Campus Magazin Filmakademie Baden-Württemberg 22/23
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Year One – ein Jahr Executive & Line Producing an der FABW<br />
„EIN ALLGEMEINES INTERESSE AN DER WELT<br />
IST IN DIESER BRANCHE UNABDINGBAR”<br />
DOZENT FELIX EISELE UND STUDENTIN<br />
BEGÜM BAKIRCI BERICHTEN ÜBER IHRE<br />
ERFAHRUNGEN MIT DER STUDIENVERTIE-<br />
FUNG EXECUTIVE & LINE PRODUCING (ELP)<br />
SEIT DER EINFÜHRUNG DES PROGRAMMS IM<br />
JAHR 2021. INNERHALB DES FABW-STUDI-<br />
ENGANGS PRODUKTION SETZT DIE SPEZIA-<br />
LISIERUNG EXECUTIVE & LINE PRODUCING<br />
DEN SCHWERPUNKT AUF DIE FINANZIELLE,<br />
UNTERNEHMERISCHE UND ORGANISATORI-<br />
SCHE LEITUNG EINER FILM- UND MEDIEN-<br />
PRODUKTION.<br />
FELIX, letztes Jahr habt ihr das ELP-Programm auf die<br />
Beine gestellt. Erzähl mal kurz, wie es zu dieser Entwicklung<br />
kam.<br />
Die Idee für diese neue Spezialisierung existierte eigentlich<br />
schon fünf Jahre zuvor, und zwar unter dem sich abzeichnenden<br />
Fachkräftemangel im Bereich der Ausführung<br />
und Durchführung im Produktions-Markt. Damals<br />
gab es schon die Vorstellung, das Angebot im dritten und<br />
vierten Jahr zu installieren, um gerade den wirtschaftlichen<br />
sowie strukturellen und herstellungstechnischen<br />
Bereich mehr in den Fokus zu bringen. Und dann hat es<br />
leider ein paar Jahre länger gedauert, bis alle Grundlagen<br />
geschaffen waren.<br />
Das Programm ist deutschlandweit einzigartig.<br />
Was ist das Besondere an dieser Spezialisierung?<br />
FELIX: Ja, die Spezialisierung gibt es in dieser Form nur<br />
bei uns. Auf struktureller Ebene gibt es die Besonderheit<br />
eines Quereinstiegs. Potenzielle Kandidat*innen, die ein<br />
gewisses Grundwissen aus der Branche mitbringen, können<br />
sich für einen Quereinstieg bewerben und darüber<br />
direkt ins Projektstudium einsteigen, also ab dem dritten<br />
von vier Jahren. Das sind dann vollwertige Produktionsstudierende<br />
wie alle anderen P3- und P4-Studierenden,<br />
die auch gleichwertig ein Diplom machen.<br />
Inhaltlich ist die Besonderheit, dass wir uns auf die<br />
Schnittstelle der Übersetzung zwischen Vision und Umsetzung<br />
fokussieren und wirtschaftliche Aspekte sowie<br />
rechtliche Belange miteinfließen lassen. Es ist ein bisschen<br />
zweischneidig, weil die Theorie alleine nicht funktioniert<br />
in diesem Segment. Es gehört sehr viel Praxiserfahrung<br />
dazu. Natürlich muss man sich auch nach dem<br />
Studium noch draußen auf dem Markt beweisen und<br />
weitere Erfahrungen sammeln. Aber wir glauben, dass<br />
die Studierenden nach Abschluss der Spezialisierung das<br />
Rüstzeug haben, sich fest zu etablieren und erfolgreich<br />
im Bereich Produktion arbeiten zu können.<br />
BEGÜM, was macht für dich aus studentischer Sicht das<br />
ELP-Programm besonders?<br />
BEGÜM: Ich habe schon in Istanbul Film studiert und<br />
dort gearbeitet, bevor ich an die <strong>Filmakademie</strong> gekommen<br />
bin. Weil die klassischen Produktionsstudiengänge<br />
nichts für mich waren und ich nicht schon wieder ein<br />
Grundstudium machen wollte, habe ich speziell nach einem<br />
Programm wie ELP gesucht. Also habe ich recherchiert,<br />
immer mal wieder auf der <strong>Filmakademie</strong>-Seite<br />
nachgeschaut und letztes Jahr kam ELP neu dazu. Wegen<br />
der Möglichkeit des Quereinstiegs habe ich mich letztendlich<br />
auch beworben.<br />
Und was den Inhalt angeht, bin ich wirklich so zufrieden<br />
und froh, weil ich hier gerade das lerne, was mir richtig<br />
fehlt: Geschäftsführung, legale Aspekte bei der Produktion<br />
und so weiter. Ich bin ja auch neu in Deutschland<br />
und jedes Land hat verschiedene Regeln. Ich glaube, das<br />
Studium bringt mir echt viel!<br />
FELIX: Eine weitere Besonderheit bei uns ist, dass wir<br />
ein eigenes Mentoring-Programm für den ELP-Studiengang<br />
aufgebaut haben. Darin werden die Studierenden<br />
von Professionals aus der Branche zwei Jahre lang begleitet.<br />
BEGÜM: Ja, unsere Mentor*innen sprechen so offen<br />
und ehrlich über die Industrie! Studierende haben<br />
selten solche Gelegenheiten.<br />
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