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Campus Magazin Filmakademie Baden-Württemberg 22/23

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ALUMNI IM FOKUS<br />

sie sich ihr Programm aus einem unübersichtlichen Angebot<br />

der unterschiedlichsten und in der Summe äußerst<br />

kostspieligen Streaming-Anbieter zusammensuchen<br />

müssen. Nie habe ich so oft wie im letzten halben<br />

Jahr gehört: Diese Serie war großartig. Habe ich bei der<br />

ARD gar nicht vermutet. Das wurmt kurz, ist aber das<br />

richtige Signal.<br />

Themen wie Green Shooting werden immer wichtiger,<br />

auch an der <strong>Filmakademie</strong>. Prüft ihr bei der ARD Degeto<br />

Stoffe mittlerweile auch im Hinblick auf ihre nachhaltige<br />

Umsetzbarkeit?<br />

Als Mitglied des branchenweiten Arbeitskreises „Green<br />

Shooting“ beauftragen wir als Degeto bereits heute immer<br />

mehr Produktionen nach dessen Vorgaben für ökologische<br />

Mindeststandards. Aktuell werden bereits 60%<br />

unserer Erstsendeminuten ökologisch nachhaltig produziert.<br />

Unser Ziel ist es hier, mit den Produktionsfirmen<br />

diese Zahl weiter zu erhöhen und unsere Filme und Serien<br />

auch weiter in Richtung Nachhaltigkeit zu optimieren.<br />

Eine Auswahl von möglichen Stoffen erfolgt aktuell<br />

aber nicht auf Basis einer ökologischen Nachhaltigkeit.<br />

Als öffentlich-rechtliches Fernsehen bemühen wir uns<br />

aber, Nachhaltigkeitsthemen auch in unseren Produktionen<br />

abzubilden und so auch dem Bildungsauftrag als Teil<br />

der pluralistischen Gesellschaft zu dienen.<br />

Hast Du noch Kontakt zu ehemaligen Kommiliton*innen<br />

aus Ludwigsburg? Und sprecht ihr gelegentlich noch<br />

über die gemeinsame Zeit an der <strong>Filmakademie</strong>, wenn<br />

ihr euch trefft?<br />

Wie würdest Du die Erfahrung Deines Studiums an<br />

der <strong>Filmakademie</strong> rückblickend zusammenfassen? Und<br />

würdest Du Dich heute noch einmal für die FABW entscheiden?<br />

In meiner aktuellen Funktion habe ich Berührungen<br />

mit allen Filmhochschulen in Deutschland und wäre ich<br />

heute Student, so fiele es mir schwer, mich für einen<br />

Standort zu entscheiden, weil an allen Schulen großartig<br />

gearbeitet wird. Damals habe ich mich nur an der Aka<br />

beworben und hatte keinen Vergleich. Ich möchte die<br />

Zeit aber niemals missen, weil ich neben Netzwerk und<br />

Kontakten als Programm-Verantwortlicher auch heute<br />

noch von den Erfahrungen aus Ludwigsburg vor allem<br />

auch in den Gewerken Regie, Kamera und Schnitt profitiere.<br />

Ich hätte mir damals einen größeren Schwerpunkt<br />

auf „Serie“ gewünscht, die galt als verpönt. Das hat sich<br />

erfreulicherweise stark verändert.<br />

Zum Abschluss: Welche Filme haben Dich nachhaltig geprägt<br />

und warum?<br />

Da gibt es eine Reihe von Filmen, die mich geprägt haben<br />

und auch Auslöser dafür waren, warum ich in diese<br />

Branche wollte. Zwei davon sind sicher Miloš Formans<br />

EINER FLOG ÜBERS KUCKUCKSNEST, der mich<br />

heute noch so anfasst wie kaum ein Film, sowie DAS<br />

SCHWEIGEN DER LÄMMER von Jonathan Demme,<br />

bei dem Autor Ted Tally in meinen Augen das perfekte<br />

Drehbuch gelungen ist. Beide Filme haben sicher mit dazu<br />

beigetragen, dass ich selbst Geschichten und Charaktere<br />

entwickeln und auf die Leinwand bringen möchte.<br />

Natürlich, die Zeit an der "Aka" schweißt ja zusammen<br />

und es sind genügend Geschichten in den vier Jahren<br />

passiert, die auch heute noch für Lacher sorgen. Ich freue<br />

mich immer, mit ehemaligen Kommiliton*innen (und<br />

Mitbewohnern) zusammenarbeiten zu können und das<br />

in verschiedensten Gewerken: Produktion, Drehbuch,<br />

Regie, Kamera oder auch Schnitt. Über das gemeinsame<br />

Studium ist man sich einfach vertraut. Ganz aktuell<br />

arbeite ich z.B. eng mit Christian Schwochow in unserem<br />

Nachwuchsprojekt für die ARD Mediathek, dem<br />

Killerstories Series Award, wo er Teil der Jury ist und<br />

auch als Pate an der Seite der Gewinner*innen für die<br />

Degeto tätig ist. Genauso schön ist es, auch mit ehemals<br />

Dozierenden zusammenzuarbeiten und Projekte zu gestalten.<br />

Auch hier ist es immer ein freudiges Wiedersehen.<br />

Das Interview führte Andreas Friedrich<br />

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