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Freiwilliges Soziales Jahr Politik Jahresbericht - SPD-Fraktion im ...

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48 | S e i t e FSJ <strong>Politik</strong> 2010/11<br />

IV. Mein Tagebuch <strong>im</strong> Freiwilligen Sozialen <strong>Jahr</strong> <strong>Politik</strong><br />

Bannmeile vor dem Landtag einher geht. Die Bannmeile schließt Demonstrationen vor dem<br />

Landtag während der Plenarsitzungen aus. Eine tolle Stunde für die Demokratie, kann man<br />

da nur sagen! Er schloss mit dem Satz ab: „Es ist schön, dass wir eine gute Regierung haben,<br />

und es ist schön, dass wir eine schwache Opposition haben.“ Meinen Eindrücken nach ist<br />

dieser Satz völlig realitätsfern. Seit meiner Zeit hier <strong>im</strong> Landtag werden die Beiträge der<br />

Regierung und Regierungsfraktionen stetig schwächer und die Opposition lebt <strong>im</strong>mer mehr<br />

auf. CDU und FDP haben zunehmend unterschiedliche Positionen, Friede, Freude, Eierkuchen<br />

ist dort hinter verschlossen Türen mit Sicherheit nicht zu finden. Des Weiteren halte<br />

ich persönlich eine starke Opposition – egal welcher Couleur – als größere Bereicherung in<br />

einer Demokratie, nicht aber eine schwache.<br />

Der <strong>Fraktion</strong>svorsitzende der FDP, Christian Dürr, erwähnte – manche würden sagen<br />

typisch FDP – zuerst die zur Zeit nicht schlechte wirtschaftliche Lage Niedersachsens. Klar<br />

hat das Land Möglichkeiten in der Wirtschaftsförderung beispielsweise, aber wenn man<br />

doch ehrlich ist, dann ist das in erster Linie der Verdienst der Wirtschaft, dass Niedersachsen<br />

<strong>im</strong> Moment so gut dasteht. Die Einführung der Oberschule beschreibt Herr Dürr<br />

als „wegweisend“. Wenn das wegweisend für die FDP ist, dann wundert es mich gar nicht,<br />

dass die FDP so schlechte Umfrageergebnisse haben!<br />

Der Ministerpräsident<br />

Was hat Herr McAllister also nun geschafft? Auffällig unauffällig sitzt er meistens auf der<br />

Regierungsbank und beschäftigt sich demonstrativ mit dem Lesen oder lächelt fast<br />

höhnisch, wenn die Opposition am Rednerpult wettert. Ein Weglächeln? Mir kommt es oft<br />

so vor. Aber wer will es ihm verübeln? Wenn man sich die unterschiedlichen politischen<br />

Positionen innerhalb der Regierung zwischen CDU und FDP anschaut, die für so manche<br />

Spannung zwischen den Noch-Partnern sorgt, wenn man bedenkt als Koalitionspartner eine<br />

FDP zu haben die mit allen Mitteln gegen den prozentualen Abgrund kämpft, wenn man<br />

auf einen Schuldenberg schaut, der nun sogar wider eigener Versprechen an die Menschen<br />

in Niedersachsen größer wird und wenn man die personelle Zusammensetzung des<br />

Regierungskabinetts schaut, dann kann einem der Ministerpräsident fast leidtun.<br />

Ein Ministerpräsident, der sich jetzt als der große Energiewende-Minister feiern lässt, nur<br />

weil er der Kanzlerin blind folgt. Vor der Ankündigung der Energiewende durch die<br />

Bundesregierung hatte Herr McAllister noch ausdrücklich die Laufzeitverlängerung der<br />

Kernkraftwerke gestützt, eine Drehung um 180 Grad. Würde Frau Merkel plötzlich beschließen,<br />

dass Mitten in Hannover ein Endlager für Atommüll entsteht, dann stünde Herr<br />

McAllister wohl kurze Zeit später hinter ihr. Ein Ministerpräsident, der Frau Merkels Pläne<br />

dann dem Parlament in Regierungserklärungen beibringen muss, obwohl er vorher vielleicht<br />

nicht einmal derselben Meinung war. Ein Ministerpräsident, der es müde ist, sich dauernd<br />

über seine Minister und seinen Koalitionspartner aufregen zu müssen. Ein Ministerpräsident,<br />

der der CDU-<strong>Fraktion</strong> als Vorsitzender fehlt.<br />

Das Kabinett<br />

Werfen wir einen kurzen Blick auf das Kabinett. Da wäre zunächst der Umweltminister<br />

Herr Sander, er scheint zwar kaum einen Draht zur Umwelt zu haben, aber hey, er ist<br />

<strong>im</strong>merhin ein FDPler und Minister. Eine Fehlbesetzung erster Klasse. Der Wirtschafts-

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