FABW INSIDE: MEET THE STAFF „Ich habe kein Netflix, weil ich weiß, das würde nicht gut ausgehen” 124
Ein Gespräch mit Marika Köpf IM APRIL 2020 STIESS MARIKA KÖPF ALS LEITERIN DES FINANZ- UND RECHNUNGS- WESENS ZUM TEAM DER FILMAKADEMIE BADEN-WÜRTTEMBERG. ZUM JANUAR 20<strong>22</strong> HAT SIE DIE VERWALTUNGSLEITUNG ÜBER- NOMMEN. EINEN WEITEN WEG MUSSTE SIE DABEI GEOGRAFISCH NICHT ZURÜCKLEGEN: VON 2007 BIS 2020 WAR SIE AN DER NUR EINEN STEINWURF ENTFERNTEN AKADEMIE FÜR DARSTELLENDE KUNST (ADK) TÄTIG, EBENFALLS ALS VERWALTUNGSLEITERIN. Liebe Marika, bring uns doch bitte mal kurz Deinen beruflichen Werdegang bis zur ADK näher. Tatsächlich habe ich hier in Ludwigsburg angefangen. Mitte der 80er Jahre habe ich eine Ausbildung im gehobenen Verwaltungsdienst an der Fachhochschule gemacht. Das Ludwigsburg von heute ist mit jenem von damals nicht zu vergleichen. In jener Zeit war Ludwigsburg noch ein Ort, wo man dachte: Nichts wie weg hier! Das Marstall Center war die Attraktion der Stadt. Straßencafés so wie heute gab es z.B. gar nicht. Hinzu kam, dass es sich eher um eine Pendler-Hochschule handelte. Man lebte also nicht in Ludwigsburg, oder nur für zwei Monate im Studierendenwohnheim und danach war man ja wieder in den Ausbildungseinrichtungen. Das war mein Einstieg ins Berufsleben. Bist Du also Ur-Ludwigsburgerin? Nein, ursprünglich komme ich aus dem Alb-Donau- Kreis, aus einem kleinen Ort zwischen Ulm und Blaubeuren. Aber ein Landeskind bin ich. Tatsächlich habe ich immer an den Rändern von <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> gelebt: bei Ulm, in Konstanz, eine Zeit in Mannheim. Nur den Schritt über die Landesgrenze hinaus habe ich nie gemacht. Mit Wohnen in Stuttgart und Arbeiten in Ludwigsburg bin ich nun in der Mitte des Landes angekommen. Und wie ging es nach der Fachhochschule weiter? Anschließend bin ich nach Konstanz gegangen, habe dort an der Universität Verwaltungswissenschaften studiert. Von dort ging es dann ins klassische Berufsleben. Meine erste Station war im Staatsministerium im Europareferat. Danach bin ich zur MFG Medien- und Filmgesellschaft gewechselt und hatte dort zum ersten Mal einen beruflichen Bezug zum Film. Die MFG war die neu gegründete Filmförderungseinrichtung des Landes, mit den zwei Geschäftsbereichen Filmförderung und Medienentwicklung. Dort war ich vier Jahre lang tätig, damals noch im Friedrichsbau. Ich habe aufgehört, bevor der Umzug ins Bosch Areal anstand. Den Umzug habe ich also nicht mehr begleitet. Von der MFG bin ich dann an die Volkshochschule in Stuttgart gewechselt. Eine total bunte, umtriebige Einrichtung, die natürlich alle möglichen Bereiche abdeckt. Dort war ich sieben Jahre. Und dann gab es auf einmal die Möglichkeit, wieder ins schöne Ludwigsburg zu wechseln, durch die Gründung der ADK. Das war eine Gelegenheit, wie man sie nur einmal im Leben bekommt: Da wird eine Einrichtung nicht nur gegründet, sie wird neu gebaut. Ich hatte also die Chance, von Anfang an dabei zu sein, vom Baggerbiss für den Theaterturm bis zum Anlegen der Wiese und der Aufnahme des ersten Jahrgangs von Studierenden und, parallel dazu, die internen Strukturen zu schaffen. Das ist schon etwas sehr Besonderes. Deshalb habe ich auch nicht gezögert, diese Aufgabe zu übernehmen. Zumal ich den künstlerischen Bereich schon immer auch privat sehr mochte und ich es außerordentlich spannend fand, ihn von der Ausbildungsseite kennenzulernen. Bis zum Einzug in die eigentlichen Gebäude hatte ich mein erstes Büro ja sogar in der <strong>Filmakademie</strong> auf dieser Etage samt einer E-Mail-Adresse, die dieselbe war wie jetzt auch wieder. Dann kanntest Du verschiedene Menschen und einige Abläufe an der <strong>Filmakademie</strong> ja schon, zumal FABW und ADK in verschiedenen Bereichen miteinander kooperieren. Was hat Dich letztlich bewogen, den Schritt auf die andere Seite des Akademiehofs zu wagen? Bei der ADK war ich 13 Jahre. Das waren aufregende, spannende Jahre. Nach so einer langen Zeit stellt sich aber irgendwann die Frage: Mache ich das weiter oder suche ich nochmal eine neue Herausforderung? Und dann gab es die Möglichkeit, an die <strong>Filmakademie</strong> zu wechseln. Natürlich habe ich überlegt. Du gibst ja etwas Vertrautes auf und lässt dich auf was Neues ein. Aber es war einfach der richtige Zeitpunkt, nochmal den Schritt 125