Campus Magazin Filmakademie Baden-Württemberg 22/23
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durften wir einmal kurz die Tür öffnen und ein Tablett<br />
mit Essen reinholen. Das WLAN funktionierte nur ordentlich,<br />
wenn man mit dem Laptop direkt an der Tür<br />
saß. Wer von uns einen Zoom-Call hatte, durfte dort sitzen.<br />
Ansonsten spielten wir viel, brachten uns gegenseitig<br />
unsere filmischen Gewerke bei, bestaunten Zaubertricks<br />
von Hannah und halfen Bjarne beim Befüllen<br />
der Sound Library (Pro-Tipp: Kontaktmikro an Badezimmerlüftung<br />
hängen, das klingt echt cool). Wir machten<br />
Sportprogramme, malten und lasen. Wir zeigten uns unsere<br />
bisherigen Filme und sprachen über unseren Dreh.<br />
Ja, wir haben uns gut verstanden und ja, wir kennen uns<br />
jetzt sehr gut.<br />
Samstag, 31. Juli 2021: Wir machen endlich unseren<br />
zweiten Test, genießen kurz die Freiheit draußen.<br />
Sonntag, 1. August 2021: Früh rufe ich wieder beim Gesundheitsamt<br />
an. “Ja” - unsere Ergebnisse sind da, sie<br />
sind negativ, die Selbstisolation ist beendet. Ich tanze<br />
ums Auto herum, als wir zum ersten Mal wieder draußen<br />
sind. Es folgt eine sehr intensive Woche mit teilweise<br />
12-Stunden-Drehtagen, mit vielen Eindrücken und<br />
besonderen Begegnungen.<br />
Freitag, 06. August 2021: Wir fahren zum Zoll, um das<br />
Carnet vorzubesprechen und Hannah und Bjarne machen<br />
wieder die für die Einreise nach Frankreich nötigen<br />
PCR-Tests. Alles scheint glatt zu laufen, Sonntag<br />
wollen wir abfahren.<br />
nicht fahren. Wir müssen mit ansehen, wie das Schiff,<br />
das uns erst nicht auf die Insel bringen wollte, jetzt ohne<br />
uns aus dem Hafen fährt.<br />
Unser Protagonist und seine Frau nehmen uns glücklicherweise<br />
auf. Sie werden über die Zeit unsere Guernsey-Großeltern<br />
(was sie aber nicht gerne hören, denn sie<br />
fühlen sich noch nicht so alt).<br />
Montag, 09. August 2021: Wir gehen zu Condor Freight<br />
und zahlten 350€, um uns als Fracht buchen zu lassen.<br />
Das ist mir zu dem Zeitpunkt egal. Auch die anderen Papiere,<br />
die ich plötzlich brauche, wie z.B. ein Sicherheitspapier<br />
aus Frankreich - ich schicke ihnen einfach meine<br />
Kreditkartendetails. Das Prozedere mit den PCR-Tests<br />
geht wieder los. Jedes Mal schlappe 70€ pro Test.<br />
Mittwoch, 11. August 2021: Und dann stehen wir wieder<br />
vor der Fähre und werden an Bord gelassen. Man reicht<br />
uns wieder einen Stapel Papiere, den wir unbedingt ausfüllen<br />
sollen, sonst würde uns Frankreich nicht reinlassen.<br />
In Frankreich an der Grenze interessieren diese<br />
Papiere niemanden. Dafür wollen sie aber die teuren<br />
PCR-Tests nicht akzeptieren. Wir müssen zu einem Gebäude<br />
fahren und neue Antigen-Tests machen (gratis!!).<br />
Als diese negativ sind, dürfen wir endlich einreisen. Und<br />
so geht diese verrücke Reise nach 10 Stunden Autofahrt<br />
zu Ende.<br />
Und zum guten Schluss haben sich dann doch alle Mühen<br />
gelohnt, denn es ist tatsächlich ein Film dabei herausgekommen:<br />
Sonntag, 08. August 2021: Früh an der Fähre angekommen,<br />
finden wir niemanden vom Zoll, obwohl uns am<br />
Freitag gesagt wurde, jemand werde für das Carnet vor<br />
Ort sein. Wir beschließen, erst einmal einzuchecken<br />
und dann eventuell nochmal zu fragen. Beim Check-in<br />
kommt das Problem: Wir seien nicht als Fracht gebucht.<br />
„Ja, aber in Frankreich konnten wir das einfach nachbuchen.“<br />
„Nein, das ginge hier nicht. Wegen des Brexit müsse man<br />
48 Stunden vor Abfahrt als Fracht gebucht werden.“<br />
„Okay, ob wir dann einfach privat rüberfahren könnten?“<br />
„Nein, wir seien ein VW Bus, wenn Frankreich das bemerkt,<br />
dass wir Technik geladen haben, dann müsse<br />
Condor 10.000 Pfund Strafe zahlen.“<br />
Ich diskutiere lange mit ihnen, spreche sogar mit der<br />
Chefin von Condor Ferries von Guernsey, lasse über<br />
Kontakte die Border Control anrufen, aber sie lassen uns<br />
IN CONCRETE – DAS ERBE DER DEUTSCHEN<br />
BESATZUNG GUERNSEYS<br />
REGIE, PRODUKTION, MONTAGE: Lotta Pommerien<br />
BILDGESTALTUNG: Hannah Schwarzl<br />
MUSIK: Hannes Britz<br />
SET-TON: Bjarne Taurnier<br />
SOUNDDESIGN: Bjarne Taurnier, Samuel Krupke<br />
MISCHUNG: Stefan Erschig<br />
FOLEY ARTIST: Jonathan Rösch<br />
MOTION DESIGN: Rebecca Zahor<br />
SPRECHERIN: Samira Najafian<br />
Lotta Pommerien studiert im 4. Jahr des Projektstudiums im Studiengang<br />
Fernsehjournalismus an der FABW<br />
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