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i ́ve got some kind of hate:<br />

keine party für burschis<br />

Jubiläumsfeier der Burschenschaft Rugia erfolgreich gestört<br />

Die Burschenschaft Rugia wollte anlässlich<br />

ihres 150 jährigen Bestehen vom 25. bis zum<br />

28. Mai ein Stiftungsfest veranstalten - eine<br />

Feier, die 150 Jahre Nationalismus, Sexismus,<br />

elitäre Seilschaften und Antisemitismus propagiert.<br />

Und so zeigten die vielseitigen Gegenaktivitäten<br />

an jenem Wochenende, dass es couragierte<br />

Menschen gibt, die dieses Treiben nicht<br />

hinnehmen wollen.<br />

Wir singen ufta-ufta-tätärä: die Burschen und<br />

der Greifswalder Markt<br />

Die Burschenschaft Markomannia zog am Herrentag<br />

wie in den Jahren zuvor mit Bier und<br />

Bollerwagen auf den Marktplatz um dort ihre<br />

Männlichkeit zu begießen. Das öffentliche Saufgelage<br />

der Burschenschafter begann gegen 10<br />

Uhr morgens und endete in den späten Abendstunden.<br />

So ließen sie sich zu Beginn noch<br />

von filmenden Antifaschist_innen provozieren<br />

und zeigten sich sichtlich irritiert. Mit steigenden<br />

Alkoholpegel wurden jedoch zusehends<br />

andere Probleme wichtiger: Beispielsweise tat<br />

sich ein Markomanne nach dem ordnungswidrigen<br />

Urinieren in die städtischen Parkanlagen<br />

schwer, den Knopf zum Verschließen seiner<br />

Hose zu finden. Die Rugia selbst war nicht zugegen,<br />

schließlich mussten sie für den Begrüßungsabend<br />

auf ihrem Haus einen klaren Kopf<br />

behalten. Und so trafen dann auch die Gäste<br />

mit Kind und Kegel zum Teil sogar aus anderen<br />

Bundesländern gegen 18 Uhr ein. Auf dem Programm<br />

für das Stiftungsfest der Burschenschaft<br />

Rugia standen neben einem Mensurboden, ein<br />

festlicher Tanzabend, eine Bundesversammlung<br />

und ein Festkommers.<br />

Keine Party für Burschis<br />

Interessant wird es, wenn sich der geneigte Internetuser<br />

die Veranstaltungsorte des Stiftungsfestes<br />

auf der Internetseite der Rugia ansah: Aula<br />

der Uni – Mercure Hotel am Gorzberg – Karzer<br />

der Uni und die Klosterschenke in Eldena.<br />

Und so wurden im Vorfeld die Inhaber der Klosterschenke<br />

und des Mercure Hotels über die<br />

Mieter ihrer Räumlichkeiten von Antifaschist_<br />

innen informiert und dazu aufgefordert, sich<br />

gegen die Burschenschaft zu positionieren und<br />

die Veranstaltungen abzusagen. Der Verantwortliche<br />

der Klosterschenke, in der zahlreiche<br />

Veranstaltungen stattfinden sollten, meinte hierzu<br />

am Telefon, dass er die Rugia schon seit 15<br />

Jahren kenne und mit ihr kein Problem habe.<br />

Unbekannte hatten offenbar dennoch damit<br />

ein Problem, entglasten die Klosterschenke und<br />

hinterließen auf der farblich umgestaltet Wand<br />

den Schriftzug „Keine Party für Burschis“. Doch<br />

nicht nur dies stellte die Rugia vor organisatorische<br />

Probleme, auch das Mercure Hotel kündigte<br />

der Burschenschaft kurzfristig den Raum<br />

für ihren Festakt am Samstag. Der Raum für den<br />

festlichen Tanzabend einen Tag zuvor konnte<br />

aus rechtlichen Gründen nicht mehr zurückgezogen<br />

werden. Dafür musste sich die Burschenschaft<br />

an diesem Abend aber zurückhalten,<br />

denn das Personal war in erhöhter Alarmbereitschaft.<br />

Außerdem musste die Rugia im Vorfeld<br />

versichern, dass „rechtsradikale Elemente“ zu<br />

Hause bleiben. Andere angekündigte Aktivitäten<br />

wie der Festakt in der Aula waren schon im<br />

Vorfeld untersagt worden bzw. erfreuten sich<br />

wie z.B. die Karzerbesichtigung eher mäßigen<br />

Interesses.Eins kann auf jeden Fall festgehalten<br />

werden, den Burschis wurde die Feierlaune vermiest<br />

und es gibt erste Anzeichen dafür, dass<br />

sich die Zivilgesellschaft wie der Kanzler der<br />

Uni Dr. Behrens oder der Leiter des Mercure<br />

Hotels dem Treiben der Burschenschaften entgegenzustellen<br />

versuchen. AAG<br />

[AAG] - Antifaschistische<br />

Aktion Greifswald<br />

www.greifswald.antifa.de<br />

fremde heimat<br />

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