerin Franziska Buch in München lebte,<br />
Tatsächlich erreichen uns in der Degeto über 1.000<br />
Stoff-Angebote im Jahr. Diese werden von uns in der<br />
Redaktion alle gelesen und geprüft. Lesestoff gibt es also<br />
ausreichend, aufgrund der Menge können wir aber<br />
nur einen Bruchteil der Ideen umsetzen. Und ja, es juckt<br />
mich immer wieder. Ich habe vor einigen Jahren begonnen,<br />
nebenbei journalistisch im Pferdesport – also in<br />
einem völlig anderen Metier - tätig zu sein. Ein kleiner<br />
Ausgleich. Natürlich bleibt aber auch stets die Option,<br />
Geschichten und Stoffe, die einen bewegen, anzustoßen<br />
und so inhaltliche Impulse zu setzen. Ein aktuelles<br />
Beispiel: Die Roman-Reihe „Lost in Fuseta“ von Holger<br />
Karsten Schmidt, der ja auch „Ludwigsburger“ ist. Nach<br />
der Lektüre war mir klar, dass Kommissar Leander Lost<br />
auch auf die Bildschirme gehört. Die Verfilmung ist bereits<br />
diesen Sommer im Ersten und in der ARD Mediathek<br />
zu sehen.<br />
Was reizt Dich besonders an Deiner Tätigkeit bei der<br />
ARD Degeto?<br />
Die ARD Degeto ist eine der wichtigsten Auftraggeberinnen<br />
für fiktionale Produktionen in Deutschland.<br />
Wir machen Kinofilme, Fernsehfilme, Reihen und Serien<br />
für das Erste, die ARD Mediathek und die gesamte<br />
ARD. So entstehen 82% aller Filme und Mehrteiler<br />
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