Melange No24

ihr Bruder betreibt. 1998 stellte sie sich auf die eigenen Beine
und übernahm das Café Fodermair in Murnau. Eigentlich
wollte sie an die ursprüngliche Wirkungsstätte der Krönners
zurück, nach Weilheim. „Aber das war zu weit weg.“ Also pendelte
sie von Garmisch nach Murnau. Als ihre Ehe zu Ende
ging, zog sie ganz ins Blaue Land.
KRÖNNER IST FAMILIEN-TRADITION
Die Familiengeschichte blickt auf eine lange Tradition zurück.
Bereits 1759 ließ sich der Urahn Johann Baptist Krönner in
Moosburg als Lebzelter, Wachszieher und Metsieder nieder und
legte damit den Grundstein für die Familientradition. 1869 eröffnete
Leopold Krönner als erster eine Konditorei in Weilheim.
„L. Krönner Wachszieher Conditor“ ließ er auf seine Fassade
schreiben. Gut 150 Jahre später, am 1. Juli 2022, kehrte das
Café Krönner dorthin zurück. Der neue Hausbesitzer hatte die
Familie stark umworben. Und so war es nun bereits die junge
Generation, die entschied: Wir gehen wieder nach Weilheim.
„Ich hatte eine Vision als junge Frau“, sagt die Konditormeisterin.
„Ich wollte ein Vorzeigeunternehmen, das modern und traditionell
zugleich ist. Das zeigt, dass das Handwerk modern in
die Zukunft geführt werden kann.“ Und sie wollte zurück nach
Weilheim. Als sie älter wurde, dachte sie: „Das schaffe ich nicht
mehr.“ Doch siehe da: „Das machen jetzt die Kinder. Wir verwirklichen
jetzt gemeinsam den Traum als Familie.“
Barbara Krönners Kinder sind bereits die elfte Generation des
Familienbetriebs mit inzwischen 70 Mitarbeitern. Die Söhne
Mike und Max sind ebenfalls Konditormeister im Unternehmen
– und halten 49 Prozent. Zusammen mit Max' Freundin Violetta
arbeiten damit vier Meister im Kaffeehausbetrieb. Krönners
Tochter Martina ist eine tragende Säule in Service, Küche und
Laden. Mikes Ehefrau Melissa, Mutter des Enkels Anton Leopold,
kümmert sich neben der Kindererziehung um die vielseitigen
Online-Tastings. Gemeinsam haben die Krönner-Kinder
auch schon das nächste „Mammut-Projekt“ in Angriff
genommen: Auf einem Gewerbegrundstück in Riegsee entstehen
großzügige Räume für Konditorei, Eislabor, gläserne Schokoladenmanufaktur
und Schulungsräume.
Die Unternehmerin hatte nicht erwartet, dass alle Kinder mitmachen.
Und ursprünglich hatte sie sich das auch gar nicht
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