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Melange No24

Melange No24 - das Magazin im Süden Bayerns

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STERNE<br />

Ein Blick ins Universum: Milchstraße und andere Galaxien<br />

Woher kommt der Name Milchstraße?<br />

Wenn wir nachts zu bestimmten Zeiten in einen klaren und dunklen<br />

Himmel schauen, dann können wir in den Sommernächten<br />

dort ein milchiges Band erkennen, das sich im Süden von den<br />

Sternbildern Skorpion und Schütze, vorbei an Leier und Schwan,<br />

über das bekannte „Himmels-W“ Kassiopeia bis zum Sternbild<br />

Perseus im Nordosten erstreckt: die Milchstraße – unsere Heimatgalaxie,<br />

oder besser gesagt ein Teil von ihr. Der Name stammt<br />

aus der griechischen Mythologie. Der Gott Zeus hatte demnach<br />

einen halb menschlichen Sohn: Herakles. Der Sage nach wollte<br />

Zeus ihn an der Brust seiner Frau, der Göttin Hera, trinken lassen.<br />

Diese stieß ihn als fremden Säugling aber zurück, wobei ein Strahl<br />

ihrer Milch über den Himmel verschüttet wurde.<br />

Milch heißt auf Altgriechisch gála. Der Begriff „Galaxie“ leitet<br />

sich aus dem Wort für Milchkreis „galaxias kyklos“ ab.<br />

Die Milchstraße – unsere Heimatgalaxie<br />

Jahre. Am Himmel blicken wir etwa beim Sternbild Schwan an<br />

unserem eigenen, lokalen Spiralarm, dem Orion-Arm, entlang.<br />

Das Sternbild Schütze im Süden dagegen liegt in Blickrichtung<br />

auf das Zentrum der Galaxie, deswegen erscheint das Band der<br />

Milchstraße hier breiter. Unsere Sonne mit ihren acht Planeten<br />

befindet sich im äußeren Drittel der Galaxie auf diesem Orion-<br />

Arm in einem maximalen Abstand von 28.000 Lichtjahren zum<br />

Zentrum der Galaxie. Unsere Galaxie, die benachbarte Andromeda-Galaxie<br />

und weitere Galaxien wurden von den Astronomen<br />

zu einer „Lokalen Gruppe“ zusammengefasst.<br />

Die Kollision hat bereits begonnen<br />

© Andreas Sauer<br />

© Andreas Sauer<br />

Andromeda-Galaxie<br />

Milchstraße über Herzogstand und Heimgarten<br />

Die Milchstraße ist nur eine von vielen Galaxien im Universum.<br />

Die Forschung geht davon aus, dass es mehr als eine Billion<br />

Galaxien gibt. Einen erheblichen Beitrag zu dieser Erkenntnis<br />

hat das Weltraum-Teleskop Hubble geliefert. Das neue James-<br />

Webb-Teleskop ist dabei, unglaubliche Aufnahmen aus dem<br />

Universum zu produzieren, die dabei helfen, Regionen der<br />

Sternentstehung in den Galaxien zu lokalisieren und zum tieferen<br />

Verständnis der Sternentstehung beizutragen. Ein Blick<br />

in die Vergangenheit. Kaum vorstellbar und extrem spannend.<br />

Da ist noch sehr viel zu erwarten!<br />

Unsere Heimatgalaxie ist eine wirbelnde Scheibe aus Gasnebeln,<br />

Sternen/Sonnen und Planeten, umgeben von einem unsichtbaren<br />

Ring aus dunkler Materie – eine so genannte Spiralgalaxie, aufgebaut<br />

aus fünf Spiralarmen. Sie hat einen Durchmesser von 100.000<br />

bis 120.000 Lichtjahren, besteht aus mehreren 100 Milliarden<br />

Sternen und ist fast so alt wie das Universum selbst: 13,6 Milliarden<br />

94<br />

Die Galaxien einer Gruppe bewegen sich aufgrund ihrer Nähe<br />

und damit ihrer Schwerkraftfelder aufeinander zu, während das<br />

Universum als Ganzes expandiert. So nähern wir uns kontinuierlich<br />

mit einer Geschwindigkeit von 120 Kilometern pro Sekunde<br />

unserer Nachbargalaxie Andromeda und werden nach Berechnungen<br />

der Astronomen in etwa vier bis fünf Milliarden Jahren<br />

zu einer großen Galaxie verschmelzen. Die Andromeda-Galaxie<br />

ist relativ „nah“, sie ist nur 2,5 Millionen Lichtjahre entfernt. Aufgrund<br />

von Erkenntnissen, basierend auf Aufnahmen des Hubble-<br />

Teleskops, berühren sich bereits die Außenbereiche, so genannte<br />

Halos, der beiden Galaxien. Die Kollision hat also bereits begonnen!<br />

Das klingt dramatisch und bedrohlich – ist es denn eine Gefahr<br />

für unser Sonnensystem? Nein – es wird wohl ein unspektakuläres<br />

Ineinandergleiten über die Zeit sein, Sternen- und<br />

Planetenkollisionen werden eher die Ausnahme sein.<br />

Also entspannt zurücklehnen, die Bilder und Informationen vom<br />

James-Webb-Teleskop genießen, über das Universum und die Unendlichkeit<br />

sinnieren und dazu den Song von Hubert von Goisern<br />

hören: „Heast as net, wia die Zeit vergeht …“<br />

Wie wird denn wohl die neue Supergalaxie dann heißen: Milkomeda-Galaxie?<br />

Schau’n wir mal!<br />

Andreas Sauer

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