Campus Magazin Filmakademie Baden-Württemberg 22/23
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ANIMATIONSINSTITUT 20 JAHRE<br />
„Jedes Jahr wird‘s wieder spannend, was der<br />
neue Jahrgang am Institut so anstellt“<br />
Institutsgründung waren wir eine kleine verschworene<br />
Gruppe um Thomas Haegele, für die durch die Selbständigkeit<br />
ganz neue Entwicklungen möglich waren.<br />
Was war damals deine Rolle?<br />
VIET NGUYEN ARBEITET SEIT 1998<br />
AN DER FILMAKADEMIE. ZUM TEAM<br />
DES ANIMATIONSINSTITUTS GEHÖRT<br />
ER SEIT DESSEN GRÜNDUNG VOR ZWANZIG<br />
JAHREN. DER SPEZIALIST FÜR ANWEN-<br />
DUNGEN IM BEREICH ANIMATION UND VFX<br />
SPRICHT ÜBER DIE „WILDEN“ ANFANGSJAH-<br />
RE, DIE ATEMBERAUBENDE GESCHWINDIG-<br />
KEIT TECHNISCHER ENTWICKLUNGEN UND<br />
SEINE UNVERGESSLICHEN MOMENTE IN DER<br />
GESCHICHTE DES INSTITUTS.<br />
Bevor ich zur <strong>Filmakademie</strong> kam, arbeitete ich für den<br />
Geschäftsbereich Motion Picture bei Kodak. Ich war Vertriebsingenieur<br />
für das weltweit erste digitale Filmbearbeitungssystem<br />
überhaupt. Das System hieß Cineon<br />
– eine millionenteure Bearbeitungskette aus Laserfilmscanner,<br />
Silicon Graphics Computer und Laserrückbelichter.<br />
Leider hat Kodak später Cineon aus Kostengründen<br />
eingestellt, als sich die digitale Bildbearbeitung<br />
mit kleineren Systemen auf Personal Computern in der<br />
Branche immer mehr durchsetzte. Da ich die Abteilung<br />
und die <strong>Filmakademie</strong> bis dahin durch Cineon-Einführungen<br />
und Präsentationen auf der FMX kannte und<br />
schätzte, bewarb ich mich und kam quasi als Assistent<br />
von Thomas Haegele in die Abteilung.<br />
Lieber Viet, das Animationsinstitut wurde vor zwanzig<br />
Jahren gegründet und du warst von Anfang an dabei.<br />
Was kommt dir in den Sinn, wenn du an die ersten Jahre<br />
des Instituts denkst?<br />
Es war ein Aufbruch und zugleich eine Art Neustart, da<br />
wir vorher als „Abteilung für digitale Bildgestaltung“ an<br />
der <strong>Filmakademie</strong> bereits einen wichtigen Stellenwert<br />
hatten. Auf diesem Fachgebiet war sie anderen Filmhochschulen<br />
in Deutschland weit voraus. Als dann ein<br />
eigenes Institut mitunter dafür gegründet wurde, gab es<br />
mehr Stellen und Mittel, wodurch sich alles noch professioneller<br />
entwickeln konnte. Wenn ich das mit heute<br />
vergleiche, waren wir aber viel kleiner, insgesamt gerade<br />
einmal 12 Leute. Zum Mittagessen gingen wir fast jeden<br />
Tag zusammen in den „Engel“ und redeten lange über alles<br />
mögliche. Das kann man sich heute mit unserer aktuellen<br />
Größe und Struktur kaum mehr vorstellen. Zur<br />
Viet zur Zeit der Gründung des Animationsinstituts<br />
Und wie hat sich dein Job über die Jahre entwickelt?<br />
Bis heute kümmere ich mich am Institut um Softwareanwendungen<br />
im Bereich Animation und VFX. Der andere<br />
Bereich, der sukzessive dazukam, waren Anwendungen<br />
für uns Mitarbeitende für die Kommunikation,<br />
Dokumentation, Kollaboration usw.<br />
Thomas Haegele war es immer wichtig, dass wir uns als<br />
Ausbildungsbetrieb nie nur auf ein System beschränken,<br />
sondern dass für Studierende immer alle Möglichkeiten<br />
und Neuerungen auf dem Feld der VFX und Animation<br />
zugänglich sind. Über die Jahre hat sich da ein<br />
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