Campus Magazin Filmakademie Baden-Württemberg 22/23
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der Wechsel der Institutsleiter im Jahr 2015, als Andreas<br />
Hykade die Leitung übernahm. Thomas war sehr auf die<br />
Technik spezialisiert. Andreas setzte stärker einen künstlerischen<br />
Fokus. Diese Entwicklungen galt es für uns<br />
auch im Administrativen abzubilden, was zuweilen eine<br />
große Herausforderung darstellte.<br />
Inwiefern?<br />
Etwas, das sich mit der Größe verändert hat, sind die<br />
Kommunikationsstrukturen. Im Management ist es<br />
wichtig, die Zusammenhänge zu verstehen, damit ich<br />
das, was die Kunst will, also die Studierenden oder die<br />
Lehre, positiv umsetzen kann. Als Verwaltung sind wir<br />
ja mit der Politik in Kontakt, müssen Strukturpapiere<br />
verfassen und den Menschen in politischen Positionen<br />
klar machen, dass das, was wir mit staatlichem Geld vorhaben,<br />
etwas Sinnvolles ist. Dahingehend mussten wir<br />
uns im Vergleich zu früher immer schneller neu erfinden.<br />
Irgendwann hatte ich durch die Größe des Instituts<br />
zu akzeptieren, dass ich nicht mehr alle Dinge verstehen<br />
kann. Ich muss mich heute mehr auf das Expert*innenwissen<br />
der Mitarbeitenden verlassen. Früher war das<br />
auch nicht leicht, aber wir waren näher dran. Mittlerweile<br />
ist alles komplexer, wenn man bedenkt, was Animation<br />
so alles macht, von Filmen, Spielen bis zu VR-,<br />
AR-, KI-Anwendungen und so weiter. Die Bandbreite ist<br />
einfach größer geworden.<br />
Was ist für dich das Besondere, welches das Institut<br />
über die Jahre ausgezeichnet hat?<br />
gegeben, alles zu versuchen, um Dinge zu ermöglichen.<br />
Wir haben uns stets eine Begeisterungsfähigkeit bewahrt<br />
und uns bemüht, neue Entwicklungen nie zu bürokratisch<br />
zu sehen. Wir stellen einen kurzen Dienstweg sicher.<br />
Wer hier etwas Bestimmtes braucht, weiß wohin.<br />
Wir geben dann unser Bestes, es hinzubekommen. Wir<br />
wollen den Studierenden des Animationsinstituts einen<br />
geschützten Rahmen bieten, in dem sie ungehindert kreativ<br />
sein und experimentieren können. Mit unseren Vorbereitungen,<br />
etwa der notwendigen Technik und den Investitionsmitteln,<br />
stellen wir so gut wie möglich sicher,<br />
sie vor Hindernissen zu bewahren, die es für sie später<br />
bei Projekten in der freien Wirtschaft geben kann.<br />
Wenn man sieht, was dabei jedes Jahr an Arbeiten herauskommt,<br />
können wir darauf auch wirklich stolz sein.<br />
Was wünscht du dir für die Zukunft des Animationsinstituts?<br />
Eigentlich, dass viele Umstände so bleiben, wie sie sind.<br />
Dass uns die Politik etwa weiterhin keine künstlerischen<br />
Vorgaben macht und z.B. alle zwei Jahre eine Oscar-<br />
Nominierung verlangt. Die Zusammenarbeit mit dem<br />
Land hat da immer super funktioniert und uns viel Freiraum<br />
gegeben. Und dann noch, dass das erhalten bleibt,<br />
was ich eben über die kreative Freiheit der Studierenden<br />
gesagt habe. Dass die Administration in der Lage ist, dieses<br />
System des Ermöglichens von Projekten weiterhin zu<br />
schützen und zu stützen.<br />
Das ist einerseits diese Lebendigkeit. Ich hatte nie das<br />
Gefühl, ich mache jeden Tag dasselbe. Zudem hat es hier<br />
von der Verwaltung aus gesehen immer eine Haltung<br />
Heike auf einer FMX-Party in den 2000ern (vorne links)<br />
Heike heute mit ihrem Team<br />
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