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all day burschi-action in greifswald<br />

Kampagnendemo gegen Burschenschafter<br />

Rund 200 – 300 Menschen demonstrierten am<br />

08. April unter dem Motto: „Burschis aus der<br />

Deckung holen - Den rechten Konsens anfechten!“<br />

in Greifswald. Die Demo war Bestandteil<br />

einer Reihe von Aktivitäten, die auf den extrem<br />

reaktionären Charakter der Greifswalder Burschenschaften<br />

und deren Verstrickungen mit der<br />

örtlichen Neonaziszene aufmerksam machten.<br />

In Greifswald existieren momentan zwei Burschenschaften<br />

mit pennalen Ablegern: die<br />

Burschenschaft Rugia Greifswald und die Burschenschaft<br />

Markomannia Aachen-Greifswald.<br />

Unbehelligt von jeglicher Öffentlichkeit gingen<br />

sie bislang ihren regen Aktivitäten nach.<br />

Von Cocktailpartys über Hilfe beim Studium<br />

bis hin zu billigen Wohnungsangeboten – zur<br />

Mitgliederwerbung nutzen sie verschiedenste<br />

Strategien. Was harmlos erscheint, ist in der Realität<br />

der Versuch junge Menschen an völkische<br />

Ideologie heranzuführen. Hierfür finden auch<br />

regelmäßig Veranstaltungen mit Neu Rechten<br />

Ideologen statt.<br />

Um diesem Treiben Einhalt zu gebieten, gründete<br />

sich die antifaschistische Initiative „Burschis<br />

aus der Deckung holen“. Diese initiierte<br />

zahlreiche Aktionen: Flugblätter, Konzerte und<br />

eine gut frequentierte Infotour mit Veranstaltungen<br />

in neun verschiedenen Städten, klärten wie<br />

z.B. in Berlin oder Potsdam über die ideologi-<br />

sche Ausrichtung der Burschenschaften und deren<br />

Rolle <strong>als</strong> rechte Kaderschmieden auf.<br />

Durch die Demonstration am 08. April sahen<br />

sich die Burschenschaften nun ein weiteres Mal<br />

mit antifaschistischem Protest konfrontiert. Bei<br />

schönen Wetter zog die Demo an den beiden<br />

Verbindungshäusern der Burschenschaften vorbei,<br />

durch die Innenstadt zu dem aus Berlin<br />

stammenden Anti-Antifa Aktivist Paul Schneider.<br />

Unter anderem wurde in Redebeiträgen<br />

über die rechtsextremen Karrieren, die aus den<br />

Greifswalder Burschenschaften erwachsen oder<br />

den NPD Landtagswahlkampf informiert.<br />

Die Burschenschaft Rugia genoss eine antifaschistische<br />

Erziehung<br />

Die Reaktion der Burschenschaften auf die<br />

Kampagne fiel unterschiedlich aus. Während<br />

die Markomannia in einem Brief an den Bürgermeister<br />

alle Vorwürfe abstritt und um Polizeischutz<br />

bat, gab es von der Rugia keine öffentliche<br />

Stellungnahme. Die brauchte es auch<br />

nicht. Rund 20 Neonazis aus dem radikalen Kameradschaftsspektrum<br />

und der NPD (z.B. Lutz<br />

Giesen aus Greifswald), die sich in unmittelbarer<br />

Nähe zur Rugia postierten, waren Stellungnahme<br />

genug. Außerdem erstellte die Rugia ein<br />

Flugblatt, indem sie zu der Demonstration Stellung<br />

bezog und sich selbst stigmatisierte: „Die<br />

Burschenschaft Rugia pflegt keine Beziehungen<br />

zur NPD. Die Rugia hat aber tatsächlich 2<br />

NPD Mitglieder (...) (Das) kurzzeitige Platzieren<br />

eines Links zur NPD auf unserer Internetseite<br />

bestrafen wir (...) angemessen. (...) Die meisten<br />

Mitglieder der Rugia haben schon allein durch<br />

ihre Kindheit in der DDR eine grundsätzlich<br />

antifaschistische Erziehung genossen, zu der sie<br />

sich auch bekennen.“.<br />

Die Zivilgesellschaft zeigte sich typisch verhalten<br />

und positionierte sich bis auf die Freitagsrunde<br />

kaum. Selbst der AStA (Allgemeiner Studierender<br />

Ausschuss) der Universität Greifswald<br />

positionierte sich nicht öffentlich, obwohl die<br />

Vorträge und die Ambitionen der Burschenschaft<br />

Rugia mehrm<strong>als</strong> Thema auf so mancher<br />

StuPa- und AStA-Sitzung waren. So war es auch<br />

kaum verwunderlich, dass kaum Student_innen<br />

und Bürger_innen den Weg auf die Demonstration<br />

fanden.<br />

Gelohnt hätte es sich allemal.<br />

[baddh] – burschis aus der deckung holen<br />

www.burschis-anfechten.tk<br />

the last day<br />

Am 8. Mai, dem Tag der Befreiung<br />

vom deutschen Faschismus<br />

versammelten sich am frühen<br />

Abend ca. 20 Menschen zu<br />

einer Spontandemonstration<br />

in der Greifswalder Innenstadt<br />

und zogen mit einem Transparent<br />

mit der Aufschrift „8.<br />

Mai - Faschismus entgegentreten,<br />

dam<strong>als</strong> wie heute! www.<br />

greifswald.antifa.de“ von der<br />

Dompassage zum Marktplatz<br />

und über die Fleischerstraße<br />

zum Ehrendenkmal für die gefallenen<br />

sowjetischen Soldaten.<br />

Auf dem Weg wurden Sprüche<br />

wie „Nie wieder Faschismus!“<br />

und „Hinter dem Faschismus<br />

steht das Kapital – Unser Kampf<br />

um die Freiheit ist Antinational!“<br />

gerufen. Außerdem wurden<br />

zahlreiche Flugblätter verteilt,<br />

welche die Bedeutung des 8.<br />

Mai, die Ursache des Zweiten<br />

Weltkrieges, Nazi-Kontinuitäten<br />

in Politik und Wirtschaft, sowie<br />

den immer noch nötigen Kampf<br />

gegen Neofaschismus, besonders<br />

auch im Hinblick auf den NPD-<br />

Landtagswahlkampf thematisierten.<br />

Das Transparent wurde<br />

anschließend an der Kreuzung<br />

Bahnhofstraße Ecke Fleischerstraße<br />

an dem Ehrendenkmal<br />

für die gefallenen sowjetischen<br />

Soldaten angebracht.<br />

Antifaschistische Aktion<br />

Greifswald<br />

www.greifswald.antifa.de<br />

fremde heimat<br />

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