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Das Pariser<br />

wurde im Spätsommer 1991 besetzt.<br />

Das Pariser wurde im Spätsommer 1991 besetzt.<br />

Es ging darum, einen gemeinsamen Treffpunkt<br />

einzurichten, kostenlose Übernachtung<br />

zu ermöglichen und die Räumlichkeiten <strong>als</strong><br />

Probe- und Ausstellungsraum zu nutzen.<br />

Um die Chancen auf legale Übernahme des<br />

Hauses zu erhöhen, wurde am 31. Oktober<br />

1991 der gemeinnützige Verein Initiative Kapaunenstraße<br />

20 e. V. gegründet. Im Frühjahr<br />

1992 lagen dem Verein die Nutzungsverträge<br />

für das Haus vor.<br />

Mit den ersten Fördermitteln wurden Reparaturen<br />

am Haus finanziert und ein Café in den<br />

unteren Räumlichkeiten eingerichtet, das den<br />

Namen Pariser erhielt. In der oberen Etage<br />

entstand ein Jugendwohnprojekt und auf dem<br />

Dachboden ein Videokino bzw. ein für Schüler<br />

und Bedürftige kostenlos nutzbarer Raum für<br />

Feierlichkeiten.<br />

Im darauf folgenden Jahr wurde die Fassade<br />

des Hauses mit den bekannten hellviolett-dunkelvioletten<br />

Rauten bemalt. Darüber hinaus<br />

entstanden ein Lesezimmer und ein Fotolabor.<br />

Die Jugendlichen des Pariser organisierten viele<br />

Kinder- und Straßenfeste, Konzerte, das Pariser<br />

Festival, Lesungen und andere Veranstaltungen.<br />

Im Laufe des Jahres 1999 führten die durch das<br />

’ruhestörende Treiben’ genervten Anwohner<br />

eine Unterschriftensammlung durch, welche<br />

mit ein Auslöser für den Ämterrundgang im<br />

Oktober 1999 war. Im Pariser wurden Mängel<br />

beanstandet und das Haus vorübergehend gesperrt.<br />

Die daraufhin organisierte Pro AJZ und Pariser<br />

Kampagne führte dazu, dass die Stadtverwaltung<br />

im Frühjahr 2000 eine Förderung für die<br />

nötigen Baumaßnahmen zusagte. Viele der nötigen<br />

Umbauten wurden durch Eigenleistungen<br />

erbracht. Seitdem ist, wie gefordert, der Wohn-<br />

von dem ’Geschäftsbereich’ getrennt. Das ging<br />

nicht nur auf Kosten der Qualität der Arbeit im<br />

Haus sondern nahm dem Projekt auch Raum.<br />

Der Druck der Ämter nahm dennoch zu, so<br />

dass eine stetige Bürokratisierung in der Vereinsarbeit<br />

und eine Demotivierung der Aktiven<br />

erkennbar wurde. Dies führte zu einem Generationswechsel<br />

in den Jahren 2003/ 2004. Das<br />

Videokino auf dem Dachboden gibt es leider<br />

nicht mehr - dafür aber starke Lärmschutzauflagen<br />

für den Barbetrieb. Beliebt ist das Pariser<br />

trotz alledem.<br />

Titel: Subkultur und Soziale Bewegung in Greifswald<br />

(Text in Anlehnung an das<br />

Referat „Von AJZ bis Wachsmann<br />

- Auf den Spuren der<br />

Greifswalder Besetzerszene“<br />

von S. Bücher)<br />

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